Suzuki-Projektleiter Shinichi Sahara analysiert die MotoGP-Saison 2021 von Joan Mir und Alex Rins und lässt klar durchklingen, dass Suzuki Ecstar für 2022 wieder einen Teammanager braucht.
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Die Titelverteidiger in der Team- und Fahrer-Wertung blieben in der Saison 2021 einiges schuldig: Joan Mir stand zwar sechs Mal auf dem Podest und beendete die Weltmeisterschaft auf Gesamtrang 3, ein zweiter MotoGP-Sieg gelang dem Weltmeister von 2020 allerdings nicht. Alex Rins, vor einem Jahr noch WM-Dritter, schaffte gar nur einen Podestplatz und stürzte bei sieben Nullern in 18 Rennen bis auf den 13. Gesamtrang ab.
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"Nach einer langen und fordernden Saison würde ich sagen, dass das Jahr – auch wenn wir nicht ganz die Ergebnisse erreichten, die wir erhofft hatten – zu 60 oder 70 Prozent dem entsprach, was ich erwartet hatte", lautete die Bilanz von Shinichi Sahara im jüngsten Suzuki Racing Magazine. Zur Erinnerung: Nach dem überraschenden Abgang von Davide Brivio am Ende des Jahres 2020 übernahm Projektleader Shinichi Sahara bei Suzuki Ecstar mithilfe eines internen Komitees auch die Aufgaben des Teammanagers, um das Fehlen des Weltmeistermachers wettzumachen.
"2021 war für uns alle anders, wir hatten gerade den Titel gewonnen und Davide Brivio ging weg, wir mussten also alle mehr tun und einen Weg finden. Ich managte vorher als Team Director die Dinge hauptsächlich vom Werk in Japan aus, aber 2021 füllte ich als Teammanager und Projektleader eine neue Rolle aus. Dieses Arbeitspensum, kombiniert mit der Aufgabe des Gruppenleiters für die Entwicklungsabteilung in Japan, war viel zu hoch", räumte Sahara ein. "Andrerseits lernte ich aber viel und weil ich mehr Zeit an der Strecke verbrachte, bekam ich auch einen einzigarten Einblick, wie ich in den Jahren zuvor nicht hatte. Ich konnte jedes Detail an der GSX-RR sehen und wie es sich auf der Strecke verhält."
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2020, in der ersten Saison unter den Corona-bedingten Einschränkungen, hatte der Suzuki-Projektleiter gar nur das Finale in Portimão besucht. "Ich wünschte, es wären mehr Rennen gewesen, weil ich kein echtes Verständnis von unserer 2020er-Maschine hatte und daher zum Beginn dieser Saison die zwei Motorräder nicht wirklich vergleichen konnte", bedauerte Sahara. "Gleichzeitig wird es für nächstes Jahr von Vorteil sein, dass ich in diesem Jahr bei allen Rennen vor Ort war. Ich kenne das Motorrad jetzt sehr gut."
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Sahara schätzte zudem die vermehrte Kommunikation im Paddock und die teaminterne Zusammenarbeit, vermisste allerdings "jemanden, mit dem man die großen Dinge besprechen konnte. Als ich in vor allem von Japan aus agierte, hatte ich das Gefühl, das große Ganze sehen und daher gute Ratschläge erteilen zu können. Wenn du aber vor Ort bist, mittendrin in allem, dann kann es schwierig sein, den Abstand zu gewinnen und die Dinge objektiv zu betrachten. Da fehlt mir jemand in einer Rolle, mit dem man alles bereden kann."
"Klar ist im Hinblick auf die Perfomance des Bikes, dass unser Fortschritt im Vergleich zum Vorjahr nicht groß genug war – nicht so groß wie im Jahr davor", zeigte sich der Projektleiter selbstkritisch. "Das bedeutet nicht, dass die Ingenieure im Werk nicht genug Engagement zeigten, sie taten alles, was notwendig war, und ich bin sehr zufrieden mit ihrer Arbeit. Aber ich glaube, ich hätte etwas besser kontrollieren müssen, etwa die Abfolge der Aufgaben oder Teile auf der Prioritätenliste", so Sahara. Deshalb bekräftigte Sahara zuletzt erneut die Absicht, den Posten des klassischen Teammanagers künftig wieder besetzen zu wollen. Ob ein passender Kandidat für Suzuki Ecstar gefunden wurde, ließ er aber noch offen.
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