Andrea Dovizioso (Yamaha): Mehr Meter dank Videos

Von Nora Lantschner
Andrea Dovizioso erklärt in Texas seine Probleme

Andrea Dovizioso erklärt in Texas seine Probleme

Andrea Dovizioso stellte im Rennen von Termas abgesehen vom Ergebnis einen Fortschritt fest, als 21. der MotoGP-Tabelle gibt er sich aber weiter zurückhaltend. Videovergleiche sollen ihm nun auch in Austin helfen.

Saisonübergreifend bestritt Andrea Dovizioso seit seiner Yamaha-Rückkehr nun bereits acht Grand Prix und die Wintertests, die Umstellung auf die M1 fällt dem Routinier nach acht Ducati-Jahren und neun Testtagen für Aprilia aber noch immer schwer.

«Wir arbeiten viel anhand der Daten, wir versuchen zu analysieren und zu vergleichen», erklärte «Dovi», der nun vermehrt auf die Videoanalyse setzen will. «Für einen Fahrer – vor allem in meiner Situation, in der ich meinen Fahrstil wirklich noch anpassen muss, hilft es mir sehr, wenn ich Videos sehe. Leider konnten wir nicht so viele Videos beschaffen, aber ich glaube, an diesem Wochenende werden wir von Yamaha mehr Bilder bekommen, um den Vergleich zu den anderen Fahrern zu haben.»

«Die Einschränkung bei dieser Art von Arbeit ist, dass es unmöglich ist, von jeder Session Videos aus vielen Kurven zu bekommen. Denn es gibt nur eine Person dafür», räumte der 36-jährige Routinier ein. «Einfach einen Vergleich zwischen mir, anderen Yamaha-Piloten und den anderen Fahrern zu haben, hilft mir aber sehr, um sofort zu verstehen: ‚Okay, es ist klar, was hier passiert. Das ist der Weg, um ein bisschen schneller zu sein.‘ Wenn du nur die Daten studierst, dann kannst du zwar etwas verstehen, aber du siehst nicht die Position des Fahrers auf der Strecke, sondern muss das erahnen.»

Nachdem der 15-fache MotoGP-Sieger zuletzt in Termas seine Startvorrichtung falsch eingestellt hatte und deshalb einen Boxenstopp einlegten musste, fuhr er den Argentinien-GP mit drei Runden Rückstand als Rennsimulation zu Ende – mit nützlichen Erkenntnissen, wie der Italiener vor dem Texas-GP schilderte: «Simone [Battistella] zeigte mir nach dem Warm-up etwas, nur eine Kurve, und das half mir, mehr Meter zu machen. Mit der Yamaha musst du in der Kurvenmitte so schnell sein und um diese Geschwindigkeit zu schaffen, musst du das Motorrad dementsprechend vorbereiten und den Speed in der Kurvenmitte machen. In der Vergangenheit versuchte ich mit anderen Motorrädern normalerweise immer, so wenig Meter wie möglich zu machen. Das wurde zu meiner Basis.»

«Im Rennen [in Termas] versuchte ich dann, es ein bisschen mehr auf diese Weise zu machen, und es half mir. Es stimmt schon, ich fuhr allein, und allein ist es ein bisschen einfacher, aber meine Pace war nicht schlecht. Wenn wir das Training zum Vergleich heranziehen, dann war ich im Rennen genauso schnell wie im Training, während alle anderen langsamer waren als in den Trainings-Sessions», unterstrich Dovi.

Dennoch gibt sich der dreifache MotoGP-Vizeweltmeister, der aktuell nur WM-21. ist, zurückhaltend: «Ich will nicht sagen, dass ich etwas gefunden habe, aber ich fühlte mich ein bisschen besser und ich muss mit Sicherheit auf diesem Weg weitermachen. Leider ist es für mich so unnatürlich, auf diese Weise zu fahren, und es kommt einfach nicht instinktiv. Es dauert zu Beginn und so verliere ich an jedem Wochenende viel Zeit.»

Kommt seine Fahrweise von den acht Jahren auf der Ducati? «Nein, diese acht Jahre mit Ducati verstärkten diesen Aspekt sicherlich, aber ich hatte das schon. Wenn man sich ein beliebiges Jahr auf einem beliebigen Motorrad anschaut, dann war das immer meine Charakteristik. Ich würde sogar sagen, es war schon in meiner Minimoto-Zeit so. Warum es so ist, weiß ich nicht», schmunzelte Dovi achselzuckend.

«Mal sehen, wie es hier in Austin läuft. Es ist eine spezielle und fordernde Strecke, auf der man nicht in jeder Runde pushen kann, sonst bist du bis Sonntag schon total fertig. Wenn das Wetter gut ist, werden wir aber sehen, ob wir einen kleinen Schritt gemacht haben», hofft der WithU-Yamaha-Pilot.

MotoGP-Ergebnis, Termas (3. April):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 41:36,198 min
2. Martin, Ducati, + 0,807 sec
3. Rins, Suzuki, + 1,330
4. Mir, Suzuki, + 1,831
5. Bagnaia, Ducati, + 5,840
6. Brad Binder, KTM, + 6,192
7. Viñales, Aprilia, + 6,540
8. Quartararo, Yamaha, + 10,215
9. Bezzecchi, Ducati, + 12,622
10. Bastianini, Ducati, + 12,987
11. Marini, Ducati, + 13,962
12. Nakagami, Honda, + 14,002
13. Oliveira, KTM, + 14,456
14. Miller, Ducati, + 14,898
15. Alex Márquez, Honda, + 23,472
16. Fernández, KTM, + 25,862
17. Gardner, KTM, + 28,711
18. Darryn Binder, Yamaha, + 28,784
19. Bradl, Honda, + 31,943
20. Dovizioso, Yamaha, + 3 Runden
– Di Giannantonio, Ducati
– Pol Espargaró, Honda
– Morbidelli, Yamaha
– Zarco, Ducati

WM-Stand nach 3 von 21 Grand Prix:

1. Aleix Espargaró 45 Punkte. 2. Brad Binder 38. 3. Bastianini 36. 4. Rins 36. 5. Quartararo 35. 6. Mir 33. 7. Oliveira 28. 8. Zarco 24. 9. Martin 20. 10. Pol Espargaró 20. 11. Miller 15. 12. Morbidelli 14. 13. Viñales 13. 14. Bagnaia 12. 15. Marc Márquez 11. 16. Nakagami 10. 17. Marini 10. 18. Bezzecchi 7. 19. Darryn Binder 6. 20. Alex Márquez 4. 21. Dovizioso 2. 22. Gardner 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 61 Punkte. 2. KTM 55. 3. Aprilia 45. 4. Suzuki 37. 5. Yamaha 35. 6. Honda 24.

Team-WM:
1. Suzuki Ecstar 69 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory 66. 3. Aprilia Racing 58. 4. Monster Energy Yamaha 49. 5. Pramac Racing 44. Gresini Racing MotoGP 36. 7. Repsol Honda 31. 8. Ducati Lenovo 27. 9. Mooney VR46 Racing 17. 10. LCR Honda 14. 11. WithU Yamaha RNF 8. 12. Tech3 KTM Factory 1.

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