In Hockenheim werden 250 Millionen Euro investiert

Valentino Rossi: Mooney finanziert das MotoGP-Team

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi braucht für sein Moto2- und das MotoGP-Ducati-Team mit Marini und Bezzecchi ca. 12 bis 15 Millionen Euro. Nach einigem Hin und Her präsentiert er jetzt den neuen Hauptsponsor Mooney.

Valentino Rossi betrieb von 2015 bis 2020 seinen Sky VR46 Rennstall in den Klassen Moto3 und Moto2, Pecco Bagnaia gewann 2018 die Moto2-WM. Doch nach der Saison 2020 wurde das Moto3-Team zugesperrt und stattdessen ein Joint Venture mit der spanischen Esponsorama Avintia-Mannschaft von Raúl Romero geschlossen. Er übernahm mit Niccolò Antonelli einen Moto3-Fahrer von Rossi, der auch das Material von KTM in die Renngemeinsamschaft mitlieferte. Als Teamkollege trat Avintia-Eigenbau-Fahrer Carlos Tatay auf.

Valentino Rossi vereinbarte dafür mit Esponsorama-Chef Romero ein Joint-Venture für die MotoGP-Klasse und setzte unter der Bezeichnung Avintia Sky VR46 seinen Bruder Luca Marini auf eine Ducati Desmosesedi des spanischen Teams, das früher unter anderem BQR und Blusens hieß, zum Beispiel Maverick Viñales in die 125er-WM brachte und 2014 in die MotoGP-Klasse aufstieg.

Doch nach dem teilweisen Rückzug von Hauptsponsor Avintia, der seine Zuschüsse schlagartig von 3 Millionen auf 600.000 Euro verringerte, konnte Teambesitzer Romero in der Königsklasse bei den steigenden Kosten und Ansprüchen der MotoGP-Klasse nicht mehr mithalten, wie vorher nach 2018 Marc VDS und Aspar Martinez.

Deshalb fädelte Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta eine Übergabe der beiden Avintia-Startplätze an Rossi ein, so wie nach 2028 schon die beiden Aspar-Plätze an Petronas-Yamaha übergeben wurde. Die beiden Marc-VDS-MotoGP-Slots wurden nach 2018 stillgelegt, jetzt wieder aktiviert und für die nächsten fünf Jahre an Aprilia Racing übertragen.

Für die MotoGP-Saison 2022 brauchte Rossi einen zahlungskräftigen Geldgeber. Zuerst war von Aramco die Rede, dann vorübergehend von WITHU, doch dieser italienische Energiekonzern einigte sich wie erwartet mit dem neuen RNF-Yamaha-Kundenteam von Razlan Razali.

Das VR46-Team bestätigte heute gegen Mittag die Partnerschaft mit Mooney. Die beiden Partner teilen wichtige Werte: Spitzenleistung, Talent, Speed, Made in Italy und Sicherheit, wurde betont. 

Das Herz des neue Mooney VR46 Racing Team wird in Tavullia schlagen, dort Mittelpunkt sein. Vier junge italienische Fahrer sind engagiert worden: Luca Marini und Marco Bezzecchi in der MotoGP auf Ducati-Bikes, dazu Celestino Vietti Ramus und Niccolò Antonelli in der Moto2 auf Kalex.

Das Agreement führt zu einer engen Zusammenarbeit, sie wird auch geschäftliche Aktivitäten beinhalten, und zwar in den Bereichen Marketing und Kommunikation. So sollen die Dienstleistungen von Mooney mit seinen 45.000 Verkaufsstellen in ganz Italien besser zur Geltung kommen.

Money investiert konstant beträchtliche Summen in die neuesten Technologien und Digitalisierungs-Maßnahmen für seine Dienstleistungen. Mooney hat die Absicht, den Geschäftsverkehr für die Kunden zu vereinfachen und den Zahlungsverkehr für jedermann zugänglich zu machen.  

Aramco als Fata Morgana

Im August 2021 war noch von 18 Millionen Dollar die Rede, die die ominöse saudi-arabische Firma «Tanal Entertainment Sport & Media» an VR46 überweisen sollte. Gleichzeitig zeichnete sich aber schon ab, dass die monatelang angekündigte Aramco-Sponsorship ein Märchen aus 1001 Nacht bleiben würde.

Bei den Testfahrten in Jerez am 18./19. November, dem ersten offiziellen Termin des neu geformten Rossi-Teams in der MotoGP-WM, trat der Rennstall um Luca Marini und Marco Bezzecchi ohne Titelsponsor als «VR46 Racing Team» auf.

Am vergangenen Donnerstag präsentierte VR46 schließlich «Mooney» als neuen Namensgeber und Hauptsponsor. Demnach wird das Team in der MotoGP- und Moto2-WM offiziell «Mooney VR46 Racing Team» heißen. Das wird sich auch auf den Motorrädern und den Lederkombis der Fahrer widerspiegeln, hieß es in der kurzen Ankündigung. 

Mooney ist ein Anbieter für Proximity Banking & Payments, eigenen Angaben zufolge der größte in Italien. Hinter dem erst im Jahr 2020 gegründeten Unternehmen, das eine Reihe von Zahlungsdienstleistungen (für Telefon- und Stromrechnungen, Prepaid-Karten, Überweisungen usw.) anbietet, stehen SisalPay und Banca 5 von der italienischen Bankengruppe Intesa Sanpaolo.

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