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Stefan Bradl: «Bin bei Zeitenjagd nicht super scharf»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl beim Algarve-GP

Stefan Bradl beim Algarve-GP

Stefan Bradl steht zwar in Portimão am Grid neben dem 15-fachen MotoGP-Sieger Andrea Dovizioso. Aber er räumt rein: «Als Testfahrer fehlt dir über eine einzelne schnelle Runde etwas der Biss.»

Stefan Bradl (31) rechnete sich zwar gute Chancen auf WM-Punkte aus, aber er fährt beim Algarve-GP nur vom 20. Startplatz los. «Mein Qualifying war okay. Sicher wäre mir eine bessere Position lieber gewesen. Aber wenn es um eine einzige heiße Runde geht, dann fehlt mir ein bisschen etwas, weil ich die meiste Zeit im Jahr im Testfahrer-Modus befinde. Da wird nicht viel Wert auf eine ‚time attack‘ gelegt. Ich bin über eine Runde nicht so super scharf. Das muss man aber sein, um die Performance eines neuen weichen Reifens maximal ausnutzen zu können. Ich habe ja seit Mai in sechs Monaten nur einen Grand Prix bestritten.»

«Aber meine Leistung ist in Ordnung, mein Rückstand ist nicht riesig. Die Zeiten liegen eng beisammen. Ich habe auf die Bestzeit rund 1,2 sec verloren. Das ist nicht so schlecht. Ich hoffe, dass ich morgen im Rennen mit einer Gruppe mitfahren kann. Ehrlich gesagt, ich habe mir kein großes Ziel gesetzt. Denn als Ersatzfahrer fpür ein rennen einzuspringen, ist eine knallharte Herausforderung. Ich will einfach für HRC gute Arbeit leisten.»

Auch bei Honda ist seit einiger Zeit ein Ride-Height-Device im Einsatz, das bei Ducati erfunden wurde und inzwischen bei allen Werken zum guten Ton gehört. Es senkt das Heck beim Beschleunigen ab. Alex Márquez bemängelte kürzlich, bei Honda werde das Heck nicht so stark abgesenkt wie bei Ducati oder Aprilia.
«Ich denke Alex hat recht. Man sieht ja auf Bildern und auf Videos, wie sich unser Device verhält. Andere Hersteller haben da eventuell mehr Hub, wenn es um das Absenken des Hinterteils geht. Man muss da genau nachforschen, was wir noch verbessern können. Die Honda-Ingenieure befassen sich intensiv mit allen Themen. Aber wir haben während des Jahres etwas entwickelt, das immer besser wurde. Wir haben da unterschiedliche Optionen verfügbar. Und wir haben andere Lösungen in der Planung. Es hängt auch vom Strecken-Layout ab, welche Lösung die Fahrer bevorzugen. Hier spielt das keine so große Rolle, weil es in Portimão so oft bergauf und bergab geht. Beim Rausbeschleunigen aus der letzten Kurve hast du einen Hügel, und beim Bremsen zum Turn 1 geht es bergab. Hier in Portimão macht das Device keinen massiven Unterschied.»

Kann Stefan Bradl durch eine gute Rennpace morgen einige Plätze gut machen? «Ich weiß es nicht. Alles ist möglich», meint der Bayer, der vor einem Jahr in Portugal beim WM-Finale mit dem sechsten Startplatz und Platz 7 im Rennen aufhorchen ließ.  

Aber damals ersetzte er Marc Márquez bei zwölf Grand Prix hintereinander.

MotoGP Portimão, Q2 (6. November):

1. Bagnaia, Ducati, 1:38,725 min
2. Miller, Ducati, 1:38,829 min, + 0,104 sec
3. Mir, Suzuki, 1:38,893, + 0,168
4. Martin, Ducati, 1:38,916, + 0,191
5. Zarco, Ducati, 1:38,918, + 0,193
6. Pol Espargaró, Honda, 1:39,058, + 0,333
7. Quartararo, Yamaha, 1:39,131, + 0,406
8. Alex Márquez, Honda, 1:39,191, + 0,466
9. Morbidelli, Yamaha, 1:39,321, + 0,596
10. Lecuona, KTM, 1:39,387, + 0,662
11. Rins, Suzuki, 1:39,649, + 0,924
12. Marini, Ducati, 1:39,828, + 1,103

Die weitere Startaufstellung:
13. Bastianini, Ducati, 1:39,283
14. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:39,389
15. Petrucci, KTM, 1:39,595
16. Rossi, Yamaha, 1:39,604
17. Oliveira, KTM, 1:39,624
18. Viñales, Aprilia, 1:39,738
19. Binder, KTM, 1:39,859
20. Bradl, Honda, 1:39,907
21. Dovizioso, Yamaha, 1:39,918
22. Nakagami, Honda, 1:40,009


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