Stefan Bradl: «Ich will diese Frage nimmer hören»

Von Günther Wiesinger
Nach dem enttäuschenden 23. Platz am Freitag war Stefan Bradl froh, dass er jetzt im Juni und August noch weitere Gelegenheiten vorfinden wird, sich bei Repsol-Honda zu bewähren.

Nach Platz 23 am Freitag beim GP von Katalonien hofft Stefan Bradl, am Samstag besser in den Rennrhythmus zu kommen und sich im Qualifying 1 eine bessere Ausgangsbasis für das Rennen schaffen zu können. «Denn natürlich sind WM-Punkte immer das Ziel», sagte der Bayer, der im April in Argentinien als Márquez-Ersatz auf Platz 18 gelandet ist und als Wildcard-Fahrer in Jerez im Rennen zweimal stürzte.

Bradl stürzte gestern am Nachmittag im FP2. «Dieser Crash hat uns natürlich nicht geholfen, ich war mitschuldig daran», räumte der 32-jährige Honda-Testfahrer ein, der zuletzt in der Corona-Saison 2020 in Barcelona gefahren ist, auch damals anstelle des verletzten Márquez. «Der Sturz war schade, aber immerhin habe ich beim Alleinfahren einen guten Speed gefunden. Bisher ist es nicht die richtige Zeit für mich, anderen Piloten zu folgen, um dadurch im Windschatten drei zusätzliche Zehntel zu finden. Das kann ich beim nächsten Grand Prix auf dem Sachsenring machen, wo ich mit der Erfahrung dieses Rennens um bessere Positionen kämpfen will.»

Stefan Bradl stimmte seinen Kollegen bei, die sich über den Zustand der Piste beklagten und über den niedrigen Griplevel. «Das das ist ein Zustand, den wir hier seit Jahren kennen. Der Belag ist schmierig. Am Sonntag wird es im 24-Runden-Rennen ums Überleben gehen. Ich weiß noch nicht, wie wir die Reifen vernünftig über die Distanz bringen werden. Wir müssen die Reifen so gut schonen, wie es geht; das Reifen-Management wird am Sonntag eine wichtige Rolle spielen. Da wir hinten mit dem Grip Mühe haben, bin ich neugierig, wie sich das im Rennen hier auswirkt. Ich will gar nicht zu weit ins Detail gehen, sonst mache ich mir jetzt schon Sorgen.»

Bradl ist im fünften Jahr als HRC-Testfahrer allmählich daran gewöhnt, kurzfristig für einen anderen Stammfahrer einzuspringen. Er fuhr schon statt Morbidelli, statt Crutchlow, statt Lorenzo und in den letzten zwei Jahren mehr als 15 Mal statt Marc Márquez. Aber der Umstieg vom Testfahrer zum GP-Fahrer wird immer schwieriger, weil die Zeiten enger beisammen liegen und die Bikes der Konkurrenz von Ducati, Aprilia, Suzuki und KTM in den letzten Jahren stärker geworden sind.

«Inzwischen habe ich Routine beim Einspringen, ich weiß, was mich erwartet», sagt Bradl. «Was mir in der jetzigen Situation ein bisschen hilft: Ich weiß, dass ich mehrere Rennen hintereinander  bestreiten darf. Wie viele es genau sein werden, lässt sich vorläufig nicht beurteilen, das hängt von der Genesung bei Marc ab. Ich will die Frage, wie lange ich ihn vertreten werde, gar nicht mehr hören. Denn ich habe keine Ahnung; wir müssen abwarten. Auf jeden Fall kann ich meinen Speed aufbauen und mich steigern, wie es mir auch 2020 gelungen ist, als ich in Brünn im August in die WM eingestiegen bin. Mein Ziel ist es, von Rennen zu Rennen besser zu performen und näher an die Punkteränge ranzukommen, auch in den Trainings.»

Aber wir sollten nicht vergessen: Auch Marc Márquez stand vor einer Woche in Mugello nach dem FP3-Training am Samstag nur an 21. Position.

MotoGP, Montmeló, kombinierte Zeiten nach FP2 (3. Juni):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:39,402 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,303 sec
3. Bastianini, Ducati, + 0,488
4. Bagnaia, Ducati, + 0,548
5. Martin, Ducati, + 0,587
6. Brad Binder, KTM, + 0,681
7. Miller, Ducati, + 0,693
8. Rins, Suzuki, + 0,699
9. Quartararo, Yamaha, + 0,721
10. Morbidelli, Yamaha, + 0,802
11. Pol Espargaró, Honda, + 0,835
12. Nakagami, Honda, + 0,854
13. Di Giannantonio, Ducati, + 0,944
14. Bezzecchi, Ducati, + 1,026
15. Marini, Ducati, + 1,046
16. Mir, Suzuki, + 1,248
17. Zarco, Ducati, + 1,350
18. Alex Márquez, Honda, + 1,383
19. Oliveira, KTM, + 1,419
20. Darryn Binder, Yamaha, + 1,469
21. Dovizioso, Yamaha, + 1,541
22. Pirro, Ducati, + 1,649
23. Bradl, Honda, + 1,672
24. Fernández, KTM, + 1,681
25. Gardner, KTM, + 1,928

MotoGP-Ergebnis FP2, Montmeló:

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:39,402 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,303 sec
3. Bastianini, Ducati, + 0,488
4. Bagnaia, Ducati, + 0,548
5. Martin, Ducati, + 0,587
6. Brad Binder, KTM, + 0,681
7. Miller, Ducati, + 0,693
8. Quartararo, Yamaha, + 0,721
9. Rins, Suzuki, + 0,724
10. Morbidelli, Yamaha, + 0,802
11. Pol Espargaró, Honda, + 0,835
12. Nakagami, Honda, + 0,854
13. Di Giannantonio, Ducati, + 0,944
14. Bezzecchi, Ducati, + 1,026
15. Marini, Ducati, + 1,046
16. Mir, Suzuki, + 1,248
17. Zarco, Ducati, + 1,350
18. Alex Márquez, Honda, + 1,383
19. Oliveira, KTM, + 1,419
20. Darryn Binder, Yamaha, + 1,469
21. Dovizioso, Yamaha, + 1,541
22. Pirro, Ducati, + 1,649
23. Bradl, Honda, + 1,672
24. Fernández, KTM, + 2,672
25. Gardner, KTM, + 2,884

MotoGP-Ergebnis FP1, Montmeló:

1. Rins, Suzuki, 1:40,101 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,195 sec
3. Morbidelli,Yamaha, + 0,594
4. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,607
5. Pol Espargaró, Honda, + 0,632
6. Nakagami, Honda, + 0,767
7. Alex Márquez, Honda, + 0,771
8. Oliveira, KTM, + 0,800
9. Mir, Suzuki, + 0,806
10. Bastianini, Ducati, + 0,930
11. Zarco, Ducati, + 0,948
12. Raúl Fernández, KTM, + 0,982
13. Quartararo, Yamaha, + 1,003
14. Bagnaia, Ducati, + 1,004
15. Brad Binder, KTM, + 1,056
16. Bezzecchi, Ducati, + 1,113
17. Marini, Ducati, + 1,142
18. Miller, Ducati, + 1,179
19. Di Giannantonio, Ducati, + 1,212
20. Martin, Ducati, + 1,219
21. Gardner, KTM, + 1,229
22. Dovizioso, Yamaha, + 1,357
23. Bradl, Honda, + 1,781
24. Darryn Binder, Yamaha, + 1,833
25. Pirro, Ducati, + 1,879


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