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Marc Márquez: «Unglaubliche Unterstützung von Honda»

Von Günther Wiesinger
Repsol-Honda-Werkspilot Marc Márquez hielt es für sinnlos, dauernd auf den Plätzen 5 bis 10 rumzukurven. Die Honda-Manager sahen es genauso, deshalb brach er die Saison ab.

Marc Márquez ist nach Platz 10 beim Mugello-GP und als WM-Neunter inzwischen nach Rochester (Minnesota, USA) geflogen, wo er demnächst an der rechten Schulter und am Oberarm operiert wird. Diese Schulter war schon nach etlichen Luxationen instabil und wurde durch den Oberarmbruch von Jerez im Juli 2020 und spätere Stürze weiter in Mitleidenschaft gezogen. Zur Erinnerung: Am 13. Dezember 2018 ließ der Repsol-Honda-Star seine linke Schulter nach etlichen Luxationen in der Clinica Dexeus in Barcelona von Dr. Xavier Mir operieren, ein Jahr später die rechte.

Der 59-fache MotoGP-Sieger war also seit rund viereinhalb Jahren nicht mehr im Vollbesitz seiner Kräfte. Marcs rechte Schulter sprang 2018 sogar aus dem Gelenk, als ihm Scott Redding in Motegi/Japan auf der Auslaufrunde ein bisschen zu stürmisch zum Titelgewinn gratulierte.

Jetzt lässt Marc Márquez seine massgeblichen körperlichen Einschränkungen in der berühmten Mayo Clinic in Amerika behandeln, wo sich Barry Sheene (500-ccm-Weltmeister auf Suzuki 1976 und 1977) im Jahr 2002 einer Proteinkur unterzog, weil er seinen Speiseröhrenkrebs nicht operieren lassen wollte. «Ich wurde mit einem kompletten Körper geboren und lasse ihn nicht zerstückeln», stellte der Brite damals klar, bevor er einige Monate später mit 52 Jahren seinem Krebsleiden erlag.

Marc Márquez genoss bei seiner Entscheidung zur vierten Oberarm-Operation die volle Unterstützung von Honda. «Ja, ich habe einen direkten Draht zu Nomura-San, der ist der ranghöchste Manager, mit dem ich zu tun habe. Dazu waren HRC-Präsident Kobayashi und Kuwata eingeweiht. Teammanager Alberto Puig hat sie immer auf dem Laufenden gehalten und informiert. Als ich in diesen kritischen Phasen war, habe ich auch immer persönlich mit ihnen gesprochen. Ich habe schon mehrmals erwähnt, dass ich 2020 und 2021 bei Honda sehr viel Respekt mir gegenüber gespürt habe. Dieselbe Unterstützung spüre ich auch jetzt.»

Marc Márquez hat die Honda-Verantwortlichen nicht vor vollendete Tatsachen gestellt, sondern sie in die Entscheidung mit einbezogen.
«Ich habe gesagt, ich kann in meinem momentanen Zustand weiterfahren und dauernd auf den Plätzen 5 bis 10 ins Ziel kommen. Vielleicht kann ich auch bei manchen Rennen aufs Podest fahren. Aber von Honda hörte ich dann: ‘Nein, deine Gesundheit und dein Leben sind wichtiger. Mach’, was das Beste für dich ist – und wir warten auf deine Rückkehr.’ Das ist eine unglaubliche Unterstützung, die da von Honda kommt.»

Márquez ist sich aber bewusst, dass die Honda RC213V in der Saison 2022 noch weiter hinter die Konkurrenz zurückgefallen ist, denn im Vorjahr gewann er drei Rennen, in dieser Saison fehlt sogar noch ein Podestplatz.

Ist also zu befürchten, dass MM#93 selbst bei wieder hergestellter Gesundheit nicht um Siege und den Titel fighten kann, zumal er jetzt monatelang keinen Input zur Verbesserung des Bikes leisten kann?

«Die Honda-Ingenieure arbeiten und bemühen sich, das Motorrad zu verbessern», versichert Márquez. «Ob ich mit einem perfekten Körper damit wieder gewinnen kann oder ob wir dann genauso viel Mühe haben, weiß ich nicht. Aber Honda weiß, dass Verbesserungen nötig sind. Sie strengen sich sehr an. Wir bekommen neue Teile. Aber wir müssen herausfinden, was wir tun müssen, um Fortschritte zu erzielen.»

Ergebnisse MotoGP-Rennen Mugello (29. Mai):

1. Pecco Bagnaia, Ducati, 23 Runden in 41:18,923 min
2. Fabio Quartararo, Yamaha, +0,635 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, +1,983
4. Johann Zarco, Ducati, +2,590
5. Marco Bezzecchi, Ducati, +3,067
6. Luca Marini, Ducati, +3,875
7. Brad Binder, KTM, +4,067
8. Takaaki Nakagami, Honda, +10,944
9. Miguel Oliveira, KTM, +11,256
10. Marc Márquez, Honda, +11,800
11. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +12,916
12. Maverick Vinales, Aprilia, +12,917
13. Jorge Martin, Ducati, +17,240
14. Alex Márquez, Honda, +17,568
15. Jack Miller, Ducati, +17,687
16. Darryn Binder, Yamaha, +20,265
17. Franco Morbidelli, Yamaha, +20,296
18. Michele Pirro, Ducati, +21,305
19. Remy Gardner, KTM, +30,548
20. Andrea Dovizioso, Yamaha, +31,011
21. Raul Fernandez, KTM, +42,723
22. Lorenzo Savadori, Aprilia, 1 Runde zurück
– Enea Bastianini, Ducati, 10 Runden zurück
– Alex Rins, Suzuki, 16 Runden zurück
– Joan Mir, Suzuki, 16 Runden zurück
– Pol Espargaró, Honda, 19 Runden zurück

Fahrer-WM-Stand nach 8 von 20 Grands Prix:

1. Quartararo, 122 Punkte. 2. Aleix Espargaró 114. 3. Bastianini 94. 4. Bagnaia 81. 5. Zarco 75. 6. Rins 69. 7. Brad Binder 65. 8. Miller 63. 9. Marc Márquez 60. 10. Mir 56. 11. Oliveira 50. 12. Pol Espargaró 40. 13. Nakagami 38. 14. Viñales 37. 15. Martin 31. 16. Marini 31. 17. Bezzecchi 30. 18. Alex Márquez 20. 19. Morbidelli 19. 20. Di Giannantonio 8. 21. Dovizioso 8. 21. Darryn Binder 6. 23. Gardner 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 181 Punkte. 2. Yamaha 122. 3. Aprilia 115. 4. KTM 93. 5. Suzuki 80. 6. Honda 75.

Team-WM:

1. Aprilia Racing, 151 Punkte. 2. Ducati Lenovo 144. 3. Monster Energy Yamaha 141. 4. Suzuki Ecstar 125. 5. Red Bull KTM Factory 115. 6. Prima Pramac Racing 106. 7. Gresini Racing 102. 8. Repsol Honda 100. 9. Mooney VR46 Racing 61. 10. LCR Honda 58. 11. WithU Yamaha RNF 14. 12. Tech3 KTM Factory 3.

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