MotoGP-Rennen Jerez: Bagnaia und Marquez grandios

Enea Bastianini (1.): «Nur Tests, aber ich war stark»

Von Nora Lantschner
Ducati-Pilot Enea Bastianini brannte beim ersten MotoGP-Test des Jahres einen inoffiziellen All-Time-Record auf den Sepang Circuit. Auf der GP21 und im Gresini Racing Team fühlt er sich rundum wohl.

Enea Bastianini, 2021 als MotoGP-Rookie zweimal auf dem Podest und WM-Elfter, bekam 2022 zwar keine aktuelle Ducati, stieg aber immerhin von seiner letztjährigen GP19 auf die GP21 um, die zudem mit einigen Updates versehen wurde. Schon am ersten Tag des IRTA-Tests war der Gresini-Fahrer auf dem bewährten Bike (sieben Siege im Vorjahr) der erste Ducati-Pilot. Am Sonntag legte er dann nicht nur die Testbestzeit nach, sondern auch die schnellste je auf dem 5,543 km langen Sepang International Circuit gefahrene MotoGP-Runde.

«Ich bin glücklich», zeigte sich die «Bestia» am frühen Sonntagnachmittag zufrieden. Weil in Sepang kurz vor 14 Uhr Regen einsetzte, beendete Enea den Testtag wie viele seiner MotoGP-Kollegen frühzeitig. «Gestern war schon ein guter Tag. Wir haben ein bisschen den Winterrost abgeschüttelt und versucht, uns an die 2021er-Maschine anzupassen, mit der ich vorher ja erst beim Jerez-Test gefahren war. Es ist gut gelaufen», berichtete er. «Heute haben wir ein bisschen an meiner Schwäche gearbeitet, das waren mit Sicherheit die Qualifyings.»

Der Blick auf die Zeitenliste lässt vermuten, dass diese Schwäche erfolgreich ausgemerzt wurde. «Es ist sehr gut gelaufen, das hatte so keiner erwartet», erwiderte Bastianini, der sich ein zufriedenes Schmunzeln nicht verkneifen konnte. Er weiß aber auch: «Es sind natürlich nur Tests, aber ich würde sagen, dass ich einen Schritt nach vorne gemacht habe – auch dank des Motorrads, das sehr gut funktioniert. Wir haben auch am Set-up gearbeitet, weil das Gefühl am Sonntagvormittag nicht mehr dasselbe war wie am Samstag. Also haben wir versucht, es ein bisschen zu verändern. Kleine Veränderungen haben ausgereicht, um die Balance wiederzufinden. Auch das ist ein positives Signal im Hinblick auf die WM-Saison. Jetzt geht es nach Mandalika, eine neue Strecke für alle. Wir werden sehen, ob wir auch dort schnell sein werden. Das wäre entscheidend, um gut in die Weltmeisterschaft zu starten.»

Selbst wenn seine 1:58,131 min kein offizieller All-Time-Record ist (Testzeiten zählen nicht), nimmt der Moto2-Weltmeister von 2020 den ersten Platz beim ersten offiziellen MotoGP-Test des Kalenderjahres doch gerne mit. «Es ist eine schöne Sache für mich und die ganze Mannschaft, das motiviert. Aber wie schon gesagt: Es sind nur Tests. Trotzdem heißt es, dass ich in den Tests stark war und dass wir auch in den Rennen konkurrenzfähig sein können», bekräftigte Bastianini, der eigenen Aussagen zufolge auf seiner Rekord-Runde sogar in der ersten Kurve etwas weitging.

Im neu formierten MotoGP-Team von Gresini Racing fühlt sich der 24-jährige Italiener auf jeden Fall richtig wohl: «Meine Ingenieure sind dieselben wie im Vorjahr, von Ducati. Die gesamte Mannschaft von Gresini ist aber wirklich fantastisch, angefangen beim Koordinator Michele [Masini]. Ich fühle mich mit allen wohl, die Mechaniker sind sogar die, mit denen ich bei meinem Moto3-Debüt gearbeitet habe. Es herrscht die richtige Atmosphäre, das ist das, was ich brauche», unterstrich Bastianini. Sein Crew-Chief Alberto Giribuola arbeitete bis 2020 übrigens mit Andrea Dovizioso im Ducati-Werksteam.

Sepang-Test, 5. und 6. Februar, kombinierte Zeiten:

1. Enea Bastianini, Ducati, 1:58,131 min
2. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:58,157
3. Jorge Martin, Ducati, 1:58,243
4. Alex Rins, Suzuki, 1:58,261
5. Maverick Viñales, Aprilia, 1:58,261
6. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:58,265
7. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:58,313
8. Marc Márquez, Honda, 1:58,332
9. Johann Zarco, Ducati, 1:58,413
10. Pol Espargaró, Honda, 1:58,420
11. Luca Marini, Ducati, 1:58,430
12. Joan Mir, Suzuki, 1:58,529
13. Takaaki Nakagami, Honda, 1:58,607
14. Jack Miller, Ducati, 1:58,645
15. Miguel Oliveira, KTM, 1:58,701
16. Marco Bezzecchi, Ducati, 1:58,710
17. Alex Márquez, Honda, 1:58,800
18. Brad Binder, KTM, 1:59,016
19. Raúl Fernández, KTM, 1:59,180
20. Fabio Di Giannantonio, Ducati, 1:59,197
21. Cal Crutchlow*, Yamaha, 1:59,262
22. Andrea Dovizioso, Yamaha, 1:59,284
23. Remy Gardner, KTM, 1:59,348
24. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:59,365
25. Darryn Binder, Yamaha, 1:59,857
26. Sylvain Guintoli*, Suzuki, 1:59,996
27. Lorenzo Savadori*, Aprilia, 2:04,385
28. Takuya Tsuda*, Suzuki, 2:05,678

* = Testfahrer

Testergebnisse Sepang, Samstag, 5. Februar

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:58,371 min
2. Maverick Viñales, Aprilia, 1:58,384
3. Alex Rins, Suzuki, 1:58,471
4. Enea Bastianini, Ducati, 1:58,638
5. Johann Zarco, Ducati, 1:58,946
6. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:59,002
7. Joan Mir, Suzuki, 1:59,067
8. Marc Márquez, Honda, 1:59,287
9. Pol Espargaró, Honda, 1:59,353
10. Marco Bezzecchi, Ducati, 1:59,468
11. Cal Crutchlow, Yamaha, 1:59,558
12. Takaaki Nakagami, Honda, 1:59,634
13. Raul Fernandez, KTM, 1:59,682
14. Brad Binder, KTM, 1:59,784
15. Alex Márquez, Honda, 1:59,913
16. Miguel Oliveira, KTM, 1:59,945
17. Jorge Martin, Ducati, 1:59,949
18. Luca Marini, Ducati, 1:59,966
19. Francesco Bagnaia, Ducati, 2:00,027
20. Fabio Di Giannantonio, Ducati, 2:00,047
21. Franco Morbidelli, Yamaha, 2:00,107
22. Jack Miller, Ducati, 2:00,177
23. Andrea Dovizioso, Yamaha, 2:00,342
23. Remy Gardner, KTM, 2:00,470
25. Darryn Binder, Yamaha, 2:00,818
26. Sylvain Guintoli, Suzuki, 2:01,390
27. Lorenzo Savadori, Aprilia, 2:04,385

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