Jorge Martin (Ducati): «Es war knifflig & gefährlich»
Jorge Martin: Nur 13. Startplatz
Das Qualifying auf dem 4,592 km langen Autódromo Internacional do Algarve mit seinen neun Rechtskurven und sechs Linkskurven und der 970 Meer langen Start-Zielgeraden bescherte den MotoGP-Assen endlich eine fast trockene Piste, nachdem im Q1 noch prekäre Verhältnisse geherrscht hatten. Mit 1:42,003 min gelang dem Pramac-Ducati-Piloten Johann Zarco die Bestzeit. Zum Vergleich: Ducati-Star Pecco Bagnaia stand hier im November 2021 mit 1:38,725 min auf der Pole-Position.
Jorge Martin, in diesem Jahr bei den ersten fünf Grand Prix zweimal auf der Pole-Position und zweimal Zweiter, schaffte diesmal auf der Pramac-Ducati den Sprung ins Qualifying 2 nicht, er musste sich nach einer Q1-Zeit von 1:47:936 min mit Startplatz 13 zufriedengeben. «Das FP4 war noch komplett nass», schilderte Martin. «Im Q1 haben wird dann sehr schwierige Verhältnisse angetroffen. Die Piste begann allmählich abzutrocknen. Ich habe kurz überlegt, ob ich gleich mit Slicks rausfahren soll. Ich habe dann entschieden, eine Runde mit den Regenreifen zu machen und nachher zu wechseln. Die Verhältnisse waren sehr knifflig, das Fahren war riskant. Ich habe mein Bestes gegeben. Ich war am Limit, und ich bin zwar jede Runde schneller geworden. Aber ich habe den Aufstieg um 0,7 sec verfehlt. Im Q2 hatten die Kollegen viel bessere Bedingungen, es war inzwischen fast trocken.»
Jorge Martin hat hier vor einem Jahr im FP1 am Freitag einen verheerenden Crash erlebt, er zog sich sieben Knochenbrüche zu und musste dreimal operiert werden. Fährt die Erinnerung an diesen Horrorcrash bei solchen Verhältnissen noch ein bisschen im Hinterkopf mit?
Martin: «Nein, daran denke ich nicht mehr. Ich bin in dieser Kurve sogar besonders schnell, damit bin ich happy. Aber ich habe an den anderen Stellen zu viel Zeit verloren.»
«Ich hoffe jetzt, dass es morgen nicht regnet und wir ein normales Rennen absolvieren können», stellte der schnelle Spanier fest, der 2018 die Moto3-WM bei Gresini-Honda gewonnen hat. «Hier ist das Wetter sehr abwechslungsreich. Wenn es regnet und dann die Sonne herauskommt, wird der Belag sehr rasch trocken. Heute war das Wetter wirklich trickreich. Dadurch ist es gefährlich geworden.»
«Da wir wenig Trockentraining hatten, werden alle Teams die Daten vom Vorjahr aufmerksam studieren», weiß der Ducati-Werksfahrer. «Wir werden das Set-up von 2021 nehmen, das wird recht gut passen. Bei den Rennreifen wird es mühsam, die richtige Wahl zu treffen. Trotzdem ist mir ein Trockenrennen lieber.»
«Das Rennen geht über 23 Runden oder 105 km, das ist super lang», meint der «Martinator». «Man kann hinten den Soft-Reifen nehmen und ihn bis zur Rennmitte schonen. Aber im Finish wird er ruiniert sein, deshalb werde ich mich eher für den Medium entscheiden. Das halte ich für die bessere Lösung. Aber wenn im Warm-up der Zeitunterschied wirklich groß ist, wählen wir vielleicht den Soft-Compound.»
MotoGP-Ergebnis, Portimão, Q2 (23. April):
1. Zarco, Ducati, 1:42,003 min
2. Mir, Suzuki, 1:42,198 min, + 0,195 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:42,235, + 0,232
4. Miller, Ducati, 1:42,503, + 0,500
5. Quartararo, Yamaha, 1:42,716, + 0,713
6. Bezzecchi, Ducati, 1:42,716, + 0,713
7. Alex Márquez, Honda, 1:42,903, + 0,900
8. Marini, Ducati, 1:43,179, + 1,176
9. Marc Márquez, Honda, 1:43,575, + 1,572
10. Pol Espargaró, Honda, 1:43,832, + 1,829
11. Oliveira, KTM, 1:44,066, + 2,063
12. Brad Binder, KTM, 1:44,710, + 2,707
Die weitere Startaufstellung:
13. Martin, Ducati, 1:47,936
14. Viñales, Aprilia, 1:49,332
15. Di Giannantonio, Ducati, 1:49,639
16. Dovizioso, Yamaha, 1:49,695
17. Nakagami, Honda, 1:49,889
18. Bastianini, Ducati, 1:50,618
19. Morbidelli, Yamaha, 1:50,702
20. Gardner, KTM, 1:50,953
21. Savadori, Aprilia, 1:51,308
22. Darryn Binder, Yamaha. 1:51,639
23. Rins, Suzuki, 1:52,300
24. Fernández, KTM, 1:53,603
25. Bagnaia, Ducati (ohne Zeit)