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Pit Beirer: «Danilo Petrucci ist ein Wahnsinnskerl»

Von Günther Wiesinger
Danilo Petrucci

Danilo Petrucci

Bei KTM wird bedauert, dass Danilo Petrucci die Erwartungen in der MotoGP-Klasse nicht erfüllen konnte. «Aber Danilo ist ein Super-Typ. Deshalb behalten wir ihn in der KTM-Familie», sagt Motorsport-Chef Pit Beirer.

KTM Factory Racing hat zwar in der MotoGP-Saison 2021 einige Rückschläge hinnehmen müssen, aber es sind auch Erfolge verbucht worden. Immerhin zwei weitere GP-Siege durch Oliveira in Catalunya und Binder in Spielberg-2, dazu insgesamt bisher zwölf Top-6-Ergebnisse: Binder 6, Oliveira, 4, Lecuona und Petrucci je einen. Dazu hält sich Binder auf dem sechsten Rang in der Fahrer-WM. In der Marken-WM behauptet sich KTM an vierter Stelle vor Honda und Aprilia.

KTM fährt 2022 im Red Bull Factory Team mit Binder und Oliveira weiter. Das KTM Tech3 Factory Team wird mit den Moto2-Stars Remy Gardner und Raúl Fernández neu besetzt. Pit Beirer, Motorsport-Direktor bei KTM, bedauert den Abgang von Iker Lecuona, der 2021 einige Highlights setzte, und ist froh, dass Petrucci weiter in der KTM-Familie bliebt. Jetzt einmal als Werksfahrer bei der Dakar-Rallye im Januar in Saudi-Arabien, danach eventuell als MotoGP-Ersatzfahrer.

«Mit Danilo funktioniert die Zusammenarbeit auf der menschlichen Ebene sehr gut, aber leider haben wir die Ziele bei den Rennen nicht erreicht», sagt Pit Beirer. «Wir sind aber im GP-Fahrerlager, um im Rennen zu performen. Aber als Typen und als Menschen haben wir mit Danilo einen Wahnsinnskerl ins Haus gekriegt. Deshalb werden jetzt einmal mit ihm die Dakar bestreiten. Danach werden wir uns zusammensetzen und beratschlagen, ob eine Rallye-Zukunft bei ihm Sinn macht. Er ist auf jeden Fall ein schneller, guter Offroad-Fahrer.»

«Das Motorrad-Paket von Danilo für die Dakar entsteht gerade, das ist fertig», ergänzte Pit im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wir haben vereinbart, nach der Dakar ganz relaxed zu diskutieren, ob wir mit ihm weiter Dakar und anderes Rallye zu fahren oder ob wir etwas anderes mit ihm machen. Wir wollen Danilo bei KTM behalten, egal in welcher Position.»

KTM-Berater Heinz Kinigadner und Pit Beirer haben Petrucci von Anfang an klar gemacht, dass von ihm als Neuling in der saudi-arabischen Wüste keine Wunderdinge erwartet werden, auch wenn er 2020 schon einen Lauf zur Italienischen Rallye-Meisterschaft gewonnen hat. «Sie haben mir quasi gesagt, ich soll mir im ersten Jahr die Landschaft anschauen», schmunzelte Petrux, der sich aber im November bereits sorgfältig mit den Geheimnissen des Roadbooks, der GPS-Navigation und dem komplizierten Reglement beschäftigen wird.

Petrucci wird im KTM Tech3-Design antreten wie jetzt in der MotoGP-Weltmeisterschaft. Für das Red Bull KTM Factory Team werden bei der Dakar 2022 die Stars Toby Price (Sieger 2016 und 2019), Matthias Walkner (Sieger 2018) und Neuzugang Kevin Benavides (Sieger 2021) fahren. Sam Sunderland (Sieger 2017) wechselt von KTM ins GASGAS-Team neben Daniel Sanders. 

«Danilo ist ja Rennfahrer, also er wird sich nicht nur die Landschaft anschauen», betont Pit Beirer. «Natürlich habe ich einen Riesenrespekt vor seiner Entscheidung, mit KTM an die Dakar zu gehen. Deshalb habe ich ihm angeboten, er bekommt kein Grundgehalt, sondern er bekommt nur Geld, wenn er im Ziel ankommt. Er kriegt auch keine Prämien für irgendeinen Spitzenplatz, er bekommt nur eine Ankunftsprämie. Damit wollen wir deutlich untermauern: Wir brauchen ihn gesund im Ziel. Das ist die Priorität Nummer 1.»


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