Suzuki-Werkspilot Joan Mir ist einer der wenigen echten Ausnahmekönner in der MotoGP. Er agiert unauffällig, aber effektiv. Deshalb könnte er 2023 bei Repsol-Honda landen.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Joan Mir ist ein Ausnahmekönner ganz großen Kalibers. Er fiel bereits 2014 als Gesamtzweiter hinter Jorge Martin im Red Bull Rookies-Cup auf; er gewann 2017 auf der Leopard-Honda die Moto3-WM und 2020 mit 21 Jahren die MotoGP-Weltmeisterschaft auf der Ecstar-Suzuki GSX-RR.
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Schon vor seinem Suzuki-Debüt in der MotoGP in der Saison 2019 hatte sein Manager Paco Sanchez mit Honda verhandelt, aber die Japaner boten ihm nur einen Platz im LCR-Kundenteam an, der Mallorquiner lehnte dankend ab und entschied sich für Suzuki. 2021 beendete er die WM an dritter Stelle, momentan ist er WM-Sechster. Mir hat zwar erst einen MotoGP-Sieg (in Valencia 2020) errungen, aber er gilt als Favorit für den zweiten Platz neben Marc Márquez bei Repsol-Honda für 2023 und 2024, wenn sich Pol Espargaró nicht bald mächtig steigert.
"Ob ich Bedenken hätte, Teamkollege von Márquez zu werden? Sicher nicht, Marc schüchtert mich nicht ein", erklärte der skandalfreie Spanier im Interview mit SPEEDWEEK.com.
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Es existieren Fahrer wie Marc Márquez und Jorge Martín, deren Explosivität Aufsehen erregt und sie extrem populär macht. Und daneben gibt es andere Piloten, zum Beispiel Joan Mir, die diskreter agieren, unscheinbarer, aber trotzdem sehr effektiv und erfolgreich sind. Man wird Joan jedoch nie ausflippen sehen, er lässt sich nicht mitreissen, Zornausbrüche oder Unbeherrschtheiten sind bei ihm kaum vorstellbar. Er wirkt immer zuvorkommend und liebenswürdig.
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Wenn sie Leichtathleten wären, würden Marc Márquez und Jorge Martin als reine Sprinter agieren. Joan Mir wäre eher ein Mittelstreckenläufer, der erst beim Zielsprint und im Finish so richtig aus sich herausgeht.
Genau auf diese Art und Weise geht Joan Mir auch an die Weltmeisterschaft heran. Sechster, Sechster, Vierter, Vierter, ein Sturz und wieder ein sechster Platz in Jerez – das sind Joan Mirs Ergebnisse in der Saison 2022.
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Der Suzuki-Star liegt 33 Punkte hinter WM-Spitzenreiter Fabio Quartararo (Yamaha). Aber es sind noch 15 Rennen zu fahren. Joan Mir kommt dem ersten Podestplatz 2022 immer näher. Letztes Jahr hielt sich Mir nach sechs Rennen in der WM an fünfter Position, mit 65 Punkten, das waren neun mehr als er jetzt bei der Anreise nach Le Mans in der Tasche hat. Deine außergewöhnliche Herangehensweise erinnert an ein Eichhörnchen. Du hamsterst in der ersten Saisonhälfte emsig Punkte ein, steigerst dich in der zweiten Jahreshälfte und nimmst nachher den Titelgewinn aufs Korn. Aber in Portugal hat dich Jack Miller abgeschossen. Er hat deinen Plan etwas durcheinandergebracht. Richtig? Wir sind in einem Sport, in dem solche Zwischenfälle passieren können. Es war klar, dass Portimão ein Schauplatz war, wo man attackieren musste. Es war ein Rennen, bei dem man eine hübsche Anzahl von Punkten einheimsen konnte. Aber es hat nicht so richtig geklappt…
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Wir liegen in der Tabelle trotzdem nicht weit hinten. Aber wir könnten trotzdem eine bessere WM-Position haben. Trotzdem, es ist okay. Wir müssen einfach bei den nächsten Rennen besser punkten. Du hast sicher eine Liste von Strecken im Kopf, die dir am besten gefallen, während andere schwierig für dich oder Suzuki sind. Hast du GP-Pisten im Auge, auf denen du mit einem Podest oder gar mit einem Sieg rechnest? Du kannst immer und zu jeder Zeit attackieren. Aber du hast recht, gleichzeitig kennst du als Fahrer ein paar Strecken, die am besten zu dir passen. Andere machen dir richtig Mühe. Für mich gehörte Austin immer zu meinen Schwachstellen. Das ist ein Circuit, den ich nicht mag. Und wenn das der Fall ist, kannst du keinen Fluss in deine Fahrweise hineinbringen. Aber in einem Jahr, in dem alles glänzend läuft, kannst du auf jedem Circuit respektabel abschneiden.
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Das ist wahr! In einem spektakulären Jahr, wie es Marc Márquez 2019 hatte, bist du auf allen Pisten vorne, auch auf jenen, die dir üblicherweise Mühe machen. Das ist bei mir beim Moto3-Titelgewinn 2017 passiert und 2020 in der MotoGP. In beiden Jahren war ich auf jeder Rennstrecke erfolgreich. Und wie sieht es mit dem Flow im Jahr 2022 aus? Ich denke, in diesem Jahr verberge ich die Schwächen gut. Das ist zumindest das Gefühl, das ich habe.
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Wie viele Nuller kann sich ein Titelanwärter im Jahr leisten? Am besten keinen. Aber bei 21 Rennen ist es klar, dass die Chance steigt, in einem dieser Wettkämpfe umgefahren zu werden. Ich würde auf zwei Nuller tippen, die man sich leisten kann. Aber in dieser ausgeglichenen Saison kann man sich vielleicht sogar mehr als zwei Nuller erlauben. Hättest du Bedenken, bei Repsol-Honda als Teamkollegen von Marc Márquez zu unterschreiben? Ob ich mich trauen würde? Ja, sicher würde ich mich trauen.
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Ich frage, weil Marc bisher alle Teamkollegen mit Haut und Haar verschluckt hat, die mit ihm eine Box geteilt haben. Von Pedrosa über Lorenzo bis zu Pol Espargaró. Ich bin überzeugt, Marc ist der beste Motorradrennfahrer der Geschichte. Aber Márquez’ Teamkollege zu sein, würde mich nicht einschüchtern… Nein, Marc macht mir keine Angst. Ergebnisse MotoGP Jerez (1. Mai): 1. Pecco Bagnaia (I), Ducati, 25 Runden in 41:00,554 min 2. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,285 sec 3. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +10,977 4. Marc Márquez (E), Honda, +12,676 5. Jack Miller (AUS), Ducati, +12,957 6. Joan Mir (E), Suzuki, +13,934 7. Takaaki Nakagami (J), Honda, +14,929 8. Enea Bastianini (I), Ducati, +18,436 9. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +18,830 10. Brad Binder (ZA), KTM, +20,056 11. Pol Espargaró (E), Honda, +20,856 12. Miguel Oliveira (P), KTM, +23,131 13. Alex Márquez (E), Honda, +25,306 14. Maverick Vinales (E), Aprilia, +27,358 15. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +27,519 16. Luca Marini (I), Ducati, +29,278 17. Andrea Dovizioso (I), Yamaha, +35,204 18. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +35,361 19. Alex Rins (E), Suzuki, +38,922 20. Remy Gardner (AUS), KTM, +43,378 21. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +44,299 22. Jorge Martin (E), Ducati, +1:07,681 min – Stefan Bradl (D), Honda, 15 Runden zurück – Johann Zarco (F), Ducati, 16 Runden zurück – Darryn Binder (ZA), Yamaha, 20 Runden zurück
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