Marc Márquez (Honda): «Ich bin noch immer weit weg»

Von Nora Lantschner
Texas-Sieger Marc Márquez

Texas-Sieger Marc Márquez

Repsol-Honda-Star Marc Márquez fuhr am Sonntag souverän seinen siebten COTA-Triumph ein. Danach erklärte er, warum er von dieser Leistung vor allem auf den rechtsdrehenden MotoGP-Strecken noch weit entfernt ist.

«Das war das erste Rennen, zu dem ich mit der Absicht kam, um den Sieg zu kämpfen. Das sagte ich schon am Donnerstag – und das Wochenende war wirklich gut», fasste Marc Márquez nach seinem siebten Austin-Sieg im achten MotoGP-Rennen auf dem «Circuit of The Americas» zusammen.

Der 5,513 km lange COTA liegt dem achtfachen Weltmeister: Die texanische Strecke wird gegen den Uhrzeigersinn gefahren und weist bei elf Links- neun Rechtskurven auf. Abgesehen von seinem Ausrutscher im Jahr 2019, als er in Führung liegend stürzte, überquerte Márquez dort die Ziellinie immer als Sieger. Von 2013 bis 2019 sicherte er sich zudem sieben Mal in Folge die Pole-Position. Diese Serie endete am vergangenen Wochenende, aber der Repsol-Honda-Star war auch mit Startplatz 3 nicht unglücklich – erstmals nach 441 Tagen stand er wieder in einer ersten Startreihe.

Spürte der Austin-König den Erwartungsdruck? «Natürlich spürt man den Druck. Diese Saison ist für mich aber wirklich merkwürdig und hart», gab der 28-jährige Spanier zu bedenken. «Einige Gefühle hatte ich so nie zuvor in meiner Karriere… Es ist in diesem Jahr wirklich schwierig: Manchmal stürze ich und weiß nicht warum. Manchmal bin ich schnell, aber ich weiß gar nicht warum. Und manchmal bin ich langsam, ohne zu wissen, woran es liegt. Schritt für Schritt kann ich aber auf eine bessere Weise fahren und die Situation auch besser managen. Ich bin allerdings noch immer weit weg. Ich will und ich muss weiter arbeiten und pushen. Denn dieses besondere Gefühl zum Motorrad ist noch nicht wieder vorhanden», räumte er nach seinem zweiten Saisonsieg ein.

Die zwei Erfolge kamen auf zwei linksdrehenden Kursen zustande: Sachsenring und COTA. Dazu kam ein zweiter Platz im MotorLand Aragón. Was fehlt dem sechsfachen MotoGP-Champion nach der langwierigen Oberarmverletzung und den daraus resultierenden Schulterproblemen auf der rechten Seite noch?

«Die linkslastigen Strecken waren immer schon meine Stärke, aber jetzt mit der Verletzung ist der Unterschied im Gefühl zwischen Links- und Rechtskurven noch größer», hielt Márquez fest. «Das ist einfach zu erklären: In den Linkskurven kann ich mit dem linken Arm pushen und den Trizeps einsetzen, um auf eine gute Weise zu lenken. In den Rechtskurven pushe ich dagegen nur mit dem linken Arm, dadurch kommt es zum Untersteuern. Wenn ich versuche, mit dem rechten Arm zu pushen, geht es im Moment nicht. Ich kann aber trotzdem gut fahren. Es ist zwar schwierig so, ich stürze daher auch oft über das Vorderrad und ich kann die Stürze nicht über den Ellbogen abfangen. Aber wir arbeiten daran und versuchen, die Situation zu verstehen.»

Mit Blick auf die drei verbliebenen Grand Prix der laufenden Saison, Misano-2, Portimão-2 und Valencia, ergänzte der 58-fache MotoGP-Sieger: «Misano wird schwierig, weil jeder zu schnell sein wird, nach dem ersten Rennen und dem Test dort. Die letzten zwei Rennen werden dann aber auch für mich interessant sein, um zu verstehen, wo ich in den Rechtskurven stehe, vor allem in Portimão.»

Zur Erinnerung: Auf dem «Autódromo Internacional do Algarve» mit seinen neun Rechtskurven, sechs Linkskurven und den charakteristischen Berg- und Talfahrten gab Marc Márquez im April nach neunmonatiger Verletzungspause sein Comeback und beendete das MotoGP-Rennen auf Anhieb als Siebter.

MotoGP-Ergebnis, Austin (3. Oktober):

1. Marc Márquez, Honda, 20 Runden in 41:41,435 min
2. Quartararo, Yamaha, + 4,679 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 8,547
4. Rins, Suzuki, + 11,098
5. Martin, Ducati, + 11,752
6. Bastianini, Ducati, + 13,269
7. Miller, Ducati, + 14,722
8. Mir*, Suzuki, + 13,406
9. Binder, KTM, + 15,832
10. Pol Espargaró, Honda, + 20,265
11. Oliveira, KTM, + 23,055
12. Alex Márquez, Honda, + 24,743
13. Dovizioso, Yamaha, + 25,307
14. Marini, Ducati, + 26,853
15. Rossi, Yamaha, + 28,055
16. Lecuona, KTM, + 30,989
17. Nakagami, Honda, + 35,251
18. Petrucci, KTM, + 42,239
19. Morbidelli, Yamaha, + 49,854
– Aleix Espargaró, Aprilia, 12 Runden zurück
– Zarco, Ducati, 15 Runden zurück

* = Strafe wegen unverantwortlicher Fahrweise, einen Platz zurückversetzt.

Stand Fahrer-WM nach 15 von 18 Rennen:

1. Quartararo 254 Punkte. 2. Bagnaia 202. 3. Mir 175. 4. Miller 149. 5. Zarco 141. 6. Binder 131. 7. Marc Márquez 117. 8. Aleix Espargaró 104. 9. Viñales 98. 10. Oliveira 92. 11. Martin 82. 12. Rins 81. 13. Bastianini 71. 14. Nakagami 70. 15. Pol Espargaró 70. 16. Alex Márquez 54. 17. Morbidelli 40. 18. Lecuona 38. 19. Petrucci 37. 20. Marini 30. 21. Rossi 29. 22. Bradl 13. 23. Pirro 8. 24. Pedrosa 6. 25. Savadori 4. 26. Dovizioso 3. 27. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 291 Punkte 2. Yamaha 282. 3. Suzuki 197. 4. KTM 185. 5. Honda 173. 6. Aprilia 105.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo 351 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 349. 3. Suzuki Ecstar 256. 4. Pramac Racing 227. 5. Red Bull KTM Factory Racing 223. 6. Repsol Honda 194. 7. LCR Honda 124. 8. Aprilia Racing Team Gresini 111. 9. Esponsorama Racing Ducati 101. 10. Tech3 KTM Factory Racing 75. 11. Petronas Yamaha SRT 72.

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