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Andrea Dovizioso: «Quartararos Stil ist einzigartig»

Von Nora Lantschner
Andrea Dovizioso auf der WithU-Yamaha

Andrea Dovizioso auf der WithU-Yamaha

Mit der drittbesten FP2-Zeit reihte sich Andrea Dovizioso in der kombinierten MotoGP-Zeitenliste des Freitags auf dem 14. Rang ein – damit war der 36-jährige Italiener bester Yamaha-Pilot im Regen.

Andrea Dovizioso war neben Pol Espargaró der einzige MotoGP-Pilot, der sich am Nachmittag deutlich nach vorne schob. Der Withu-Yamaha-Fahrer landete im FP1 noch mit 1,6 Sekunde Rückstand auf Rang 22, war am Ende des Tages aber mit rund einer Sekunde Rückstand auf Marc Márquez 14. der kombinierten Zeitenliste.

Den dritten Platz im FP2 wollte «Dovi» aber nicht überbewerten: «Es war ein wirklich kleiner Schritt, aber kein echter. Dieser dritte Platz entspricht nicht der Realität. Denn die meisten Fahrer haben mit den gebrauchten Reifen der Vormittags-Session begonnen, die Yamaha-Piloten dagegen mit frischen Reifen. Mein Gefühl war ein bisschen besser, aber ich glaube, wir waren noch immer in einer ähnlichen Situation wie am Morgen.»

Dazu erklärte der 15-fache MotoGP-Sieger: «Wenn man sich die Zeitenliste und die verwendeten Reifen anschaut, dann verseht man, dass Marc mit einem 20 Runden alten Reifen zum Beispiel noch 1:51,3 min gefahren ist. Die meisten Fahrer sind mit dem Reifen des Vormittags mittlere 1:52er-Zeiten gefahren. Meiner Meinung nach ist das auf einem Niveau oder vielleicht sogar noch stärker als eine 1:51,7 min mit einem neuen Reifen. Sie haben dann im zweiten Run, als wirklich viel Wasser auf der Strecke war, einen neuen Reifen verwendet. Tatsächlich waren viele auf einer kaum noch fahrbaren Strecke erstaunlich stark. Das hat uns im ersten Moment überrascht, aber wir hatten mit demselben Reifen weitergemacht.»

Im Hinblick auf einen voraussichtlich trockenen Renntag lassen sich keine Schlüsse ziehen, aber: «In jeder Session und an jedem Tag muss man vor allem in unserer Situation etwas probieren, um zu verstehen, ob wir den Weg gefunden haben», betonte Dovi. «Wir haben ein anderes Set-up ausprobiert, es hat sich aber nicht wirklich auf die Grip-Situation ausgewirkt. Wir versuchen aber zu arbeiten, vor allem in so einer Situation mit sehr niedrigem Grip-Level. Das ist die beste Situation, um daran zu arbeiten.»

Denn Dovizioso machte im mangelnden Hinterradgrip bekanntlich das größte Problem der Yamaha M1 aus, das sich im Nassen noch einmal verstärke. Fabio Quartararo dagegen beklagt vor allem das Top-Speed-Defizit. «Das ist normal. Denn Fabio ist im Moment der einzige Fahrer, der dazu in der Lage ist, auf der Yamaha ohne Grip am Hinterrad schnell zu sein», meinte der Italiener dazu. «Aus meiner Sicht liegt das an seinem Fahrstil und der Tatsache, dass er nie ein anderes Motorrad gefahren ist. Er hat sich daran gewöhnt, das Potenzial des Bikes zu nutzen – und in Sachen Kurveneingang, Turning, Kurvenmitte hat es großes Potenzial, weil die Front einfach so gut ist.»

«Wenn du ihm etwas mehr Power gibst, kann er auf den Geraden ein bisschen schneller sein – und in den Kurven ist er schon so schnell. Ich bin in der Hinsicht also mit ihm einverstanden», fasste Dovi zusammen. «Seine Fahrweise ist meiner Meinung nach aber ein bisschen einzigartig. Deshalb verweise ich immer auf den Grip, denn ich glaube, dass 90 Prozent der Fahrer mit der Yamaha mehr Grip brauchen. Das stellt das größte Limit dar und ist das Merkwürdige am Motorrad. Wir verlieren einfach enorm viel beim Grip. Das kann ich sagen, weil ich in den vergangenen zwei Jahren zwei unterschiedliche Motorräder gefahren bin. Fabio sagt keine falschen Sachen, er weiß über den Grip nur nicht Bescheid, weil er nie etwas anderes ausprobiert hat. Das ist normal. Wäre ich an seiner Stelle, würde ich auch mehr Leistung fordern.»

MotoGP, Portimão, kombinierte Zeiten nach FP2 (22. April):

1. Marc Márquez, Honda, 1:50,666 min
2. Pol Espargaró, Honda, + 0,041 sec
3. Joan Mir, Suzuki, + 0,365
4. Marco Bezzecchi, Ducati, + 0,470
5. Johann Zarco, Ducati, + 0,504
6. Miguel Oliveira, KTM, + 0,557
7. Maverick Viñales, Aprilia, + 0,643
8. Jorge Martin, Ducati, + 0,677
9. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,721
10. Jack Miller, Ducati, + 0,771
11. Alex Márquez, Honda, + 0,982
12. Brad Binder, KTM, + 0,993
13. Luca Marini, Ducati, + 1,043
14. Andrea Dovizioso, Yamaha, + 1,090
15. Remy Gardner, KTM, + 1,154
16. Enea Bastianini, Ducati, + 1,181
17. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,215
18. Franco Morbidelli, Yamaha, + 1,245
19. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,292
20. Fabio Quartararo, Yamaha, + 1,395
21. Alex Rins, Suzuki, + 1,413
22. Raúl Fernández, KTM, + 1,592
23. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 2,215
24. Darryn Binder, Yamaha, + 3,363
25. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 3,594

MotoGP-Ergebnis, FP1:

1. Marc Márquez, Honda, 1:50,666 min
2. Joan Mir, Suzuki, + 0,365 sec
3. Marco Bezzecchi, Ducati, + 0,470
4. Johann Zarco, Ducati, + 0,504
5. Miguel Oliveira, KTM, + 0,557
6. Maverick Viñales, Aprilia, + 0,643
7. Jorge Martin, Ducati, + 0,677
8. Pecco Bagnaia, Ducati, + 0,721
9. Jack Miller, Ducati, + 0,771
10. Alex Márquez, Honda, + 0,982
11. Brad Binder, KTM, + 0,993
12. Luca Marini, Ducati, + 1,043
13. Remy Gardner, KTM, + 1,154
14. Enea Bastianini, Ducati, + 1,181
15. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,215
16. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,292
17. Pol Espargaró, Honda, + 1,335
18. Fabio Quartararo, Yamaha, + 1,395
19. Franco Morbidelli, Yamaha, + 1,406
20. Alex Rins, Suzuki, + 1,413
21. Raúl Fernández, KTM, + 1,592
22. Andrea Dovizioso, Yamaha, + 1,620
23. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 2,215
24. Darryn Binder, Yamaha, + 3,363
25. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 3,594

MotoGP-Ergebnis, FP2:

1. Pol Espargaró, Honda, 1:50,707 min
2. Marc Márquez, Honda, + 0,611 sec
3. Andrea Dovizioso, Yamaha, + 1,049
4. Francesco Bagnaia, Ducati, + 1,082
5. Jorge Martin, Ducati, + 1,087
6. Alex Márquez, Honda, + 1,167
7. Franco Morbidelli, Yamaha, + 1,204
8. Maverick Viñales, Aprilia, + 1,218
9. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,339
10. Miguel Oliveira, KTM, + 1,393
11. Joan Mir, Suzuki, + 1,599
12. Johann Zarco, Ducati, + 1,613
13. Fabio Quartararo, Yamaha, + 1,827
14. Enea Bastianini, Ducati, + 1,875
15. Remy Gardner, KTM, + 2,258
16. Marco Bezzecchi, Ducati, + 2,296
17. Jack Miller, Ducati, + 2,396
18. Aleix Espargaró, Aprilia, + 2,595
19. Brad Binder, KTM, + 2,820
20. Alex Rins, Suzuki, + 3,620
21. Darryn Binder, Yamaha, + 3,678
22. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 4,169
23. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 4,864
24. Raúl Fernández, KTM, + 5,623
25. Luca Marini, Ducati, + 7,885

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