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Valencia: Ducati-Dominanz, zum Abschied P10 für Rossi

Von Nora Lantschner
Valentino Rossi (Yamaha) beendete sein MotoGP-Abschiedsrennen mit dem erhofften Top-10-Platz. Pecco Bagnaia, Jorge Martin und Jack Miller schrieben für Ducati Geschichte.

Das Saisonfinale 2021 in Valencia setzte gleichzeitig einen Schlusspunkt hinter die große MotoGP-Karriere von Valentino Rossi. Für den 432. und letzten Grand Prix des neunfachen Weltmeisters strahlte die Sonne über dem prall gefüllten Circuit Ricardo Tormo, Freundin Francesca hielt auf Startplatz 10 den Schirm für ihren «Vale», die Fans heizten die Stimmung mit La-Ola-Wellen zusätzlich ein.

In der ersten Startreihe standen schon drei Ducati, angeführt von Pramac-Rookie Jorge Martin. Auch nach der Zieldurchfahrt blieb es beim 1-2-3-Ergebnis für den Hersteller aus Borgo Panigale, Suzuki störte die rote Party nur in der Anfangsphase. Den Sieg schnappte sich Francesco «Pecco» Bagnaia – wie alle VR46-Schüler mit einem Spezial-Helm zu Ehren des Mentors. Martin sicherte sich vor Jack Miller den zweiten Platz und damit den Titel des besten Rookies. Ducati Lenovo gewann so auch die Team-WM.

Für Rossi gab es zum Abschluss einen zehnten Platz und nicht enden wollende «Vale, Vale»-Rufe. Danilo Petrucci, dessen MotoGP-Abschied im gelben Trubel etwas unterging, fuhr das Rennen immerhin zu Ende, allerdings auf dem letzten Platz.

Weltmeister Fabio Quartararo musste sich mit Rang 5 begnügen, Brad Binder war als bester KTM-Pilot Siebter, Aleix Espargaró brachte die Aprilia beim Saisonabschluss auf Platz 9. Einziger Honda-Pilot im Ziel war Alex Márquez (13.).

Übrigens: Zum ersten Mal seit der Dutch-TT in Assen 1992 stand bei einem Motorrad-GP in der «premier calss» kein Honda-Werksteam am Start. Denn Marc Márquez leidet noch an den Nachwirkungen seines Offroad-Unfalls und Pol Espargaró fühlte sich nach seinem FP3-Crash nicht in der Lage, das WM-Finale zu bestreiten. 1992 fehlte Mick Doohan in Assen wegen seiner Unterschenkel-Verletzung, und sein Rothmans-Honda-Teamkollege Wayne Gardner (Vater von Remy) war damals nach einem Trainingssturz in Assen außer Gefecht.

Seit 1995 ist der spanische Mineralölkonzern Repsol Hauptsponsor des Honda-Werksteams in der Königsklasse. Seither glänzten noch nie beide HRC-Werksfahrer gleichzeitig durch Abwesenheit.

So lief das letzte MotoGP-Rennen der Saison

Start: Martin geht vor Miller und Mir in Führung. Dahinter folgen Bagnaia, Binder und Rins, während Rossi sich kurz neben Weltmeister Quartararo zeigt, dann aber auf Rang 9 einreiht.

1. Runde: Brad Binder geht weit und fällt auf Platz 7 zurück.

2. Runde: Miller geht nach Start-Ziel in Führung, in Kurve 2 lässt er die Tür aber offen und Martin ist wieder durch. Dann schiebt sich auch Mir am Australier vorbei. Bagnaia 4. vor Rins und Quartararo. Aleix Espargaró kämpft als 7. um den Anschluss. Rossi hinter Binder weiter auf P9.

3. Runde: Miller hat Mühe, Bagnaia und Rins gehen vorbei.

4. Runde: Auf Start-Ziel nutzt Bagnaia die Ducati-Power, er schnappt sich Platz 2 von Mir. Rossi verliert Platz 9 an Zarco. In Kurve 6 geht Rins an seinem Suzuki-Teamkollegen Mir vorbei. Quartararo setzt sich nur kurz vor Miller, auf der Gerade kontert der Ducati-Pilot.

5. Runde: Miller ist in Kurve 2 und 4 wieder weit, Quartararo ist damit vorbei. Nakagami (11.) stürzt in Kurve 6. Ein Quartett – Martin, Bagnaia, Rins und Mir – setzt sich ab.

6. Runde: Rins setzt sich nur kurz vor Bagnaia, der WM-Zweite kontert. Quartararo und Miller kommen mit persönlich schnellsten Runden wieder etwas näher, es klafft aber noch eine Lücke von rund einer halben Sekunde auf Mir (4.).

7. Runde: Mir kommt mit dem Spitzentrio nicht mehr ganz mit.

8. Runde: Rossi muss sich vor Bastianini in Acht nehmen, der an seinem Heck hängt.

9. Runde: Bastianini verdrängt Rossi aus den Top-10. An der Spitze lauert Rins (neue schnellste Rennrunde) hinter Bagnaia, aber er kann kein Manöver gegen die Ducati setzen.

10. Runde: Bagnaia zeigt sich neben Martin, aber er zieht noch zurück. Rins hängt dahinter fest.

11. Runde: Rins stürzt in Kurve 6 – wieder eine vergebene Chance!

12. Runde: Martin und Bagnaia führen 0,7 sec vor Mir, weitere 0,3 dahinter folgt Miller. Quartararo hat als Fünfter schon 3,4 sec Rückstand auf die Spitze. Rossi ist durch den Ausfall von Rins wieder Zehnter.

13. Runde: Martin und Bagnaia sind an der Spitze im Synchronflug mit derselben Pace unterwegs.

14. Runde: Mir kommt dem Duo wieder näher – und er hat Miller im Schlepptau.

15. Runde: Bagnaia geht in Kurve 14 in Führung!

16. Runde: Bagnaia bricht gleich den Rundenrekord und fährt eine kleine Lücke auf.

17. Runde: Bagnaia führt 0,4 sec vor Martin. 0,8 sec dahinter bekommt Mir Besuch von Miller.

18. Runde: Die Top-10 zehn Runden vor Schluss: Bagnaia, Martin, Mir, Miller, Quartararo, Aleix Espargaró, Zarco, Binder, Bastianini und Rossi.

19. Runde: In Kurve 2 schnappt sich Miller Platz 3 von Mir. Auf die Top-2 fehlen aber 1,3 sec.

20. Runde: Martin gibt nicht auf und schiebt sich wieder an die Werks-Ducati vor ihm heran.

21. Runde: Petrucci liegt in seinem letzten MotoGP-Rennen unterdessen auf dem 18. und letzten Rang. Morbidelli (11.) kommt Rossi näher.

22. Runde: Bagnaia hat wieder 0,5 sec Vorsprung, Miller holt auf Martin auf.

23. Runde: Binder schnappt sich Platz 7 von Aleix Espargaró. Miller ist wieder der Schnellste des Ducati-Trios an der Spitze.

24. Runde: Bagnaia baut seinen Vorsprung auf 0,6 sec aus. Zwischen Martin und Miller liegen noch 0,4 sec.

25. Runde: Aleix Espargaró verliert einen weiteren Platz an Bastianini. Rossi hält sich mit konstanter Pace weiter auf Platz 10.

26. Runde: Bagnaia hat an der Spitze erstmals mehr als eine Sekunde Luft, aber zwischen Martin und Miller wird es im Finish noch einmal eng.

Letzte Runde: Bagnaia fährt ungefährdet seinem vierten Saisonsieg entgegen, dahinter hält Martin Miller auf Abstand. Es ist das erste reine Ducati-Podium der MotoGP-Geschichte.

Im Mittelpunkt steht aber Rossi, der mit einem zehnten Platz Abschied nimmt und auf der Auslaufrunde von seinen Kollegen und Fans ausgelassen gefeiert wird.

MotoGP-Ergebnis, Valencia (14. November):

1. Bagnaia, Ducati, 27 Runden in 41:15,481 min
2. Martin, Ducati, + 0,489 sec
3. Miller, Ducati, + 0,823
4. Mir, Suzuki, + 5,214
5. Quartararo, Yamaha, + 5,439
6. Zarco, Ducati, + 6,993
7. Binder, KTM, + 8,437
8. Bastianini, Ducati, + 10,933
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 12,651
10. Rossi, Yamaha, + 13,468
11. Morbidelli, Yamaha, + 14,085
12. Dovizioso, Yamaha, + 16,534
13. Alex Márquez, Honda, + 17,059
14. Oliveira, KTM, + 18,221
15. Lecuona, KTM, + 19,233
16. Viñales, Aprilia, + 19,815
17. Marini, Ducati, + 28,860
18. Petrucci, KTM, + 32,169
– Rins, Suzuki, 17 Runden zurück
– Nakagami, Honda, 23 Runden zurück

MotoGP Endstand Fahrer-WM (nach 18 Rennen):

1.Quartararo, 278 Punkte. 2. Bagnaia 252. 3. Mir 208. 4. Miller 181. 5. Zarco 173. 6. Binder 151. 7. Marc Márquez 142. 8. Aleix Espargaró 120. 9. Martin 111. 10. Viñales 106. 11.Bastianini 102. 12. Pol Espargaró 100. 13. Rins 99. 14. Oliveira 94. 15. Nakagami 76. 16. Alex Márquez 70. 17. Morbidelli 47. 18. Rossi 44. 19. Marini 41. 20. Lecuona 39. 21. Petrucci 37. 22. Bradl 14. 23. Pirro 12. 24. Dovizioso 12. 25. Pedrosa 6. 26. Savadori 4. 27. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 357 Punkte. 2. Yamaha 309. 3. Suzuki 240. 4. Honda 214. 5. KTM 205. 6. Aprilia 121.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo 433 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 380. 3. Suzuki Ecstar 307. 4. Pramac Racing 288. 5. Repsol Honda 250. 6. Red Bull KTM Factory Racing 245. 7. LCR Honda 146. 8. Esponsorama Racing 143. 9. Aprilia Racing Team Gresini 135. 10. Petronas Yamaha SRT 96. 11. Tech3 KTM Factory Racing 76.

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