Rossi gegen Biaggi: Kampf um die letzte 500er-Krone
MotoGP-Superstar Valentino Rossi, seine Weggefährten und sein großer Rivale Max Biaggi blicken auf die Saison 2001 zurück, die auf und neben der Strecke für Spannung sorgte.
Lando Norris ist Formel-1-Weltmeister 2025, mit Rang 3 in Abu Dhabi hat er sich erstmals den Titel gesichert, als elfter Fahrer aus Grossbritannien. Aber wer ist dieser Lando Norris eigentlich?
Weiterlesen
Werbung
Wird Valentino Rossi nach den größten Errungenschaften seiner 26-jährigen Karriere in der Motorrad-WM gefragt, zählt er ohne Zögern seinen 500-ccm-Titelgewinn von 2001 dazu. Die jüngste Episode der neunteiligen Video-Serie von motogp.com, "Tales of Valentino", ist dieser Saison gewidmet und blickt vor allem auf den Höhepunkt der Rivalität zwischen dem damals 22-jährigen Rossi und seinem acht Jahre älteren Landsmann Max Biaggi zurück.
Werbung
Werbung
"Ich wusste, dass es die letzte Chance war, um in der 500er-Klasse Weltmeister zu werden", begann Rossi seine Erzählung. "Danach begann die MotoGP-Ära, von der keiner wusste, was dann passieren würde." "Honda brachte die letzte Version der NSR500, die viel besser als die alte war. Es war ein neues Motorrad – und es flog regelrecht", fuhr "Vale" fort, der mit drei Siegen in Serie fulminant in die letzte Saison der Zweitakt-Ära startete. "Es war eine großartige Saison, ich gewann elf Rennen, aber es war kein einfacher Titelgewinn, denn es gab den großen Kampf mit Biaggi."
"Es war ja auch nicht nur Valentino gegen Max, sondern auch Honda gegen Yamaha", gab Rossis damaliger Crew-Chief Jeremy Burgess zu bedenken.
Werbung
Werbung
"Wir kämpften auf der Strecke sehr hart und auch neben der Strecke war unser Verhältnis nicht gerade fantastisch", erinnert sich der heute 42-jährige Rossi mit einem Schmunzeln. Biaggi bestätigte: "Wir redeten nicht miteinander, das ging hauptsächlich über die Presse, die Leute berichteten immer von ein paar Worten, aber wir wussten nie, ob die tatsächlich wahr waren oder nicht."
Lando Norris ist Formel-1-Weltmeister 2025, mit Rang 3 in Abu Dhabi hat er sich erstmals den Titel gesichert, als elfter Fahrer aus Grossbritannien. Aber wer ist dieser Lando Norris eigentlich?
Weiterlesen
Rossi schilderte: "Wir hatten sehr viel Druck, der vor allem von den italienischen Medien kam, weil sie diese Rivalität sehr unterstrichen und weil sie entscheiden mussten, wer jetzt die Nummer 1 war: Rossi oder Biaggi."
Dem kann der italienische MotoGP-Kommentator Guido Meda nur zustimmen: "Biaggi wusste und sah, dass da dieser junge Kerl kam, der für große Schlagzeilen in den Tageszeitungen sorgte und im TV so nett rüberkam. Und ich glaube, wenn du der König bist – was er war – dann muss es nicht einfach sein zu sehen, dass ein Prinz daherkommt, der deinen Thron will." Der ehemalige Aprilia-Sportdirektor, Manager-Urgestein und MotoGP-Insider Carlo Pernat hielt fest: "Die Rennen gewinnt man nicht nur auf der Strecke, sondern vor allem mit dem Kopf und der Psyche. Valentino gelang es, Biaggi mit seiner Leichtigkeit und seinem Charisma zu schlagen."
Werbung
Werbung
Den ersten Matchball im WM-Kampf hatte Valentino Rossi auf Phillip Island – und flog dafür extra Fanclub und Freunde aus Tavullia nach Australia. "Vale hatte die Flugtickets für 20 oder 25 Freunde bezahlt", erinnert sich Kumpel Alessio "Uccio" Salucci mit einem breiten Grinsen. "Ich sah also Leute aus Tavullia im Fahrerlager von Australien, die zuvor noch nie in ihrem Leben in ein Flugzeug gestiegen waren – das war wirklich merkwürdig, aber gleichzeitig wundervoll." Der Rest ist Geschichte: Rossi holte sich beim Australien-GP 2001 nicht nur den 500er-Titel, sondern setzte sich in der letzten Runde im Kampf um den GP-Sieg auch noch gegen Biaggi durch. "Das Gefühl war so gut, also wollte ich das Maximum geben, den Großteil meines Lebens, um das zu fühlen", leuchten Rossis Augen noch immer. Biaggi nimmt es mit 20 Jahren Abstand sportlich: "Hätte er den Titel nicht in dem Rennen gewonnen, dann eben im nächsten. Denn er war konstanter und machte weniger Fehler." Die Bilanz von Valentino Rossi in der Motorrad-WM:
Werbung
Werbung
1996: WM-9. auf Aprilia 125, 111 Punkte, ein GP-Sieg 1997: WM-1. auf Aprilia 125, 321 Punkte, elf Siege 1998: WM-2. auf Aprilia 250, 201 Punkte, fünf Siege 1999: WM-1. auf Aprilia 250, 309 Punkte, neun Siege 2000: WM-2. auf Honda 500, 209 Punkte, zwei Siege 2001: WM-1. auf Honda 500, 325 Punkte, elf Siege 2002: WM-1. auf Honda 990, 355 Punkte, elf Siege 2003: WM-1. auf Honda 990, 357 Punkte, neun Siege 2004: WM-1. auf Yamaha 990, 304 Punkte, neun Siege 2005: WM-1. auf Yamaha 990, 367 Punkte, elf Siege 2006: WM-2. auf Yamaha 990, 247 Punkte, fünf Siege 2007: WM-3. auf Yamaha 800, 241 Punkte, vier Siege 2008: WM-1. auf Yamaha 800, 373 Punkte, neun Siege 2009: WM-1. auf Yamaha 800, 306 Punkte, sechs Siege 2010: WM-3. auf Yamaha 800, 233 Punkte, zwei Siege 2011: WM-7. auf Ducati 800, 139 Punkte, kein Sieg 2012: WM-6. auf Ducati 1000, 163 Punkte, kein Sieg 2013: WM-4. auf Yamaha 1000, 237 Punkte, ein Sieg 2014: WM-2. auf Yamaha 1000, 295 Punkte, zwei Siege 2015: WM-2. auf Yamaha 1000, 325 Punkte, vier Siege 2016: WM-2. auf Yamaha 1000, 249 Punkte, zwei Siege 2017: WM-5. auf Yamaha 1000, 208 Punkte, ein Sieg 2018: WM-3. auf Yamaha 1000, 198 Punkte, kein Sieg 2019: WM-7. auf Yamaha 1000, 174 Punkte, kein Sieg 2020: WM-15. auf Yamaha 1000, 66 Punkte, kein Sieg 2021: WM-18. auf Yamaha 1000, 44 Punkte, kein Sieg
Verpassen Sie keine Highlights mehr: Der Speedweek Newsletter liefert Ihnen zweimal wöchentlich aktuelle Nachrichten, exklusive Kommentare und alle wichtigen Termine aus der Welt des Motorsports - direkt in Ihr E-Mail-Postfach
Die aktuellsten News rund um die Uhr, von Experten analysiert und kommentiert und exklusive Einblicke hinter die Kulissen. Hier schreiben Fans für Fans.