Andrea Dovizioso: Yamaha nicht mehr leicht zu fahren?
            Andrea Dovizioso
Der italienische WithU-Yamaha-RNF-Werksfahrer Andrea Dovizioso beendete den letzten MotoGP-Wintertest auf dem 4,3 km langen Mandalika International Street (11 Rechtskurven, 5 Linkskurven, Zielgerade nur 507 Meter lang) nicht im Vorderfeld. Nach Platz 9 am Freitag und Platz 19 am Samstag (mit einem heftigen Sturz) verlässt der 35-jährige Haudegen den Schauplatz des Indonesien-GP als Gesamt-Neunzehnter. Am dritten Tag fuhr er mit 1:31,890 min die 16. Zeit.
«Dovi» nahm zwar bereits im September in Misano erstmals auf der Yamaha des damaligen Petronas-Teams an einem Grand Prix teil, aber nach acht Ducati-Jahren hat er seinen Fahrstil immer noch nicht so richtig an die YZR-M1 angepasst. Er nimmt sich Weltmeister Fabio Quartararo als Beispiel und will dessen Fahrweise nachahmen, und Fabio hat bekanntlich nach seinem Wechsel auf die MotoGP-Yamaha bekanntlich genau studiert, wie Jorge Lorenzo 2010, 2012 und 2015 mit der Yamaha dreimal die Weltmeisterschaft gewonnen hat.
«Ich weiß nicht, wie lange ich noch brauche, um für Spitzenergebnisse bereit zu sein. Das ist eine gute Frage», zuckte der Italiener die Schultern. «Wir müssen Tag für Tag nehmen. Am Samstag haben wir mit dem Bike einen Schritt nach vorne gemacht. Mein Feeling hat sich verbessert. Ich war konstanter und in der Rennpace etwas schneller als am Freitag. Ich habe die ‚time attack‘ gestern nicht ganz am Ende des Nachmittags gemacht, weil wir noch etwas anderes ausprobieren wollten. Nach meiner besten Runde ist die Piste noch ein bisschen schneller geworden. Alle Gegner sind so schnell, die Zeiten liegen so eng beisammen. Es ist schwierig, an der Spitze mitzuhalten.»
«Aber als wir gestern am Nachmittag nach dem Crash vom Vormittag wieder begonnen haben, ist uns eine Verbesserung gelungen. Und das ist sehr wichtig. Es ist angenehm, wenn man am Motorrad arbeitet und Fortschritte spürt.»
Blickt man auf die Ergebnisse von 2021, so kam eigentlich nur Weltmeister Fabio Quartararo das ganze Jahr über gut mit der Yamaha zurecht. Rossi, Morbidelli, Crutchlow und Dovi hatten viel Mühe. Und Viñales klagte Ende Juni: «Die M1 ist jedes Jahr nur auf vier Strecken konkurrenzfähig.» Das war der Anfang vom Ende seiner Yamaha-Karriere, die ihm in viereinhalb Jahren immerhin acht MotoGP-Siege beschert hatte.
«Wenn man davon spricht, dass die Yamaha einmal eine MotoGP-Maschine war, die leicht und einfach zu handhaben war, musste man zwei Dinge berücksichtigen», betont Dovizioso. «Erstens muss man schauen, wie groß ist die körperliche Anstrengung beim Fahren. Zweitens geht es um den Speed, den du hast. Wenn du auf dem Motorrad sitzt, fühlt sich das Fahren einfach an. Aber wenn du langsam bist, wird die Angelegenheit kompliziert. Das Motorrad zu bewegen, ist eine Story. Aber schnell damit zu sein, ist eine andere Geschichte. In der Vergangenheit war die Situation anders. Damals waren alle Yamaha-Fahrer ziemlich konkurrenzfähig, oft auch die Rookies. Die DNA der Yamaha ist ähnlich wie damals. Also ist die M1 vielleicht einfacher zu fahren als andere. Aber du musst den Speed berücksichtigen. Du kannst dich auf der Yamaha komfortabel fühlen, aber wenn dir eine Sekunde fehlt, dann wird das Fahren mit dem angeblich ‘easy‘ zu fahrenden Bike trotzdem schwierig. Man muss also beim Urteil über ein Rennmotorrad auch den Speed und die Rundenzeit berücksichtigen, den man damit erzielen und rausquetschen kann. Du musst pushen. Aber wenn du pusht und langsam bist, dann nützt es auch nichts, wenn das Motorrad leicht zu handhaben ist.»
Mandalika-Test, kombinierte Zeiten:
1. Pol Espargaró, Honda, 1:31,060 min
  2. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:31,074
  3. Luca Marini, Ducati, 1:31,289
  4. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:31,385
  5. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:31,416
  6. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:31,436
  7. Alex Rins, Suzuki, 1:31,477
  8. Maverick Viñales, Aprilia, 1:31,478
  9. Marc Márquez, Honda, 1:31,481
  10. Johann Zarco, Ducati, 1:31,488
  11. Brad Binder, KTM, 1:31,574
  12. Joan Mir, Suzuki, 1:31,586
  13. Enea Bastianini, Ducati, 1:31,599
  14. Alex Márquez, Honda, 1:31,603
  15. Miguel Oliveira, KTM, 1:31,620
  16. Jorge Martin, Ducati, 1:31,665
  17. Takaaki Nakagami, Honda, 1:31,687
  18. Jack Miller, Ducati, 1:31,870
  19. Andrea Dovizioso, Yamaha, 1:31,890
  20. Marco Bezzecchi, Ducati, 1:31,901
  21. Fabio Di Giannantonio, Ducati, 1:31,915
  22. Raúl Fernández, KTM, 1:32,401
  23. Remy Gardner, KTM, 1:32,598
  24. Darryn Binder, Yamaha, 1:33,049
Mandalika-Test, Sonntag (13. Februar):
1. Pol Espargaró, Honda, 1:31,060 min
  2. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:31,074
  3. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:31,385
  4. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:31,416
  5. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:31,436
  6. Alex Rins, Suzuki, 1:31,477
  7. Maverick Viñales, Aprilia, 1:31,478
  8. Johann Zarco, Ducati, 1:31,488
  9. Brad Binder, KTM, 1:31,574
  10. Alex Márquez, Honda, 1:31,603
  11. Miguel Oliveira, KTM, 1:31,620
  12. Luca Marini, Ducati, 1:31,665
  13. Takaaki Nakagami, Honda, 1:31,687
  14. Marc Márquez, Honda, 1:31,793
  15. Jack Miller, Ducati, 1:31,870
  16. Andrea Dovizioso, Yamaha, 1:31,890
  17. Marco Bezzecchi, Ducati, 1:31,901
  18. Fabio Di Giannantonio, Ducati, 1:31,915
  19. Enea Bastianini, Ducati, 1:32,010
  20. Jorge Martin, Ducati, 1:32,544
  21. Remy Gardner, KTM, 1:32,860
  22. Darryn Binder, Yamaha, 1:33,049
  23. Raúl Fernández, KTM, 1:34,896
Mandalika-Test, Samstag (12. Februar):
1. Luca Marini, Ducati, 1:31,289 min
  2. Marc Márquez, Honda, 1:31,481
  3. Maverick Viñales, Aprilia, 1:31,516
  4. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:31,564
  5. Joan Mir, Suzuki, 1:31,586
  6. Johann Zarco, Ducati, 1:31,586
  7. Enea Bastianini, Ducati, 1:31,599
  8. Pol Espargaró, Honda, 1:31,605
  9. Jorge Martin, Ducati, 1:31,665
  10. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:31,725
  11. Brad Binder, KTM, 1:31,814
  12. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:31,849
  13. Alex Rins, Suzuki, 1:31,884
  14. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:31,906
  15. Takaaki Nakagami, Honda, 1:31,918
  16. Alex Márquez, Honda, 1:31,980
  17. Fabio Di Giannantonio, Ducati, 1:32,047
  18. Miguel Oliveira, KTM, 1:32,200
  19. Andrea Dovizioso, Yamaha, 1:32,303
  20. Jack Miller, Ducati, 1:32,318
  21. Raúl Fernández, KTM, 1:32,401
  22. Marco Bezzecchi, Ducati, 1:32,471
  23. Remy Gardner, KTM, 1:32,598
  24. Darryn Binder, Yamaha, 1:33,053
Mandalika-Test, Freitag (11. Februar):
1. Pol Espargaró, Honda, 1:32,466 min
  2. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:32,937
  3. Brad Binder, KTM, 1:32,943
  4. Alex Rins, Suzuki, 1:33,058
  5. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:33,108
  6. Jack Miller, Ducati, 1:33,114
  7. Maverick Viñales, Aprilia, 1:33,147
  8. Joan Mir, Suzuki, 1:33,244
  9. Andrea Dovizioso, Yamaha, 1:33,245
  10. Jorge Martin, Ducati, 1:33,358
  11. Takaaki Nakagami, Honda, 1:33,394
  12. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:33,518
  13. Johann Zarco, Ducati, 1:33,592
  14. Fabio Di Giannantonio, Ducati, 1:33,683
  15. Alex Márquez, Honda, 1:33,700
  16. Miguel Oliveira, KTM, 1:33,748
  17. Marc Márquez, Honda, 1:33,776
  18. Enea Bastianini, Ducati, 1:33,954
  19. Raúl Fernández, KTM, 1:33,966
  20. Luca Marini, Ducati, 1:34,165
  21. Marco Bezzecchi, Ducati, 1:34,173
  22. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:34,318
  23. Darryn Binder, Yamaha, 1:34,495
  24. Remy Gardner, KTM, 1:34,603










