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Pit Beirer (KTM): «Jetzt in einem ruhigen Fahrwasser»

Von Günther Wiesinger
KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer erklärt, warum sich KTM im Management für die MotoGP-WM breiter aufgestellt hat.

Das Red Bull KTM Factory-Team hat beim Katar-GP in den ersten fünf Jahren nur einen Top-Ten-Platz erreicht, und zwar 2021 durch Brad Binder beim zweiten Rennen am 4. April auf dem Losail Circuit, das der Südafrikaner auf Platz 8 beendete. KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer machte aus sei er Erleichterung kein Geheimnis, denn er hatte nach den mäßigen Ergebnissen von 2021 einige tiefgreifende personelle Änderungen vorgenommen. Ex-Ducati-Ingenieur Fabiano Sterlacchini wurde zum «Head of MotoGP Technolopy» befördert und Francesco Guidotti übernahm nach zehn Jahren bei Pramac-Ducati bei Red Bull KTM den Posten des MotoGP-Teammanagers.

«Wir haben jetzt im Management-Bereich entscheidende Schritte gesetzt», räumte Pit Beirer ein, der bei KTM, Husqvarna und GASGAS für fast 60 Werksfahrer und weltweit für mehr als 500 Teammitglieder zuständig ist. Allein bei KTM Factory Racing im Innviertler Munderfing (unweit von Mattighofen) sind mehr als 150 Personen beschäftigt.

Beirer wird im GP-Sport jetzt stärker durch den ehemaligen Motocross-Rennfahrer Jens Hainbach unterstützt, der als Vice President Motorsports Road Racing & WP Factory Racing bei der KTM AG tätig ist und sich bisher in erster Linie um die Teams in den Klassen Moto3 und Moto2 gekümmert hat. Beirer: «Jens wird künftig weniger Zeit im Büro verbringen und bei allen Grands Prix vom ersten bis zum letzten Tag dabei sein. Wir wollen bei jedem Rennen für alle erheblichen sportlichen Managment.-Fragen mit einem KTM-Mann präsent sein. Mit Fabiano Sterlacchini haben wir außerdem einen weiteren renommierten Experten, der die technische Seite verstärkt im Fokus hat. Dazu haben wir Francesco Guidotti, der sich im die sportlichen Belange in der MotoGP-Klasse kümmert.»

In der Vergangenheit war Mike Leitner als MotoGP Race Manager nicht nur für das Teammanagement verantwortlich, er bildete auch die Schnittstelle zu den Ingenieuren zuhause in der Rennabteilung.
Diese Aufgaben wurden jetzt nach fünf Jahren erstmals klar getrennt. Das war ein wichtiger Schritt. Wir konnten nicht mehr von einer einzigen Person wie Mike Leitner verlangen, den ganzen Spagat hinzulegen und sich um das Management und die Technik zu kümmern. Es gibt einfach bei den Grand Prix mit zwei MotoGP-Teams und vier Fahrern zu viel zu tun. Es finden MSMA-Meetings statt, man muss mit den Fahrern reden und mit den Ingenieure ein Technical Briefing machen. Außerdem gibt es manchmal Sponsoren zu betreuen oder Meetings mit der Dorna zu organisieren. Dazu braucht man vier bis fünf Personen, die das ganze Projekt kennen und wissen, welches Unternehmen sie im Paddock repräsentieren.»

«Wir sind jetzt personell breiter aufgestellt. Ich bin ja bei der Hälfte der Grands Prix auch vor Ort», erklärte Beirer im Interview mit SPEEDWEEK.com. «Was die Techniker betrifft, so wird Sebastian Risse als Technical Coordinator MotoGP für KTM bei allen Grands Prix dabei sein. Er spielt natürlich eine wichtige Rolle, denn im Grunde ist Fabiano auch für die Entwicklungs-Mannschaft zuhause zuständig. Sebastian ist jetzt um einiges weiter vorne in der Auslage. Er hat auch viel Spaß an seiner neuen Aufgabe, kommt mir vor. Wenn Fabiano nicht im Paddock ist, übernimmt Sebastian dort die Rolle des Technischen Leiters. Wenn beide an der Strecke sind, arbeiten sie als Partner gut zusammen. Es werden jedenfalls nicht mehr alle MotoGP-Verantwortlichen gleichzeitig bei den Rennen unterwegs sein. Bei den ersten zwei Tests in diesem Jahr und beim Katar-GP haben wir gesehen, dass wir jetzt alle Bereiche gut abgedeckt haben. Wir sind in einem relativ ruhigen Fahrwasser unterwegs.»

MotoGP-Ergebnis, Doha, 6. März:

1. Enea Bastianini, Ducati, 22 Runden in 42:13,198 min
2. Brad Binder, KTM, + 0,346 sec
3. Pol Espargaró, Honda, + 1,351
4. Aleix Espargaró, Aprilia, + 2,242
5. Marc Márquez, Honda, + 4,099
6. Joan Mir, Suzuki, + 4,843
7. Alex Rins, Suzuki, + 8,810
8. Johann Zarco, Ducati, + 10,536
9. Fabio Quartararo, Yamaha, + 10,543
10. Takaaki Nakagami, Honda, + 14,967
11. Franco Morbidelli, Yamaha, + 16,712
12. Maverick Viñales, Aprilia, + 23,216
13. Luca Marini, Ducati, + 27,283
14. Andrea Dovizioso, Yamaha, + 27,374
15. Remy Gardner, KTM, + 41,107
16. Darryn Binder, Yamaha, + 41,119
17. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 41,349
18. Raúl Fernández, KTM, + 42,357
– Jorge Martin, Ducati, 11 Runden zurück
– Francesco Bagnaia, Ducati, 11 Runden zurück
– Miguel Oliveira, KTM, 12 Runden zurück
– Alex Márquez, Honda, 13 Runden zurück
– Marco Bezzecchi, Ducati, 16 Runden zurück
– Jack Miller, Ducati, 16 Runden zurück

WM-Stand nach 1 von 21 Grand Prix:

1. Bastianini 25 Punkte. 2. Brad Binder 20. 3. Pol Espargaró 16. 4. Aleix Espargaró 13. 5. Marc Márquez 11. 6. Mir 10. 7. Rins 9. 8. Zarco 8. 9. Quartararo 7. 10. Nakagami 6. 11. Morbidelli 5. 12. Viñales 4. 13. Marini 3. 14. Dovizioso 2. 15. Gardner 1.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 25 Punkte. 2. KTM 20. 3. Honda 16. 4. Aprilia 13. 5. Suzuki 10. 6. Yamaha 7.

Team-WM:

1. Repsol Honda 27 Punkte. 2. Gresini Racing 25. 3. Red Bull KTM Factory 20. 4. Suzuki Ecstar 19. 5. Aprilia Racing 17. 6. Monster Energy Yamaha 12. 7. Pramac Racing 8. 8. LCR Honda 6. 9. Mooney VR46 Racing 3. 10. WithU Yamaha RNF 2. 11. Tech3 KTM Factory 1.


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