Casey Stoner: «Ich will Slides und Fehler sehen»

Von Nora Lantschner
Casey Stoner (36) macht deutlich, was ihn an den aktuellen MotoGP-Bikes stört und wo er ansetzen würde: «Ich glaube, dass es Dinge gibt, die man eigentlich nicht braucht.»

Casey Stoner war bei seinen ersten GP-Besuchen nach dreieinhalb Jahren ein aufmerksamer Beobachter und ein gern gesehener Gesprächspartner. Dabei wurde eines schnell klar: Das aktuelle Technische Regelwerk der Königsklasse ist nicht nach dem Geschmack des zweifachen Weltmeisters. «Ganz sicher nicht», hielt er fest und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. «Ich würde da sehr gerne ein Wörtchen mitreden.»

«Ich glaube, dass es Dinge gibt, die man eigentlich nicht braucht», hielt Stoner fest. «Es geht dabei ganz sicher nicht um die Sicherheit. Sie sorgen nur dafür, dass die Kosten für die Entwicklung durch die Decke gehen. Man versucht, die Dinge kosteneffizienter zu gestalten, aber gleichzeitig gibt es Komponenten, die es in die Formel 1 verwandeln und die Kosten explodieren lassen», bekräftigte der 36-jähige Australier, der damit indirekt vor allem die aerodynamischen Auswüchse kritisierte. «Ich würde gerne sehen, dass gewisse Teile verschwinden.»

«Auf der Seite der Elektronik braucht es auch eine große Reduzierung. Als [2016] die Einheits-ECU kam, war die immer noch sehr viel besser als die Elektronik im Jahr davor. Es war kein Schritt zurück, wie alle glaubten. Und ich glaube, ganz ehrlich, dass wir diesen Schritt zurück brauchen», betonte der 38-fache MotoGP-Sieger. «Ich will sehen, wie sie sliden. Ich will Fehler sehen. Ich will sehen, wie Leute Mühe mit dem Grip haben und aus der Kurve sliden. Wie manche wirklich gut beginnen, aber mit ihrer Reifenwahl dann vielleicht zurückfallen. Und wie andere langsamer starten und anfangen sich nach vorne zu schieben.»

«Das würde mit ein paar Anpassungen am Regelwerk passieren, dafür wäre nicht viel nötig. Und ich glaube, die Überholmanöver wären besser, weil es nicht mehr nur auf der Bremse passieren würde, weil jetzt alle ziemlich gleich aus der Kurve kommen. Es würde einen geben, der den Kurvenausgang ein bisschen vermasseln würde und dafür andere, die besser durchkommen. Das Set-up des Motorrads wäre dann auch wesentlicher», zählte Stoner auf. «Ich glaube, ein paar Änderungen würden für unglaubliches Racing sorgen.»

MotoGP Endstand Fahrer-WM (nach 18 Rennen):

1.Quartararo 278 Punkte. 2. Bagnaia 252. 3. Mir 208. 4. Miller 181. 5. Zarco 173. 6. Binder 151. 7. Marc Márquez 142. 8. Aleix Espargaró 120. 9. Martin 111. 10. Viñales 106. 11.Bastianini 102. 12. Pol Espargaró 100. 13. Rins 99. 14. Oliveira 94. 15. Nakagami 76. 16. Alex Márquez 70. 17. Morbidelli 47. 18. Rossi 44. 19. Marini 41. 20. Lecuona 39. 21. Petrucci 37. 22. Bradl 14. 23. Pirro 12. 24. Dovizioso 12. 25. Pedrosa 6. 26. Savadori 4. 27. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 357 Punkte. 2. Yamaha 309. 3. Suzuki 240. 4. Honda 214. 5. KTM 205. 6. Aprilia 121.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo 433 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 380. 3. Suzuki Ecstar 307. 4. Pramac Racing 288. 5. Repsol Honda 250. 6. Red Bull KTM Factory Racing 245. 7. LCR Honda 146. 8. Esponsorama Racing 143. 9. Aprilia Racing Team Gresini 135. 10. Petronas Yamaha SRT 96. 11. Tech3 KTM Factory Racing 76.

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