Fabio Quartararo: Auch ohne Power ans Limit gepusht

Von Nora Lantschner
Fabio Quartararo direkt hinter Marc Márquez

Fabio Quartararo direkt hinter Marc Márquez

MotoGP-Weltmeister Fabio Quartararo spricht über seine Schwierigkeiten auf dem COTA von Austin und das Duell mit Marc Márquez: «Ich glaube, dass er ein Titelanwärter sein wird.» Und der Yamaha-Star selbst?

Fabio Quartararo landete am Sonntag in Austin nach hartem Kampf auf Rang 7. «Zu Beginn des Rennens war es ein bisschen wie in Argentinien, uns fehlte der Grip, vor allem im Vergleich zu den anderen. Ich glaube aber, dass ich mich recht okay verteidigt habe», meinte der 22-jährige Franzose rückblickend. «Zu Beginn war es aber schwieriger, weil alle enger beisammen sind und wir auf der Geraden leider ziemlich viel verloren haben.»

Das unterstreicht ein Blick auf die Top-Speed-Tabelle des vergangenen Rennwochenendes: Yamaha-Star Quartararo erreichte maximal 337,5 km/h (gemessen im Rennen). Der absolute Spitzenwert von Gresini-Ducati-Pilot Enea Bastianini aus dem FP3 waren dagegen 350,6 km/h. Die Mittelwerte aus dem Rennen zeichneten ein ähnliches Bild: Bastianini liegt mit 345,4 km/h vorne, Quartararo kam im Durchschnitt auf 335,4 km/h – das sind 10 km/h Unterschied.

«El Diablo» ist angesichts der Umstände überzeugt: «Ich glaube, wir haben ein wirklich gutes Rennen gemacht, ich habe den Fight mit Marc genossen, auch wenn es nur um den sechsten Platz ging. Auch wenn wir große Schwierigkeiten hatten, lerne ich aus so einem Rennen viel mehr als in einigen anderen Rennen, die ich gewonnen habe und in denen ich nichts gelernt habe. In Austin habe ich am Sonntag dagegen viel gelernt und ich bin glücklich, denn auch wenn ich weniger Leistung habe, pusht du dich selbst ans Limit. An dem Tag, an dem ich die Power haben werde, wird das Ergebnis viel besser sein», bekräftigte er.

Dabei war vor allem der Zweikampf mit Repsol-Honda-Star Marc Márquez sehenswert. Die zwei Weltmeister duellierten sich um den sechsten Platz, als ginge es um Größeres. «Ich glaube, dass Marc ein Titelanwärter sein wird, und ich gebe mein Bestes, um ein Titelanwärter zu sein. Und wir werden noch mehr solche Situationen haben, wenn um die Positionierung für den Titel geht. Man muss immer dazulernen, wenn es geht – und hinter einem achtfachen Weltmeister lernt man immer», unterstrich Quartararo.

Kann der Titelverteidiger auf der Yamaha M1 aber auch 2022 um den Titel kämpfen? «Ganz ehrlich, auf solchen Strecken sind wir nicht bereit, um um Podestplätze zu kämpfen», räumte Fabio ein. «Jetzt geht es aber in Europa weiter, auf Strecken, die für uns besser sind, glaube ich. Ich werde einfach mein Bestes geben, damit wir um die WM kämpfen. Ob das Motorrad dafür bereit ist? Ich habe meine Meinung, die ich aber für mich behalten werde. Sicher ist aber, dass ich immer 100 Prozent gebe – genauso wie am Sonntag, ganz egal, ob es um einen sechsten oder siebten Platz geht. Ich gebe 100 Prozent», beteuerte er.

Die Europa-Tournee der Motorrad-WM beginnt von 22. bis 24. April mit dem Portugal-GP auf dem «Autódromo Internacional do Algarve», wo Quartararo im April 2021 gewann, dann aber beim zweiten Event im November stürzte.

«Ich würde sagen, Portimão ist eine gute, aber nicht die beste Strecke», blickte der Yamaha-Werksfahrer voraus. «Es hängt dort sehr stark vom Start ab, wenn du vorne bist und deine Pace fahren kannst, ist es großartig. Beim zweiten Rennen im Vorjahr hing ich aber hinter den Ducati fest und konnte nicht überholen. Wenn du aber vorne wegfährst oder in den Top-3 bist, dann kannst du es managen und ein sehr gutes Ergebnis nach Hause fahren. Es ist also eine 50:50-Geschichte. Und Jerez wird eine gute Strecke für uns sein.»

MotoGP-Ergebnis, Austin (10. April):

1. Bastianini, Ducati, 20 Rdn in 41:23,111 min (159,8 km/h)
2. Rins, Suzuki, + 2,058 sec
3. Miller, Ducati, + 2,312
4. Mir, Suzuki, + 3,975
5. Bagnaia, Ducati, + 6,045
6. Marc Márquez, Honda, + 6,617
7. Quartararo, Yamaha, + 6,760
8. Martin, Ducati, + 8,441
9. Zarco, Ducati, + 12,375
10. Viñales, Aprilia, + 12,642
11. Aleix Espargaró, Aprilia, + 12,947
12. Brad Binder, KTM, + 13,376
13. Pol Espargaró, Honda, + 17,961
14. Nakagami, Honda, + 18,770
15. Dovizioso, Yamaha, + 29,319
16. Morbidelli*, Yamaha, + 29,129
17. Marini, Ducati, + 29,630
18. Oliveira, KTM, + 32,002
19. Fernández, KTM, + 37,062
20. Gardner, KTM, + 42,442
21. Di Giannantonio, Ducati, + 42,887
22. Darryn Binder, Yamaha, + 1:42,171 min
– Alex Márquez, Honda
– Bezzecchi, Ducati

*= 1 Platz zurück («track limits» in der letzten Runde)

WM-Stand nach 4 von 21 Grand Prix:

1. Bastianini 61 Punkte. 2. Rins 56. 3. Aleix Espargaró 50. 4. Mir 46. 5. Quartararo 44. 6. Brad Binder 42. 7. Miller 31. 8. Zarco 31. 9. Oliveira 28. 10. Martin 28. 11. Pol Espargaró 23. 12. Bagnaia 23. 13. Marc Márquez 21. 14. Viñales 19. 15. Morbidelli 14. 16. Nakagami 12. 17. Marini 10. 18. Bezzecchi 7. 19. Darryn Binder 6. 20. Alex Márquez 4. 21. Dovizioso 3. 22. Gardner 1.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 86 Punkte. 2. KTM 59. 3. Suzuki 57. 4. Aprilia 51. 5. Yamaha 44. 6. Honda 34.

Team-WM:

1. Suzuki Ecstar 102 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory 70. 3. Aprilia Racing 69. 4. Gresini Racing MotoGP 61. 5. Pramac Racing 59. 6. Monster Energy Yamaha 58. 7. Ducati Lenovo 54. 8. Repsol Honda 44. 9. Mooney VR46 Racing 17. 10. LCR Honda 16. 11. WithU Yamaha RNF 9. 12. Tech3 KTM Factory 1.

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