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Stefan Bradl: Welche Schwäche hat die neue Honda?

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl

Stefan Bradl

Stefan Bradl ist überzeugt, an der 2022-Honda muss das Gefühl für das Vorderrad und das Turning verbessert werden. «Aber Honda hat etwas in der Pipeline», sagt Bradl.

Stefan Bradl bestreitet an diesem Wochenende seinen 200. Grand Prix, den 113. in der MotoGP-Klasse, in der er 2012 bei LCR-Honda als neuer Moto2-Weltmeister mit 23 Jahren debütiert hat. In der 125-ccm-Klasse fuhr der heute 32-jährige Bayer 2005 mit 15 Jahren mit einer Wildcard beim Catalunya-GP in Montmeló seinen ersten WM-Lauf – im Red Bull KTM Junior-Team von Dieter Stappert. Im selben Jahr gewann er die Internationale Deutsche Meisterschaft in der 125-ccm-Klasse als Teamkollege von Michi Ranseder für KTM.

Inzwischen hat Bradl 53 Top-Ten-Plätze in der MotoGP errungen und sieben Grands Prix gewonnen, dazu die Moto2-Weltmeisterschaft 2011 und die internationale Spanische 125-ccm-Meisterschaft 2007.

Bradl ist nach wie vor der einzige Fahrer neben Jorge Lorenzo 2015, der Marc Márquez in einem Titelkampf besiegt hat, ohne dass der Spanier durch eine lange Verletzungspause eingebremst wurde wie 2020 oder 2021.

Jetzt will Bradl in Jerez wieder Punkte sammeln, im Vorjahr hat der den Spanien-GP als Wildcard-Fahrer auf Platz 12 beendet.

Gleichzeitig ist Stefan gespannt, wie konkurrenzfähig die von ihm mitentwickelte Honda RC213V auf dem Circuito de Jerez – Ángel Nieto sein wird. Er beobachtet zudem aufmerksam, wie gut sich die Honda-Kollegen bei Repsol und LCR aus der Affäre ziehen.

Bradl äußerte schon vor einigen Wochen, wen er sich zum Beispiel als Nachfolger von Taka Nakagami für 2023 vorstellen könnte. «Moto2-Fahrer Ai Ogura würde gut in die MotoGP-passen», meint der Zahlinger, der das vierte Jahr bei HRC als Testfahrer arbeitet und einen Vertrag bis Ende 2023 unterschrieben hat. 

Der deutsche Honda-MotoGP-Testfahrer hat auch eine klare Vorstellung davon, in welchem Bereich es am neuen MotoGP-Motorrad bei Honda mangelt. «Marc ist auch in Portimão einmal gestürzt, und er hat immer wieder das gleiche Problem, er klagt über ein mangelndes Gefühl für das Vorderrad», betont Bradl. «Er jammert, dass ihm die Front noch nicht das Gefühl vermittelt, das er braucht. Aber Marc attackiert halt trotzdem, das ist seine Art und Weise. HRC hat für die Lösung dieses Problems etwas in der Pipeline... Der Grip am Hinterrad hängt immer viel von den Reifenmischungen ab. Aber das ist nicht unser größtes Problem, eher ein bisschen das Turning und das Gefühl für das Vorderrad.»

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