KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Pecco Bagnaia (Ducati): Perfektes Bike verbessert

Von Nora Lantschner
Pecco Bagnaia: Mit neuer Verkleidung und langem Auspuff

Pecco Bagnaia: Mit neuer Verkleidung und langem Auspuff

Die Rundenzeit und die Aussagen von Ducati-Werksfahrer Francesco Bagnaia beim Jerez-Test dürften der MotoGP-Konkurrenz im Hinblick auf die kommende Saison Kopfzerbrechen bereiten.

Mit fünf Pole-Positions und vier Siegen aus den letzten sechs Grand Prix legte Francesco «Pecco» Bagnaia ein bemerkenswertes Saisonfinale hin. Der Ducati-Star hinterließ auch beim Jerez-Test einen starken Eindruck: Nach eineinhalb Testtagen lag der Vizeweltmeister ganze acht Zehntelsekunden vor dem zur Mittagszeit zweitplatzierten Takaaki Nakagami (Honda).

Übrigens: Bagnaias 1:36,872 min war an einem windigen Freitag auf dem Circuito de Jerez sogar schneller als seine Qualifying-Zeit vom Spanien-GP am 1. Mai dieses Jahres, als der Italiener in 1:36,960 min den vierten Startplatz ergatterte.

«Das Unglaubliche ist, dass ich im Mai auf Zeitenjagd mit einem Soft-Hinterreifen und wenig Benzin nur knapp die 1:37er-Marke geknackt habe, während ich heute mit einem neuen Medium-Reifen, fast vollem Tank und bei diesem Wind eine unglaubliche Zeit gefahren bin – auf dem neuen Motorrad. Wir arbeiten also sehr, sehr gut», hielt Pecco zufrieden fest.

«Ich bin glücklich. Es gibt noch mehr zu tun, aber das Gefühl ist großartig. Ich habe mich gerade mit Jack [Miller] unterhalten, wir haben ähnliche Vorstellungen», betonte der vierfache Saisonsieger, der noch einmal nachlegte: «Ducati hat ein Motorrad, das schon perfekt war, noch einmal weiterentwickelt. Die Rundenzeit und die Pace, die wir auf gebrauchten Medium-Reifen fahren, ist unglaublich. Das bedeutet, dass Ducati einen wirklich großartigen Job gemacht hat. Denn es ist nicht einfach, ein Motorrad zu verbessern, das schon fantastisch war. Und in Sepang werden wir noch viel mehr Dinge testen», kündigte er an.

Auffällig war beim Jerez-Test vor allem die neue Verkleidung, aber auch ein langer Auspuff wurde – wenn auch nur kurzzeitig – an der Ducati gesichtet. «Es ist klar, dass Ducati immer versucht, die Situation und verschiedene Dinge zu verstehen», meinte Pecco dazu. «Deshalb haben wir auch diese andere Sache ausprobiert. Mein Gefühl war ähnlich, aber zu Hause arbeiten sie jetzt sicher und analysieren anhand der Daten, ob sich etwas verändert hat.»

«Wir haben auch eine andere Verkleidung ausprobiert, die gut ist, aber noch Arbeit erfordert. Denn im Vergleich zur alten ist diese Verkleidung komplett anders, wir müssen noch verstehen, ob sie besser ist oder nicht. Wir brauchen noch mehr Runden damit, das ist noch nicht entschieden. Ich persönlich mag sie, auch weil sie schöner ist», schmunzelte der 24-Jährige. «Die neue Verkleidung hilft uns sicherlich im Kurveneingang, es gibt aber andere Aspekte, die nicht so gut funktionieren, das betrifft zum Beispiel die Wheelie-Neigung. Wir müssen da noch viele Dinge verstehen. Es ist ein großer Schritt, auch deshalb sind wir noch nicht überzeugt, denn aus aerodynamischer Sicht kann es auch ein Nachteil sein.»

Die Motorentwicklung ist für 2022 nicht mehr eingefroren, was den Fokus natürlich auch auf das Triebwerk lenkt. «Der neue Motor hat einen komplett anderen Charakter. Und wenn etwas ganz neu ist, muss man es immer erst verstehen», schilderte der italienische Ducati-Werksfahrer. «Der Motor ist mehr oder weniger auf demselben Level wie der alte, aber das ist auch erst der zweite Testtag damit. Wir haben noch Spielraum und ich fühle mich sehr gut, mit der Arbeit, die sie leisten. Ducati hat in der Entwicklung mein vollstes Vertrauen.»

MotoGP-Test Jerez, 19. November, 12.30 Uhr

1. Bagnaia, Ducati, 1:36,872
2. Nakagami, Honda, + 0,800 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,944
4. Mir, Suzuki, + 1,035
5. Pol Espargaró, Honda, + 1,083
6. Rins, Suzuki, + 1,122
7. Bastianini, Ducati, + 1,139
8. Marini,. Ducati, + 1,153
9. Binder, KTM, + 1,196
10. Oliveira, KTM, + 1,213
11. Morbidelli, Yamaha, + 1,228
12. Zarco, Ducati, + 1,288 
13. Alex Márquez, Honda, + 1,427
14. Martin, Ducati, + 1,563
15. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,575
16. Viñales, Aprilia, + 1,589
17. Miller, Ducati, + 1,646
18. Dovizioso, Yamaha, + 1,838
19. Raúl Fernández*, KTM, + 2,531
20. Guintoli, Suzuki, + 2,628
21. Pedrosa, KTM, +2,635
22. Di Giannantonio*, Ducati, + 2,675
23. Gardner*, KTM, + 2,829
24. Bezzecchi*, Ducati, + 3,453
25. Savadori, Aprilia, + 3,499
26. Darryn Binder*, Yamaha, + 3,878

* = MotoGP-Rookie

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