Jorge Martin (Ducati): «Bin bereit für die Zukunft»

Von Nora Lantschner
Schräglagenkönig Jorge Martin ist zurück

Schräglagenkönig Jorge Martin ist zurück

Jorge Martin kehrte am vergangenen Sonntag beim Katalonien-GP erstmals seit dem Argentinien-GP am 3. April auf das MotoGP-Podest zurück. Mitentscheidend war die Abkehr vom Bagnaia-Set-up.

Jorge Martins zweite Saison in der Königsklasse begann holprig: Beim Auftaktrennen in Doha wurde er von Pecco Bagnaia abgeräumt, in Mandalika stürzte er im Regen. Auf den zweiten Platz in Las Termas folgte ein magerer achter Rang in Austin. Immerhin war er auf dem COTA aber von der Pole-Position losgefahren.

Tatsächlich war die Qualifying-Performance des Pramac-Ducati-Jungstars in den vier Übersee-GP zum Beginn der Saison überzeugend: Er startete zweimal von der Pole und zweimal von Startplatz 2. Auf europäischem Boden schaffte er es nicht mehr in die erste Reihe, im Kampf um den BMW M Award für den besten Qualifier musste er deshalb die Führung an Aleix Espargaró abrtreten.

Im den Europarennen lief es für Martin auch nicht besser: Sturz in Portimão; Letzter nach Crash und 3-Sekunden-Penalty in Jerez; Taubheitsgefühle an der Gashand und der nächste Rennsturz in Le Mans; Getriebeprobleme und nur Rang 13 in Mugello.

Umso größer war die Freude und Erleichterung am vergangenen Wochenende in Montmeló. Denn mit der Rückkehr zum Set-up der ersten Saisonrennen fand der 24-jährige Spanier auch das Gefühl wieder. «Ich bin immer noch derselbe Martinator», unterstrich er vielsagend.

«Ich bin ein Fahrer, der die Front wirklich braucht, um fahren zu können – okay, das trifft auf alle Fahrer zu, aber bei mir vielleicht ein bisschen mehr», erklärte Martin. «In den vorangegangenen Rennen hatte ich kein Gefühl für die Front, ich stürzte jedes Mal und wusste nicht warum. Das war das Hauptproblem. Ich fing an, das Vertrauen zu verlieren und war im Kurveneingang sehr langsam. Wir entschlossen uns dann, zu unserem Standard-Bike zurückzukehren – und das Gefühl kam auf Anhieb zurück. Ich bin super glücklich und bereit für die Zukunft.»

Was meint der Pramac-Ducati-Pilot mit Standard-Bike? «Ich verwendete ein Set-up für die Front, das dem von Pecco ähnlich war – von Jerez an», verriet der Spielberg-1-Sieger des Vorjahres. «Ich war aber seit Jerez langsam, wir kehrten also auf meine Standard-Abstimmung zurück und es fühlte sich von FP1 wie ein komplett anderes Motorrad an. Im FP2 war ich schon nahe dran am Zweiten – und am Sonntag stand ich auf dem Podium.»

«Ich glaube, dass ich noch öfter dort sein werde, weil ich jetzt viel mehr Vertrauen in die Front habe», fügte Martin selbstbewusst an. Der am Montag durchgeführte Eingriff am rechten Arm soll ihm nun zusätzlich helfen, auch körperlich wieder «bei 100 Prozent zu sein».

MotoGP-Ergebnis, Montmeló (5. Juni):

1. Quartararo, Yamaha, 24 Rdn in 40:29,360 min
2. Martin, Ducati, + 6,473 sec
3. Zarco, Ducati, + 8,385
4. Mir, Suzuki, + 11,481
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 14,395
6. Marini, Ducati, + 15,430
7. Viñales, Aprilia, + 15,975
8. Brad Binder, KTM, + 21,436
9. Oliveira, KTM, + 26,800
10. Alex Márquez, Honda, + 30,460
11. Gardner, KTM, + 32,443
12. Darryn Binder, Yamaha, + 32,881
13. Morbidelli, Yamaha, + 33,168
14. Miller, Ducati, + 34,693
15. Fernández, KTM, + 37,844
16. Pirro, Ducati, + 44,533
17. Pol Espargaró, Honda, + 46,199
– Dovizioso, Yamaha, 7 Runden zurück
– Di Giannantonio, Ducati, 16 Runden zurück
– Bastianini, Ducati, 17 Runden zurück
– Bezzecchi, Ducati, 19 Runden zurück
– Bagnaia, Ducati, 23 Runden zurück
– Rins, Suzuki, 1. Runde nicht beendet
– Nakagami, Honda, 1. Runde nicht beendet
– Bradl, Honda, 1. Runde nicht beendet

MotoGP-Fahrer-WM nach 9 von 20 Grand Prix:

1. Quartararo 147 Punkte. 2. Aleix Espargaró 125. 3. Bastianini 94. 4. Zarco 91. 5. Bagnaia 81. 6. Brad Binder 73. 7. Rins 69. 8. Mir 69. 9. Miller 65. 10. Marc Márquez 60. 11. Oliveira 57. 12. Martin 51. 13. Viñales 46. 14. Marini 41. 15. Pol Espargaró 40. 16. Nakagami 38. 17. Bezzecchi 30. 18. Alex Márquez 26. 19. Morbidelli 22. 20. Darryn Binder 10. 21. Di Giannantonio 8. 22. Dovizioso 8. 23. Gardner 8. 24. Raúl Fernández 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 201 Punkte. 2. Yamaha 147. 3. Aprilia 126. 4. KTM 101. 5. Suzuki 93. 6. Honda 81.

Team-WM:
1. Aprilia Racing 171 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 169. 3. Ducati Lenovo 146. 4. Prima Pramac Racing 142. 5. Suzuki Ecstar 138. 6. Red Bull KTM Factory 130. 7. Gresini Racing 102. 8. Repsol Honda 100. 9. Mooney VR46 Racing 71. 10. LCR Honda 64. 11. WithU Yamaha RNF 18. 12. Tech3 KTM Factory 9.

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