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Pecco Bagnaia: «Titel war 2021 nicht das erste Ziel»

Von Nora Lantschner
Pecco Bagnaia (24)

Pecco Bagnaia (24)

Francesco Bagnaias Versuch, die MotoGP-Titelentscheidung zumindest bis Portimão zu vertagen, schlug in Misano fehl. Anschließend tröstete sich der Ducati-Star: «Dieses Jahr war ein Jahr, um zu lernen.»

Francesco «Pecco» Bagnaia war am Sonntag natürlich enttäuscht. Er ist mit seiner ersten Saison als MotoGP-Werksfahrer aber auch zufrieden, obwohl der WM-Kampf nun endgültig zu Gunsten von Fabio Quartararo entschieden ist.

«Der Punkt ist, dass ich die Weltmeisterschaft im Vorjahr auf Rang 16 beendete und – abgesehen von zwei Rennen – ziemlich weit hinten war», erinnerte der Italiener. «Unser Ziel für dieses Jahr war, zu lernen und sich zu entwickeln. Denn ich war im Vorjahr weit davon entfernt, konstant in die Top-10 zu fahren. Dieses Jahr war im Vorfeld nicht das Jahr, um die Weltmeisterschaft zu gewinnen, sondern um zu lernen. Alles, was dann mehr dazukam, ist nur positiv.»

Der Moto2-Weltmeister von 2018 sah Fortschritte in allen Bereichen. «Ich fühle mich großartig, das Gefühl mit dem Team und dem Motorrad ist unglaublich. Wir haben einen guten Job gemacht, weil wir jetzt in der WM auf Platz 2 sind. Ich glaube nicht, dass wir uns darüber ärgern müssen, diese Weltmeisterschaft verloren zu haben. Denn es war in diesem Jahr nicht unser erstes Ziel. Ich glaube, dass ich in den vergangenen vier Rennen viel gelernt habe, ich war immer im Kampf um die Spitze dabei, auf unterschiedlichen Strecken, was für nächstes Jahr entscheidend ist. Es ist ein unglaublicher Schritt nach vorne, der uns im Vergleich zum Beginn der Saison gelungen ist. Darüber müssen wir glücklich sein», bekräftigte er.

«Ich würde die Weltmeisterschaft in zwei Phasen analysieren», blickte der zweifache Saisonsieger zurück. «Bis zur Sommerpause war es ein Lernen. Jedes Mal gab es etwas, das mich ein bisschen einschränkte und mir nicht erlaubte, ganz vorne zu sein. Nach der Sommerpause kamen wir nach Österreich und alles ging mir leichter von der Hand. Denn wir arbeiteten hart und fanden eine Basis, die immer perfekt funktionierte. Leider gab es zwei Rennen, bei denen wir kein großartiges Level hatten, weil einige Dinge nicht funktionierten. Eines davon war Silverstone... Auch wenn wir zu den Schnellsten gehörten, konnten wir in der Phase leider nicht viele Punkte gutmachen. Abgesehen davon waren wir in Aragón und Misano perfekt, in Austin war nicht mehr möglich und auch Misano-2 war bis zum Sturz perfekt. Ich hätte dort unbedingt gewinnen müssen. Es wäre aber auch mit einem Sieg schwierig geworden. Wir wussten, dass dieser Titel mehr in den Händen von Quartararo war als in den unseren. Ich versuchte es trotzdem, wir mussten riskieren und am Ende lief es schief. Trotzdem müssen wir glücklich sein, auch wenn wir natürlich ein bisschen frustriert sind.»

Als Bagnaia am Sonntag in der 15. Kurve der 23. von 27 Rennrunden in Führung liegend stürzte, stand Quartararo mathematisch als Weltmeister fest. Verloren habe er den Titel aber anderswo, ist der Ducati-Star überzeugt: «Ich glaube, dass wir die Weltmeisterschaft in Mugello verloren, wo ich in Führung liegend stürzte. Ich war dort nicht so konzentriert, mit all dem, was vor sich ging. In Spielberg-1 hatte ich einen Reifen, der nicht funktionierte, in Silverstone wieder. Ich verlor diese Weltmeisterschaft in drei Rennen.»

Gleichzeitig beteuerte der 24-Jährige: «Es ist aber nicht richtig, auf diese Weise zu denken. Ich habe verloren und gut. Für nächstes Jahr werde ich sicherlich aus diesen Fehlern lernen und versuchen, immer an der Spitze zu sein – wie in den vergangenen vier Rennen. Mit diesem Fortschritt, den wir erzielten, bin ich überzeugt, dass wir besser vorbereitet sein werden. Wir haben für das nächste Jahr eine solide Basis gelegt.»

«Ich glaube, dass dieses Selbstbewusstsein, das ich in diesem Moment erlangt habe, eine große Motivation ist, damit die nächste Saison eine Weltmeisterschaft wird, die sich in unsere Richtung entwickeln kann. Aber man muss abwarten, weil Quartararo, Mir, Márquez und viele andere Fahrer sehr schnell sein werden. Wir werden versuchen, unser Maximum abzurufen», kündigte Bagnaia an.

Stand Fahrer-WM nach 16 von 18 Rennen:

1. Quartararo 267 Punkte (Weltmeister). 2. Bagnaia 202. 3. Mir 175. 4. Zarco 152. 5. Miller 149. 6. Marc Márquez 142. 7. Binder 136. 8. Aleix Espargaró 113. 9. Viñales 106. 10. Oliveira 92. 11. Rins 91. 12. Pol Espargaró 90. 13. Bastianini 87. 14. Martin 82. 15. Nakagami 71. 16. Alex Márquez 54. 17. Morbidelli 42. 18. Lecuona 38. 19. Petrucci 37. 20. Marini 37. 21. Rossi 35. 22. Bradl 13. 23. Pirro 12. 24. Pedrosa 6. 25. Dovizioso 6. 26. Savadori 4. 27. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 307 Punkte 2. Yamaha 295. 3. Suzuki 207. 4. Honda 198. 5. KTM 190. 6. Aprilia 114.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo 364. 2. Monster Energy Yamaha 351 Punkte. 3. Suzuki Ecstar 266. 4. Repsol-Honda 239. 5. Pramac Racing 238. 6. Red Bull KTM Factory Racing 228. 7. Aprilia Racing Team Gresini 128. 8. LCR Honda 125. 9. Esponsorama Racing 124. 10. Petronas Yamaha SRT 81. 11. Tech3 KTM Factory Racing 75.

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