Stefan Bradl (Honda): «Das Q2 ist nicht realistisch»
Stefan Bradl sitzt in Las Termas statt des verletzten Marc Márquez auf der Repsol-Honda. «Ich bemühe mich natürlich immer, ein gutes Resultat nach Hause zu bringen», sagte er nach dem FP1.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Stefan Bradl, erstmals seit Platz 7 im Jahr 2016 (damals auf der Werks-Aprilia) beim Argentinien-GP dabei, schaffte im ersten freien Training (es dauerte 60 statt 45 Minuten) den 22. Platz. Doch der Honda-Testfahrer wirkte trotzdem erleichtert: Denn mit Taka Nakagami und Pol Espargaró klassierten sich zwei Honda-Kollegen auf den Plätzen 1 und 3, ein Beweis für die Schlagkraft der Hondas RC213V.
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Bradl verlor auf dem 4,806 km langen Autódromo Termas de Río Hondo 1,318 Sekunden auf die Bestzeit von Nakagami. "Ich musste keine neuen Teile testen. In dieser veränderten Situation mit nur zwei statt vier freien Trainings bleibt dafür keine Zeit", schilderte Bradl gegenüber SPEEDWEEK.com. "Ich bin die meiste Zeit allein gefahren. Denn der Einzug ins Q2 wäre für mich eine Sensation, wenn ich realistisch bin. Ich habe seit einem halben Jahr keinen Grand Prix bestritten und bin nicht so im Rennrhythmus wie die Stammfahrer-Kollegen. Man darf nicht erwarten, dass ich vom Testfahrer-Modus von null weg wieder auf ’race mode‘ umschalten kann."
"Die Strecke war sehr schmutzig, das war zu erwarten. Ich habe deshalb nur einen weichen Hinterreifen verwendet. Das war ein Schuss, bei dem du alles reinlegen musst. Das wird im FP2 und im Qualifying 1 ähnlich sein. Ich muss jetzt ein Gefühl aufbauen, das ist das Wichtigste. Dann möchte ich mich ‘step by step‘ steigern und schauen, wie sich meine Performance entwickelt. Es hilft nichts, wenn ich jetzt Aktionen reite, die nix bringen. Ich habe es easy genommen und möchte den Rhythmus aufbauen. Wir wissen ja: Der Level in der MotoGP ist wahnsinnig hoch."
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Das zeigte sich im FP1 deutlich: Die Top-Ten wurden nur durch 0,399 sec getrennt.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Übrigens: Obwohl zwei freie Trainings gestrichen wurden, dürfen die MotoGP-Fahrer wie üblich 21 Reifen verwenden.
Bradl, zuletzt beim Portimão-GP im November auf Platz 15, möchte zumindest wieder punkten. "Ich bemühe mich natürlich immer, ein gutes Resultat nach Hause zu bringen. Aber es ist immer eine Herausforderung, so kurzfristig als Ersatzfahrer einzuspringen. Ich habe null Druck. Ich mache, was ich kann. Das ist klar. Ich bin der Erste, der sich ärgert, wenn ich kein gutes Resultat zustande bringe. Aber ich habe gelernt, in so einer Situation entspannt zu bleiben. Seither ist mein Leben viel einfacher geworden." Bradl ist überzeugt, die 2022-Honda seit deutlich schlagkräftiger als die Jahrgänge 2020 und 2021. "Die neue Honda hat sehr viel Potenzial. Ich glaube, man wird noch mehr zu sehen zu kommen. Die Stammfahrer haben vor der Saison nur fünf Testtage gehabt. das reicht bei weitem nicht, besonders wenn du ein neues Projekt hat mit so radikalen Änderungen, wie sie bei uns im Vergleich zu den letzten zwei Jahren stattgefunden haben. Es ist klar, dass wir noch Arbeit vor uns haben. Marc hat ja auch gesagt, dass er das Limit mit dem neuen Bike noch finden muss. Das ist momentan für die Fahrer extrem wichtig. Wir brauchen mehr Zeit, bis wir die Grenzen des Motorrads verstehen."
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"Nach den ersten zwei Grands Prix kann man noch kein echtes Urteil zur Konkurrenzfähigkeit der Honda abgeben", meint der Bayer. "Wir müssen noch etwas warten. Die Saison dauert ja nach diesem Weekend noch weitere 18 Rennen. Ich hoffe, dass unsere Jungs das Bike immer besser verstehen und dann die erhofften Resultate bringen." MotoGP-Ergebnis, Termas, FP1 (2. April): 1. Nakagami, Honda, 1:39,028 min 2. Quartararo, Yamaha, + 0,127 sec 3. Pol Espargaró, Honda, + 0,195 4. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,196 5. Bezzecchi, Ducati, + 0,202 6. Rins, Suzuki, + 0,246 7. Oliveira, KTM, + 0,290 8. Viñales, Aprilia, + 0,368 9. Brad Binder, KTM, + 0,397 10. Mir, Suzuki, + 0,399 11. Bastianini, Ducati, + 0,561 12. Bagnaia, Ducati, + 0,594 13. Gardner, KTM, + 0,676 14. Alex Márquez, Honda, + 0,728 15. Zarco, Ducati, + 0,774 16. Marini, Ducati, + 0,802 17. Miller, Ducati, + 0,871 18. Morbidelli, Yamaha, + 0,932 19. Di Giannantonio, Ducati, + 0,976 20. Martin, Ducati, + 1,154 21. Darryn Binder, Yamaha, + 1,265 22. Bradl, Honda, + 1,318 23. Fernandez, KTM, + 1,446 24. Dovizioso, Yamaha, + 1,693
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