Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Sachsenring FP1: Bestzeit Miller (Ducati), Bradl 22.

Von Nora Lantschner
Jack Miller, Schnellster im FP1

Jack Miller, Schnellster im FP1

Die zwei Ducati-Lenovo-Werksfahrer Jack Miller und Pecco Bagnaia führen das MotoGP-Feld auf dem Sachsenring nach FP1 an, gefolgt von Weltmeister Fabio Quartararo (Yamaha).

Der Liqui Moly Motorrad Grand Prix Deutschland begann bei Sonnenschein und besten Bedingungen. Zum Start des ersten MotoGP-Trainings wurden 21 Grad Luft- und 31 Grad Asphalttemperatur gemessen.

Miguel Oliveira hat den Sachsenring-GP 2021 auf Platz 2 hinter Sieger Marc Márquez beendet, deshalb ging er mit viel Zuversicht ins FP1. «Wir haben zwar keine fundamental neuen Teile von Montag-Test in Barcelona hier», stellte der Red Bull-KTM-Werksfahrer fest. Er weiß, dass auf dem Sachsenring die Überholmöglichkeiten begrenzt sind, weshalb ein guter Startplatz die halbe Miete für ein gutes Rennen sein wird. «Wir werden heute am Freitag herausfinden, wie konkurrenzfähig wir mit dem aktuellen Motorrad auf dieser Strecke sind und welche Pace wir vorlegen können. Dann werden wir für das Qualifying vom Samstag noch eine finale Anpassungen vornehmen. Da geht es dann um ein paar Details beim Elektronik-Set-up und ein paar Klicks an der Suspension. Da gibt es dann keine grundlegenden Änderungen mehr. Im FP3 können wir am Beginn vielleicht noch ein paar Dinge ausprobieren, die uns weiterbringen können.»

Oliveira weiter: «Aber die Zeit ist in den offiziellen GP-Trainings immer knapp, deshalb ist das schwierig zu erledigen und im Programm unterzubringen. Der Soft-Compound wird hier kaum als Rennreifen in Frage kommen, denn die Temperaturen sind ziemlich hoch, du kannst dir also leisten, in der Früh drei Stints für Tests mit weichen Reifen zu opfern oder zwei Stints Freitagnachmittag, um dann für eine schnelle Quali-Runde gewappnet zu sein.»

Nach zehn Minuten führte Pramac-Ducati-Pilot Johann Zarco die FP1-Zeitenliste in 1:21,655 min an. LCR-Honda-Pilot Takaaki Nakagami, der nach dem Startcrash von Montmeló noch über Schmerzen an der rechten Schulter klagte, reihte sich in der Anfangsphase 0,005 sec hinter Zarco auf Platz 2 ein. Alex Rins schwang sich ebenfalls wieder auf seine Suzuki, zwölf Tage nach dem Bruch des Dreiecksbeins im linken Handgelenk absolvierte er einen ersten Acht-Runden-Run und lag rund eine Sekunde zurück.

Nach einer Viertelstunde übernahm Ducati-Werksfahrer Jack Miller in 1:21,479 min die Spitze, WM-Leader Fabio Quartararo (Yamaha) folgte mit 0,078 sec Rückstand auf dem zweiten Rang.

Zum Vergleich: Der All-Time-Lap-Record von Sachsenring-König Marc Márquez (Honda) steht seit 2019 bei 1:20,195 min.

Kurz nach der Halbzeit der 45-minütigen Session stürzte WithU-Yamaha-Pilot Andrea Dovizioso in Kurve 1. Gleichzeitig wurden die gelben Flaggen im dritten Sektor geschwenkt, weil Remy Gardner in Kurve 10 einen Ausritt durchs Kiesbett unternommen hatte, aber auf seiner Tech3-KTM sitzen blieb. Honda-Werksfahrer Pol Espargaró und Rins waren die Sturzopfer 2 und 3 in der ersten Kurve (allesamt innerhalb von rund fünf Minuten). Alle blieben unverletzt.

An der Spitze der Zeitenliste waren die Abstände eine Viertelstunde vor Schluss erwartet eng: Miller führte weiter 0,078 sec vor Quartararo. Dahinter folgten Bagnaia (+ 0,116 sec), Zarco (+ 0,176), Nakagami (+ 0,181) und Aleix Espargaró (+ 0,186). Márquez-Ersatz Stefan Bradl lag auf Rang 22 (+ 1,175).

Aleix Espargaró ging in Kurve 1 weit durchs Kiesbett. Der WM-Zweite setzte übrigens wie angekündigt die neue Aprilia-Verkleidung ein, die im Montag-Test in Montmeló erstmals zu sehen war.

Sein Bruder Pol flog neun Minuten vor Schluss erneut in Kurve 1 ab, in der ersten gezeiteten Runde auf einem frischen Hard-Hinterreifen wurde er per Highsider unsanft von seiner RC213V geworfen. Er kauerte zunächst im Kiesbett, rappelte sich dann aber wieder auf.

Bagnaia kam noch bis auf 0,015 sec an die Bestzeit seines Teamkollegen Miller heran, abgesehen davon gab es an der Spitze keine großen Veränderungen mehr. Bradl blieb auf Platz 22. Soft-Hinterreifen kamen in der Vormittags-Session noch keine zum Einsatz.

MotoGP-Ergebnis FP1, Sachsenring (17. Juni):

1. Miller, Ducati, 1:21,479 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,015 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,078
4. Zarco, Ducati, + 0,176
5. Nakagami, Honda, + 0,181
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,186
7. Marini, Ducati, + 0,192
8. Dovizioso, Yamaha, + 0,251
9. Martin, Ducati, + 0,256
10. Alex Márquez, Honda, + 0,293
11. Viñales, Aprilia, + 0,334
12. Pol Espargaró, Honda, + 0,343
13. Mir, Suzuki, + 0,366
14. Morbidelli, Yamaha, + 0,460
15. Brad Binder, KTM, + 0,465
16. Bastianini, Ducati, + 0,578
17. Di Giannantonio, Ducati, + 0,673
18. Oliveira, KTM, + 0,758
19. Rins, Suzuki, + 0,772
20. Bezzecchi, Ducati, + 0,996
21. Gardner, KTM, + 1,119
22. Bradl, Honda, + 1,175
23. Fernández, KTM, + 1,328
24. Darryn Binder, Yamaha, + 1,517

Moto3-Ergebnis FP1, Sachsenring (17. Juni):

1. Guevara, GASGAS, 1:26,459 min
2. McPhee, Husqvarna, + 0,232 sec
3. Foggia, Honda, + 0,336
4. Öncü, KTM, + 0,397
5. Garcia, GASGAS, + 0,482
6. Sasaki, Husqvarna, + 0,504
7. Yamanaka, KTM, + 0,543
8. Suzuki, Honda, + 0,584
9. Adrian Fernández, KTM, + 0,703
10. Riccardo Rossi, Honda, + 0,743
11. Ogden, Honda, + 0,828
12. Holgado, KTM, + 0,844
13. Migno, Honda, + 0,872
14. Ortolá, KTM, + 0,879
15. Masia, KTM, + 0,879

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