Pecco Bagnaia (1.): «Möchte bis zum Ende kämpfen»

Von Nora Lantschner
Ducati-Werkfahrer Pecco Bagnaia freut sich über die insgesamt zehnte Pole-Position seiner MotoGP-Karriere. Im Rennen von Assen will er die Ausgangslage besser nutzen als zuletzt auf dem Sachsenring.

Zum vierten Mal in dieser Saison sicherte sich Francesco «Pecco» Bagnaia die Pole-Position. Seine 1:31,504 min bedeutet zudem einen All-Time-Lap-Record auf dem 4,542 km langen TT Circuit Assen, dessen Layout der 25-jährige Italiener sogar als Tattoo auf dem Arm trägt. Denn hier sicherte er sich 2016 auf Mahindra in der Moto3-WM seinen ersten GP-Sieg überhaupt.

In der laufenden MotoGP-Saison gewann der Ducati-Werksfahrer in Jerez zwar nach Start von der Pole. In Le Mans und am vergangenen Wochenende auf dem Sachsenring konnte er die beste Ausgangslage allerdings nicht in einen Sieg ummünzen, er stürzte jeweils. Das trug zu seinem mit 91 Punkten großen Rückstand auf WM-Leader Fabio Quartararo bei. Ein schwacher Trost: Zumindest im Kampf um den BMW M Award des besten Qualifiers geht Pecco mit sechs Punkten Vorsprung als Führender in die Sommerpause.

«Ich bin sehr glücklich über das Qualifying und ich blieb am Ende auch an der Box, weil für mich mehr als das nicht möglich war», kommentierte Bagnaia seine Rekord-Runde in Assen. Dabei fing der Qualifying-Tag gar nicht nach Wunsch an: «Am Vormittag hatte ich große Schwierigkeiten, konstant und konkurrenzfähig zu sein. Dank des Teams haben wir einen guten Job gemacht und im FP4 einen Weg gefunden, der mir mit den Reifen für das Rennen sehr geholfen hat. Bei der ‚time attack‘ sind wir immer sehr konkurrenzfähig. Ich bin glücklich, aber mehr über den Schritt nach vorne, den wir gemacht haben», betonte der Ducati-Star.

Im FP4 war Bagnaia hinter Vorjahressieger Quartararo Zweiter. «Fabio ist auf dieser Strecke immer so konkurrenzfähig», weiß der Italiener. «Ich würde gerne mit ihm kämpfen, aber bis zum Ende des Rennens, nicht nur in den ersten zwei Runden. Aber auch andere Fahrer haben heute einen großartigen Job gemacht, wie Aleix [Espargaró] oder Jorge [Martin]. Ich glaube, dass es auf dieser Strecke schwieriger ist, zu Beginn des Rennens eine Lücke aufzufahren. Wir haben aber schon gezeigt, dass wir in den ersten Runden sehr konkurrenzfähig sein können – und Fabio genauso. Vielleicht ist es also möglich.»

Der Reifenverschleiß scheint bei der Dutch TT im Gegensatz zu vielen anderen Rennen keine Einschränkung darzustellen. Die MotoGP-Asse rechnen damit, über 26 Runden pushen zu können. «In meinem Fall bin ich das einzige Limit, wenn man sich meine jüngsten Rennen anschaut», bewies Bagnaia Galgenhumor. «Im FP4 sind wir eine schnellste Runde nach der anderen gefahren, das geht nur bei zwei oder drei Rennen, zum Beispiel in Misano. Hier in Assen ist der Grip-Level sehr hoch und der Verschleiß sehr gering, also kannst du pushen und den Hinterreifen sliden lassen. Diese Rennen sind schwieriger, weil du dich nie entspannen darfst. Es ist eine andere Art von Rennen, aber ich mag es zu pushen und nie nachzulassen.»

MotoGP-Ergebnis, Assen, Q2 (25. Juni):

1. Bagnaia, Ducati, 1:31,504 min
2. Quartararo, Yamaha, 1:31,620 min, + 0,116 sec
3. Martin, Ducati, 1:31,708, + 0,204
4. Bezzecchi, Ducati, 1:31,796, + 0,292
5. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:31,868, + 0,364
6. Miller, Ducati, 1:32,124, + 0,620
7. Zarco, Ducati, 1:32,175, + 0,671
8. Oliveira, KTM, 1:32,272, + 0,768
9. Rins, Suzuki, 1:32,307, + 0,803
10. Brad Binder, KTM, 1:32,367, + 0,863
11. Viñales, Aprilia, 1:32,424, + 0,920
12. Nakagami, Honda, 1:32,967, + 1,463

Die weitere Startaufstellung:

13. Marini, Ducati, 1:32,787 min
14. Mir, Suzuki, 1:32,898
15. Di Giannantonio, Ducati, 1:32,912
16. Bastianini, Ducati, 1:33,005
17. Dovizioso, Yamaha, 1:33,009
18. Bradl, Honda, 1:33,029
19. Gardner, KTM, 1:33,093
20. Morbidelli, Yamaha, 1:33,096
21. Alex Márquez, Honda, 1:33,113
22. Savadori, Aprilia, 1:33,467
23. Fernandez, KTM, 1:33,652
24. Darryn Binder, Yamaha, 1:33,998

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