Stefan Bradl (Honda): «Keine großen Erwartungen»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl macht sich vor der Dutch TT keine Illusionen, denn die widerspenstige Honda RC213V wird auch in Assen ihre Tücken haben.

Stefan Bradl (32) hat bei der Dutch-TT in Assen noch nie einen durchschlagenden Erfolg gefeiert. Sein bestes MotoGP-Ergebnis erzielte er hier 2016 auf der Werks-Aprilia mit Rang 7. Und die LCR-Honda steuerte er in Assen 2014 im Rennen immerhin auf Position 10 ins Ziel. Insgesamt hat er im deutschen Nachbarland sechs MotoGP-Rennen bestritten. Der Bayer muss ein bisschen nachdenken, bis ihm sein letzter Auftritt auf dem Circuit van Drenthe einfällt. «Das war 2017 in der Superbike-WM im Red Bull-Honda-Werksteam. Da habe ich in einem Lauf Platz 6 erreicht; das war mein bestes SBK-Ergebnis. In der MotoGP hat es in Assen bei mir bisher nie so richtig gepasst.»

Der Marc-Márquez-Ersatzmann reiste ohne euphorische Erwartungen in die Niederlande, er flog gestern nach 18 Uhr von München nach Münster/Osnabrück. Denn im Vorjahr gelang Honda in Assen kein durchschlagender Erfolg: 7. Marc Márquez. 9. Nakagami. 10. Pol Espargaró. 14. Alex Márquez. Auf den ersten sechs Plätzen landeten zuerst zwei Yamaha (Quartararo siegte vor Viñales), dann folgten Mir (Suzuki) vor Zarco (Ducati), Oliveira (KTM und Bagnaia (Ducati).

«Ja, ich habe mir die Ergebnisse von 2021 auch angeschaut», erzählte der Moto2-Weltmeister von 2011.

Die aktuelle Honda hat Schwächen in allen Bereichen, wenig Grip hinten, sie vermittelt kein Vertrauen zum Vorderrad, die Fahrer bemängeln das Turning, bei Hitze werden die Piloten verschmort, das Bike lässt sich über eine einzelne Runde nicht ausquetschen und hat auch bei der Rennpace seine Tücken und Schwachstellen.

Man braucht sich also von Honda auch beim elften WM-Lauf keine Wunder erwarten? «Ich glaube nicht, dass wir momentan große Erwartungen an den Tag legen können. Wenn ich die Situation nüchtern betrachte, weiß ich nicht, ob es in Assen besser wird. Wir müssen einfach irgendwie Schadensbegrenzung betreiben und probieren das Beste daraus zu machen. Wenn wir den Kopf in den Sand stecken, wird’s zweimal nix.»

«Bei uns funktioniert momentan weder der Speed über eine einzelne Runde in den Trainings noch die Pace im Rennen», räumt der Honda-Testfahrer ein. «Gleichzeitig sind wir keine Welten von der Spitze entfernt. Wir sind ja nicht eklatant dauernd eineinhalb Sekunden langsamer als die andern. Unsere Leistungen sind nicht jeden Tag von A bis Z die volle Katastrophe. Aber es fehlen einige Bausteine, die uns vorwärtsbringen könnten. Wir wissen einfach nicht, wie wir das Paket optimal zusammenbringen können. Es gibt aktuell in der MotoGP kein wirklich schlechtes Paket. Doch wie gesagt: In diesem Geschäft bedeutet Stillstand Rückschritt.»

MotoGP-Fahrer-WM nach 10 von 20 Grand Prix:
1. Quartararo 172 Punkte. 2. Aleix Espargaró 138. 3. Zarco 111. 4. Bastianini 100. 5. Brad Binder 82. 6. Bagnaia 81. 7. Miller 81. 8. Rins 69. 9. Mir 69. 10. Oliveira 64. 11. Martin 61. 12. Marc Márquez 60. 13. Marini 52. 14. Vinales 46. 15. Pol Espargaró 40. 16. Nakagami 38. 17. Bezzecchi 35. 18. Alex Márquez 26. 19. Morbidelli 25. 20. Di Giannantonio 16. 21. Darryn Binder 10. 22. Dovizioso 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 221 Punkte. 2. Yamaha 172. 3. Aprilia 139. 4. KTM 110. 5. Suzuki 93. 6. Honda 81.

Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha 197 Punkte. 2. Aprilia Racing 184. 3. Prima Pramac Racing 172. 4. Ducati Lenovo Team 162. 5. Red Bull KTM Factory 146. 6. Suzuki Ecstar 138. 7. Gresini Racing 116. 8. Repsol Honda 100. 9. Mooney VR46 Racing 87. 10. LCR Honda 64. 11. WithU Yamaha RNF 20. 12. Tech3 KTM Factory 14.

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