KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Darryn Binder (Yamaha/24.): «Es ist nie genug»

Von Johannes Orasche
Darryn Binder in Mandalika

Darryn Binder in Mandalika

Südafrikas MotoGP-Rookie Darryn Binder aus dem neuen WithU-Yamaha-Team spricht offen über den Verlauf des letzten MotoGP-Testtages auf Lombok in Indonesien.

Der südafrikanische WithU-Yamaha-RNF-Fahrer Darryn Binder musste auch auf der neuen GP-Piste in Lombok erkennen, dass die Trauben in der MotoGP speziell für Rookies sehr hoch hängen. Wie hart die MotoGP-Weltmeisterschaft aktuell umkämpft ist und wie hoch das Niveau ist, wurde auch auf dem 4,3 km langen Mandalika Street Circuit auf Lombok in Indonesien klar. Am Ende fanden sich alle fünf Rookies am Ende der MotoGP-Zeitentabelle.

Der Asphalt erreichte teilweise Temperaturen von 63 Grad. «Zu Mittag beim Mittagessen war es am Samstag wirklich sehr heiß», schilderte Binder, der auf eine persönliche Bestzeit von 1:33,049 kam und mit der WithU-Yamaha-RNF in Summe 132 Runden abspulte.

«Einige Fahrer haben zu Mittag immer eine Pause gemacht. In den letzten 30 Runden am Samstag waren die Bedingungen an diesem tag am besten, fast alle haben dann ihre besten Runden gefahren. Zum Glück ist der Regen weggeblieben.»

Zum heftigen Sturz seines Teamkollegen Andrea Dovizisoso vom Samstag meinte Binder: «Das hat bei mir nichts geändert. Ich habe mit der Arbeit weitergemacht. Auf der letzten Runde bin ich dann selber gestürzt. Es war leider kein guter Tag für unser Team.»

«Ich hatte am Freitag noch das Gefühl, dass ich nicht alles beisammen hatte. Wir wollten bis Sonntag noch alles besser zusammenbekommen. Wir haben gute Schritte gemacht, ein wenig mit der Höhe des Hecks und der Front gespielt. Ich wollte so einen Schritt, wie von Freitag auf Samstag, auch am letzten Tag noch machen. Denn ich wäre dann gerne innerhalb einer Sekunden zur Spitze gewesen.»

Das Resümee des Bruders von Brad Binder: «Wir habe das Bike langsam in die Richtung bekommen, die ich brauche. Wir haben aber noch Luft nach oben. Jeden Tag, an dem ich schneller werde, ändert sich auch das Set-up. Ich weiß jetzt mehr, was ich selbst möchte. An einem MotoGP-Bike gibt es wirklich so viele Dinge. Wenn man dann eine Sekunde dran ist, dann kann man beginnen, alles zu verstehen. "

Darryn Binder, der jüngere Bruder von Red Bull-KTM-Star Brad Binder, machte in Lombok nicht nur Bekanntschaft mit einer neuen MotoGP-Piste, sondern hatte auch selbst genug zu tun mit seiner Vorbereitung auf den Saisonauftakt.

«Ich hätte gerne am Sonntagfrüh noch eine Zeitattacke gemacht», schildert der 24-jährige, der direkt als Moto3-WM-Sechster in die MotoGP aufsteigt und auf die Moto2-Klasse verzichtete. «Ich hätte gerne gesehen, wohin uns eine einzelne schnelle Runde am Ende gebracht hätte.»

Der WithU-Yamaha-RNF-Fahrer berichtet über den Sonntag: «Ich bin einfach wieder und wieder mit neuen Paketen rausgefahren. Es ist schwer zu sagen, wo wir genau stehen. Wenn ich mit dem, was ich zu Beginn am Bike hatte, fertig gefahren wäre, hätten wir vielleicht mehr gewusst.»

Fakt ist für Binder: «Wir haben viel getestet, aber es ist nie genug! Man findet irgendetwas und schon geht es wieder neu los. Wir haben eine gute Basis. Ich habe in den letzten drei Tagen hier viel gelernt. Wenn wir uns fokussieren und ein normales Rennwochenende zeigen, denke ich, dass ich bei den Jungs sein kann. Ich hoffe, dass ich in einem Monat hier beim Indonesien-GP bei den Leuten bin.»

Auch eine Rennsimulation stand am Sonntag auf dem Programm: «Ich habe in Sepang schon einen Zwölf-Runden-Run gemacht. In Lombok bin ich am Day 3 dann 20 Runden am Stück gefahren. Das Rennen sollte hier zwischen 24 und 27 Runden sein, das kann keiner so genau sagen. Ich bin davor auch schon viel gefahren, so etwa 40 Runden. Deshalb war ich zu Mittag also nicht mehr der frischeste Kerl.»

Binder gesteht: «Ich bekam etwa ab Runde 15 Probleme. Dann habe ich mich erinnert, dass ich Optionen am Bike habe, mit denen ich spielen kann. Ich kann das Bike zum Beispiel tiefer machen; so konnte dann auch wieder schneller fahren.»

Binder weiß: «Jetzt kann ich den Jungs sagen, dass sie mir in Katar etwa ab Runde 10 anzeigen, dass ich an die Optionen und Set-up-Mappings denken soll. Es war heiß, aber es war gut, dass ich die Rennsimulation zu Mittag gemacht habe, auch wenn die Verhältnisse nicht die besten waren.»

Mandalika-Test, kombinierte Zeiten:

1. Pol Espargaró, Honda, 1:31,060 min
2. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:31,074
3. Luca Marini, Ducati, 1:31,289
4. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:31,385
5. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:31,416
6. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:31,436
7. Alex Rins, Suzuki, 1:31,477
8. Maverick Viñales, Aprilia, 1:31,478
9. Marc Márquez, Honda, 1:31,481
10. Johann Zarco, Ducati, 1:31,488
11. Brad Binder, KTM, 1:31,574
12. Joan Mir, Suzuki, 1:31,586
13. Enea Bastianini, Ducati, 1:31,599
14. Alex Márquez, Honda, 1:31,603
15. Miguel Oliveira, KTM, 1:31,620
16. Jorge Martin, Ducati, 1:31,665
17. Takaaki Nakagami, Honda, 1:31,687
18. Jack Miller, Ducati, 1:31,870
19. Andrea Dovizioso, Yamaha, 1:31,890
20. Marco Bezzecchi, Ducati, 1:31,901
21. Fabio Di Giannantonio, Ducati, 1:31,915
22. Raúl Fernández, KTM, 1:32,401
23. Remy Gardner, KTM, 1:32,598
24. Darryn Binder, Yamaha, 1:33,049

Mandalika-Test, Sonntag (13. Februar):

1. Pol Espargaró, Honda, 1:31,060 min
2. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:31,074
3. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:31,385
4. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:31,416
5. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:31,436
6. Alex Rins, Suzuki, 1:31,477
7. Maverick Viñales, Aprilia, 1:31,478
8. Johann Zarco, Ducati, 1:31,488
9. Brad Binder, KTM, 1:31,574
10. Alex Márquez, Honda, 1:31,603
11. Miguel Oliveira, KTM, 1:31,620
12. Luca Marini, Ducati, 1:31,665
13. Takaaki Nakagami, Honda, 1:31,687
14. Marc Márquez, Honda, 1:31,793
15. Jack Miller, Ducati, 1:31,870
16. Andrea Dovizioso, Yamaha, 1:31,890
17. Marco Bezzecchi, Ducati, 1:31,901
18. Fabio Di Giannantonio, Ducati, 1:31,915
19. Enea Bastianini, Ducati, 1:32,010
20. Jorge Martin, Ducati, 1:32,544
21. Remy Gardner, KTM, 1:32,860
22. Darryn Binder, Yamaha, 1:33,049
23. Raúl Fernández, KTM, 1:34,896

Mandalika-Test, Samstag (12. Februar):

1. Luca Marini, Ducati, 1:31,289 min
2. Marc Márquez, Honda, 1:31,481
3. Maverick Viñales, Aprilia, 1:31,516
4. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:31,564
5. Joan Mir, Suzuki, 1:31,586
6. Johann Zarco, Ducati, 1:31,586
7. Enea Bastianini, Ducati, 1:31,599
8. Pol Espargaró, Honda, 1:31,605
9. Jorge Martin, Ducati, 1:31,665
10. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:31,725
11. Brad Binder, KTM, 1:31,814
12. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:31,849
13. Alex Rins, Suzuki, 1:31,884
14. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:31,906
15. Takaaki Nakagami, Honda, 1:31,918
16. Alex Márquez, Honda, 1:31,980
17. Fabio Di Giannantonio, Ducati, 1:32,047
18. Miguel Oliveira, KTM, 1:32,200
19. Andrea Dovizioso, Yamaha, 1:32,303
20. Jack Miller, Ducati, 1:32,318
21. Raúl Fernández, KTM, 1:32,401
22. Marco Bezzecchi, Ducati, 1:32,471
23. Remy Gardner, KTM, 1:32,598
24. Darryn Binder, Yamaha, 1:33,053

Mandalika-Test, Freitag (11. Februar):

1. Pol Espargaró, Honda, 1:32,466 min
2. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:32,937
3. Brad Binder, KTM, 1:32,943
4. Alex Rins, Suzuki, 1:33,058
5. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:33,108
6. Jack Miller, Ducati, 1:33,114
7. Maverick Viñales, Aprilia, 1:33,147
8. Joan Mir, Suzuki, 1:33,244
9. Andrea Dovizioso, Yamaha, 1:33,245
10. Jorge Martin, Ducati, 1:33,358
11. Takaaki Nakagami, Honda, 1:33,394
12. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:33,518
13. Johann Zarco, Ducati, 1:33,592
14. Fabio Di Giannantonio, Ducati, 1:33,683
15. Alex Márquez, Honda, 1:33,700
16. Miguel Oliveira, KTM, 1:33,748
17. Marc Márquez, Honda, 1:33,776
18. Enea Bastianini, Ducati, 1:33,954
19. Raúl Fernández, KTM, 1:33,966
20. Luca Marini, Ducati, 1:34,165
21. Marco Bezzecchi, Ducati, 1:34,173
22. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:34,318
23. Darryn Binder, Yamaha, 1:34,495
24. Remy Gardner, KTM, 1:34,603

 

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