Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Alex Hofmann: «Diese Dichte ist beeindruckend»

Von Leon Schüler
Alex Hofmann in Portimão mit Stefan Bradl

Alex Hofmann in Portimão mit Stefan Bradl

ServusTV-Experte Alex Hofmann blickt auf das sechste Wochenende der MotoGP-Weltmeisterschaft in Jerez voraus. Beim Spanien-GP erwartet der Deutsche wieder mehr Normalität.

Fünf Rennen sind in der Motorrad-Weltmeisterschaft absolviert, doch keinem Fahrer gelingt es, sich in der WM nur ansatzweise abzusetzen. ServusTV-Experte Alex Hofmann: «Als man glaubte, dass die MotoGP nicht mehr härter werden kann, hat sie noch einmal einen Schritt gemacht.» ServusTV überträgt den Grand Prix von Spanien aus Jerez am Samstag und Sonntag live.

Wie eng es in der MotoGP zugeht, beweisen allein die schlanken 69 Punkte, die Fabio Quartararo und Alex Rins bisher einfuhren. Weniger hatten WM-Spitzenreiter nach fünf Rennen noch nie auf dem Konto. «Mindestens zehn Leute haben noch Chancen auf den Titel», rechnet ServusTV-Experte Alex Hofmann vor. «Und da ist Marc Márquez noch gar nicht dabei. Den muss man natürlich auch dazuzählen.»

Der verrückte WM-Start sei auch den bisherigen, über den gesamten Globus gespannten Schauplätzen geschuldet. «Von den Überseerennen mit teilweise neuen Strecken und unterschiedlichsten Wetterbedingungen war nicht die große Konstanz zu erwarten», erklärt Hofmann, der gleichzeitig an unvorhersehbare Faktoren wie gestrichene Trainings und nicht standardmäßige Hinterreifen erinnert. «Diese Dichte ist aber trotz allem ziemlich beeindruckend.»

Beim Europa-Auftakt am vergangenen Sonntag stand erstmals in diesem Jahr Fabio Quartararo auf dem obersten Treppchen. «Das Streckenlayout in Portimão kam ihm natürlich extrem entgegen. Es werden aber auch wieder Rennstrecken kommen, auf denen er leiden wird.» Seit Wochen bemängelt der Titelverteidiger den Top-Speed der Yamaha. «Als Nummer 1 im Team muss er intern auch Druck machen. Es geht um den nächsten Vertrag und ob die Yamaha überhaupt das richtige Motorrad für ihn ist», so Hofmann.

Doch habe sich gezeigt, dass das Gesamtpaket noch immer gut genug ist, um abermals die WM zu gewinnen. «Er war vielleicht nicht allzu motiviert, weil er das Gefühl hat, dass er alles gibt, die Technik aber nicht. Im Endeffekt fuhr Fabio aber immer in die Top-10.» Und auch der Circuito de Jerez sollte dem 23-Jährigen liegen. 2020 siegte der Franzose in Andalusien gleich zweimal. «Die Strecke hat kaum Geraden. Da ist alles gefragt, was die Yamaha kann.»

An der Algarve schoss der mit Quartararo punktgleiche Alex Rins spektakulär von der letzten Startreihe von Platz 23 auf Rang 4 vor, während Teamkollege Joan Mir von Jack Miller abgeräumt und um einen möglichen Podestplatz gebracht wurde. «Suzuki holt fast das Maximum heraus», meint der ServusTV-Experte. «Mir fährt seit seinem Weltmeister-Jahr 2020 sehr konstant. Und Rins hat in der Vergangenheit zu viele Fehler gemacht, konnte sich aber stabilisieren.» Der Kampf um die Nummer 1 bei den Japanern sei voll entfacht. «Als Team will man das ja auch haben.»

Suzuki drohe jedoch wohl bald Gefahr von hinten, glaubt Hofmann. «Franco Morbidelli ist noch weit von seinen hundert Prozent weg, und sobald Marc Márquez sein Grundgefühl wieder findet, bildet er mit Pol Espargaró ein absolutes Top-Gespann.» Zwar liegt Honda derzeit in der Konstrukteurswertung lediglich an sechster und letzter Stelle. «Doch ganz so schlecht ist das Motorrad offenbar nicht.»

Ähnlich schätzt der ServusTV-Experte die Situation bei Ducati ein. «Die Erwartungshaltung, die Pecco Bagnaia am Ende der letzten Saison aufgebaut hat, ist nach hinten losgegangen.» Das kommende Wochenende eröffne nun aber eine Serie an Rennen auf seit Jahrzehnten erprobten Strecken. «Jerez könnte einen Turnaround einleiten. Die Fahrer kennen jeden Zentimeter blind, die Teams verfügen über alle Daten und man weiß genau, welches Wetter zu erwarten ist.»

In Portugal habe man schon im Ansatz gesehen, dass sich die Hackordnung Richtung Normalität einpendle, nur ein verrücktes Qualifying wirbelte das Feld noch einmal durcheinander. Hofmann: «Für Bastianini und Co. wird es zunehmend schwerer, den anderen die lange Nase zu zeigen. Jetzt gilt es, die Punkte noch mitzunehmen und die Situation zu nützen, bis die anderen da sind.»

Rund um die Rennaction wirft ServusTV einen Blick auf das Erfolgsteam von Suzuki, beschäftigt sich mit WM-Leader und Portimão-Sieger Fabio Quartararo und geht der Frage nach, ob die Stars nun endlich zurückschlagen. In der Moto2 wird noch einmal das Chaos-Rennen an der Algarve analysiert, und Alex Hofmann nimmt die Bikes der Moto3-Youngster unter die Lupe. Andrea Schlager und Gustl Auinger melden sich aus der Boxengasse des Circuito de Jerez – Ángel Nieto; den Kommentar aus Spanien liefern Christian Brugger und Alex Hofmann.

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