Jack Miller: Long-Lap-Penalty nicht gerechtfertigt?

Von Günther Wiesinger
Jack Miller: Er fährt von Platz 6 los, muss aber einen Long-Lap-Penalty absolvieren

Jack Miller: Er fährt von Platz 6 los, muss aber einen Long-Lap-Penalty absolvieren

Lenovo-Ducati-Star Jack Miller, am Freitag in Sachsen auf Platz 3, schaffte im Quali die sechstbeste Zeit. Aber nach dem Sturz im FP4 kassierte er einen Penalty.

Jack Miller war ziemlich sauer, als er eine gute Stunde nach dem Qualifying 2 das Start-Ziel-Gebäude auf dem Sachsenring verließ, nach einem informellen Gespräch mit den MotoGP-Stewards mit Ex-Weltmeister «Fast Freddie» Spencer an der Spitze. Es sei immer dasselbe, klagte der Ducati-Star, Spencer höre einfach nicht zu.

Worum ging es? Jack Miller wurde ein Long-Lap-Penalty für das Rennen aufgebrummt, weil er im FP4 in Turn 13 gestürzt war, obwohl es in diesem Sektor nach dem Crash von Aleix Espargaró eine gelbe Flagge gab. Und die Stewards kannten kein Erbarmen.

«Ich war an diesem Nachmittag stark beschäftigt», seufzte Jack Miller, der seinen Termin bei den Stewards um 16.15 Uhr absolvieren musste. Er rechnete mit einer Strafe, kannte aber zum Zeitpunkt des Interviews das Strafausmass noch nicht.

Miller zum FP4: «Ich bin mit den harten Reifen gestartet und hatte riesige Vibrationen am Vorderreifen, keine Ahnung, warum das passiert ist. Ich habe dann die gelben Flaggen gesehen und sagte mir in meinem Helm buchstäblich: ‘Don’t crash!’ Ich habe früh gebremst – im nächsten Augenblick lag ich auf dem Boden. Ich sah, dass ich in diesem Kiesbett allein war, aber ich wusste, ich war unter Gelb gestürzt. Ich brachte das Bike zurück und versuchte das andere, das ich schon im FP3 in der Früh probiert hatte. Aber wir hatten in der Früh mit diesem Motorrad Kupplungsprobleme, und als ich mich im FP4 drauf setzte, ging dasselbe Problem wieder los. Also mussten wir das Bike 1 reparieren, mit dem ich gecrasht war. Ich konnte dann gerade noch eine Runde im FP4 damit fahren. Und im Qualifying tauchten dann Elektronikprobleme auf. Der Motor hat auf den geraden häufig ausgesetzt. Im Dashboard schaute es nach Leistungsmangel aus. Wie gesagt: Es war ein abwechslungsvoller Nachmittag. Und nachher wurde er durch das Treffen mit den Stewards noch geschäftiger.»

Miller gab zu, dass er teilweise Verständnis für den Long-Lap-Penalty hatte, «Denn ich bin unter Gelb gestürzt.»

«Ich wollte den Stewards meinen Fall erklären und ihnen sagen, dass ich auf keiner schnellen Runde war, es ging nicht um eine Zeitverbesserung, das zeigen alle Daten», sagte Miller. «Es sind an diesem Wochenende schon zwei Fahrer mit ‘preheated tyres’ gestürzt, im FP4 hat es mich auch erwischt. Ich glaube, diesen Faktor müssten die Stewards berücksichtigen.»

Aber Miller hatte das Gefühl, Spencer und Co. hätten die vorgelegten Datenaufzeichnungen von Ducati nicht ausreichend gewürdigt.

MotoGP-Ergebnis, Sachsenring, Q2 (18. Juni):

1. Bagnaia, Ducati, 1:19,931 min
2. Quartararo, Yamaha, 1:20,007 min, + 0,076 sec
3. Zarco, Ducati, 1:20,030, + 0,099
4. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:20,120, + 0,189
5. Di Giannantonio, Ducati, 1:20,128, + 0,197
6. Miller, Ducati, 1:20,150, + 0,219
7. Marini, Ducati, 1:20,168, + 0,237
8. Martin, Ducati, 1:20,219, + 0,288
9. Viñales, Aprilia, 1:20,468, + 0,537
10. Nakagami, Honda, 1:20,562, + 0,631
11. Bezzecchi, Ducati, 1:20,593, + 0,662
12. Mir, Suzuki, 1:20,732, + 0,801

Die weitere Startaufstellung:

13. Pol Espargaró, Honda, 1:20,604 min
14. Oliveira, KTM, 1:20,656
15. Brad Binder, KTM, 1:20,757
16. Alex Márquez, Honda, 1:20,888
17. Bastianini, Ducati, 1:20,905
18. Bradl, Honda, 1:20,908
19. Dovizioso, Yamaha, 1:20,965
20. Morbidelli, Yamaha, 1:21,020
21. Gardner, KTM, 1:21,089
22. Fernández, KTM, 1:21,322
23. Darryn Binder, Yamaha, 1:21,322

 


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