Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Aleix Espargaró/4.: «Sollen wir 55 Reifen wegwerfen?»

Von Günther Wiesinger
Aleix Espargaró: Platz 4 am Freitag

Aleix Espargaró: Platz 4 am Freitag

Aprilia-Start Aleix Espargaró hat Marc Márquez 2021 beim Deutschland-GP ordentlich eingeheizt. Deshalb zählt er am Sonntag zu den heissen Sieganwärtern.

Der Rückstand von Aleix Espargaró auf WM-Leader Fabio Quartararo ist zwar beim Catalunya-GP auf 22 Punkte angewachsen, weil er dort vor zwei Wochen das Gas nach der vorletzten Runde zugedreht und erst mit Verspätung gemerkt hat, dass noch keine karierte Flagge zu sehen war. Doch mit Platz 4 und winzigen 0,201 sec Rückstand auf Spitzenreiter Pecco Bagnaia demonstrierte der Aprilia-Werkspilot am Freitag in Sachsen, dass in diesem Jahr überall mit ihm zu rechnen ist.

«Wir haben am Nachmittag das andere Aero-Paket verwendet, es hat mir mehr Stabilität vermittelt», schilderte Aleix, der schon 2014 in Sachsenring auf der Forward-Open-Class-Yamaha im Quali Platz 4 erreichte und damals das Yamaha-Werksteam mit Rossi und Lorenzo deklassierte. «Der Unterschied ist nicht riesig, aber besonders in den Kurven 9, 10 und 11 habe ich damit etwas mehr Stabilität, deshalb kann ich mehr pushen. Das Bike bewegt sich also weniger, du kannst besser beschleunigen. Das Motorrad ist dann zwar weniger agil, das erschwert die Richtungswechsel. Aber die Reifen haften besser bei hohem Speed. Das ist immer positiv. Auf schnellen Strecken wird der Unterschied größer sein. Trotzdem werde ich diese Aerodynamik für die nächsten zwei Tage hier beibehalten.»

«In Barcelona sind wir das Rennen mit dem Medium-Hinterreifen gefahren. Hier ist der Grip mit dem Hard-Compound sehr hoch, das ist sehr merkwürdig. Aber mit dem harten Reifen lässt die Haftung nach, wenn auch nicht so stark wie in Montmeló. Doch die letzten Runden hier werden mühsam, die Distanz ist sehr lang, es geht über 30 Runden. Aber ich habe mich heute mit dem harten Reifen sehr gut gefühlt.»

Aleix macht sich keine Sorgen, was die Überholmöglichkeiten im Rennen betrifft. «Denn ich kann in den Kurven 9, 10 und 11 einen extrem hohen Kurvenspeed fahren. Ich kann also beim Anbremsen der Kurve 12 ganz einfach überholen. Doch im ersten Teil der Strecke ist es unmöglich.»

Bruder Pol stürzte mit der Repsol-Honda am Freitag zweimal, er strandete auf Platz 14 mit 0,798 Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Bagnaia und Ducati.

Pol Espargaró machte die «preheated tyres» für den Crash verantwortlich. Doch die MotoGP-Fahrer dürfen laut Vertrag nicht über Reifenlieferant Michelin lästern.

Deshalb äußerte sich Aleix vorsichtig und zurückhaltend. «Ich weiß nicht, was ich zu diesem Thema sagen soll.» Dann seufzte er nachdenklich: «Pol ist nicht der einzige, der mit den vorgeheizten Reifen Mühe hat. Viele Fahrer sind sehr wütend wegen dieser Situation. An jedem Freitag reden wir in der Safety Commission über dieses Thema. Ich habe volles Verständnis für Pol. Aber was sollen wir tun? Sollen wir alle Reifen, die schon einmal bei einem Grand Prix vorgeheizten Reifen worden sind, wegschmeissen? An jedem Wochenende 55 Reifen? Es ist ein heikles Thema. Ich habe keine zündende Antwort, tut mir leid.»

MotoGP, Sachsenring, kombinierte Zeiten nach FP2 (17. Juni):

1. Bagnaia, Ducati, 1:20,018 min
2. Marini, Ducati, + 0,115 sec
3. Miller, Ducati, + 0,193
4. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,201
5. Zarco, Ducati, + 0,246
6. Martin, Ducati, + 0,257
7. Quartararo, Yamaha, + 0,381
8. Vinales, Aprilia, + 0,460
9. Di Giannantonio, Ducati, + 0,527
10. Mir, Suzuki, + 0,556
11. Rins, Suzuki, + 0,573
12. Nakagami, Honda, + 0,598
13. Bastianini, Ducati, + 0,729
14. Pol Espargaró, Honda, + 0,798
15. Morbidelli, Yamaha, + 0,838
16. Bezzecchi, Ducati, + 0,848
17. Oliveira, KTM, + 0,897
18. Alex Márquez, Honda, + 1,035
19. Darryn Binder, Yamaha, + 1,095
20. Bradl, Honda, + 1,099
21. Brad Binder, KTM, + 1,250
22. Gardner, KTM, + 1,185
23. Dovizioso, Yamaha, + 1,712
24. Fernández, KTM, + 1,802

MotoGP-Ergebnis FP1, Sachsenring (17. Juni):

1. Miller, Ducati, 1:21,479 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,015 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,078
4. Zarco, Ducati, + 0,176
5. Nakagami, Honda, + 0,181
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,186
7. Marini, Ducati, + 0,192
8. Dovizioso, Yamaha, + 0,251
9. Martin, Ducati, + 0,256
10. Alex Márquez, Honda, + 0,293
11. Viñales, Aprilia, + 0,334
12. Pol Espargaró, Honda, + 0,343
13. Mir, Suzuki, + 0,366
14. Morbidelli, Yamaha, + 0,460
15. Brad Binder, KTM, + 0,465
16. Bastianini, Ducati, + 0,578
17. Di Giannantonio, Ducati, + 0,673
18. Oliveira, KTM, + 0,758
19. Rins, Suzuki, + 0,772
20. Bezzecchi, Ducati, + 0,996
21. Gardner, KTM, + 1,119
22. Bradl, Honda, + 1,175
23. Fernández, KTM, + 1,328
24. Darryn Binder, Yamaha, + 1,517

 

 


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