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Casey Stoner: «Ducati braucht mehr Konstanz»

Von Nora Lantschner
Jack Miller, Casey Stoner und Francesco Bagnaia

Jack Miller, Casey Stoner und Francesco Bagnaia

Der zweifache MotoGP-Weltmeister Casey Stoner ist in Portimão an diesem Wochenende im Fahrerlager zu Gast und stand am Freitag Rede und Antwort – auch zum Thema Ducati.

«Es ist dreieinhalb Jahre her, dass ich zuletzt im Fahrerlager war. Das war Mugello 2018, es ist viel zu lange her», erzählte Casey Stoner am Rande des Algarve-GP. «Das war für viele Jahre meine Welt, ich kannte alles und jeden und viele Leute in diesem Paddock sind Familie und Freunde.» Dass Australien die Reisebestimmungen kürzlich lockerte, kam dem 36-Jährigen da gerade recht. «Wir dachten uns, wir kommen her und reden mit ein paar Leuten persönlich und stellen wieder ein paar Beziehungen her, die über die vergangenen Jahre ein bisschen verloren gingen.»

Die MotoGP-WM 2021 verfolgte Stoner aber auch aus der Ferne aufmerksam. «Es war unglaublich interessant, wenn man sich anschaut, wie viele unterschiedliche Hersteller und Fahrer auf dem Podium waren», betonte er. Schon 2020, vor allem aber in diesem Jahr sei das Ergebnis Woche für Woche unvorhersehbar. «Leute, von denen man erwartet, dass sie vorne sind, haben plötzlich Mühe, und andere, von denen man es wirklich nicht erwartet hätte, fahren davon und gewinnen ein Rennen. Es ist schwierig und fast schon ein bisschen verwirrend, in diesem Jahr zuzuschauen – einfach von ein paar Ergebnissen her, die sehr unerwartet kamen. Aus der Sicht eines Zuschauers war es aber fantastisch.»

«Ich persönlich hätte gerne ein bisschen mehr Konstanz von einigen Fahrern gesehen», ergänzte der 45-fache GP-Sieger. «Aber ich glaube auch, dass das aktuelle Format einigen Fahren, die üblicherweise nicht an der Spitze sein würden, an gewissen Wochenenden das Selbstvertrauen gibt, um etwas zu erreichen, was in der Vergangenheit nicht möglich gewesen wäre.»

In der Ducati-Box schaute Stoner in Portimão auch schon vorbei. Der Hersteller aus Borgo Panigale wartet noch immer auf den zweiten MotoGP-Titel nach dem Triumph des Australiers im Jahr 2007. Stoner traut der italienischen Traditionsmarke durchaus zu, die Fahrer-WM zu gewinnen. Aber: «Sie stehen immer an der Schwelle, sie waren jetzt schon lange nahe dran, das komplette Paket zu haben und den Job zu erledigen. Leider geht es aber dann wieder darum, welcher Ducati-Fahrer an welchem Wochenende schnell ist. Da braucht es ein bisschen mehr Konstanz und vielleicht ein Bike, das zu allen Strecken passt. Das gab es immer schon, für jeden Hersteller gibt es gute und schlechte Strecken. Auf gewissen Strecken scheint die Ducati aber mehr Mühe zu haben. Sie müssen einfach nur ein bisschen mehr Konstanz reinbringen und manchmal ein etwas einfacheres Paket haben. Sie waren aber immer sehr, sehr nahe dran. Wenn sich alles in ihre Richtung entwickelt, dann könne sie wieder einen WM-Titel gewinnen.»

Die Konkurrenz schläft allerdings nicht. «Es gibt einmal Yamaha, die Jahr für Jahr ein großartiges Paket hinstellen – und man schaue sich nur an, was für ein Jahr Yamaha erlebt, über viele unterschiedliche Motorsport-Serien… Sie bringen konstant ein Paket, das sehr schwierig zu schlagen ist. Dann gibt es einen Márquez auf der Honda, wenn er auf gesund und fit ist, dann sind sie sehr schwer zu schlagen. Das macht es schwierig. Es ist nicht nur so, dass man ein paar Bikes mit dem Fahrer drauf auf die Strecke schicken kann, man braucht das ganze Paket, das zusammen funktionieren muss. Und das kann manchmal schwierig sein», weiß Stoner.

Stand Fahrer-WM nach 16 von 18 Rennen:

1. Quartararo 267 Punkte (Weltmeister). 2. Bagnaia 202. 3. Mir 175. 4. Zarco 152. 5. Miller 149. 6. Marc Márquez 142. 7. Binder 136. 8. Aleix Espargaró 113. 9. Viñales 106. 10. Oliveira 92. 11. Rins 91. 12. Pol Espargaró 90. 13. Bastianini 87. 14. Martin 82. 15. Nakagami 71. 16. Alex Márquez 54. 17. Morbidelli 42. 18. Lecuona 38. 19. Petrucci 37. 20. Marini 37. 21. Rossi 35. 22. Bradl 13. 23. Pirro 12. 24. Pedrosa 6. 25. Dovizioso 6. 26. Savadori 4. 27. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 307 Punkte 2. Yamaha 295. 3. Suzuki 207. 4. Honda 198. 5. KTM 190. 6. Aprilia 114.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo 364. 2. Monster Energy Yamaha 351 Punkte. 3. Suzuki Ecstar 266. 4. Repsol-Honda 239. 5. Pramac Racing 238. 6. Red Bull KTM Factory Racing 228. 7. Aprilia Racing Team Gresini 128. 8. LCR Honda 125. 9. Esponsorama Racing 124. 10. Petronas Yamaha SRT 81. 11. Tech3 KTM Factory Racing 75.

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