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Abrechnung mit KTM: Iker Lecuona spricht Klartext

Von Tim Althof
Iker Lecuona fühlt sich in der Superbike-WM wohl

Iker Lecuona fühlt sich in der Superbike-WM wohl

Iker Lecuona meistert sein Rookie-Jahr in der Superbike-WM bisher sehr ordentlich. Einmal landete er mit der für ihn neuen Honda sogar auf dem Podium. Seine KTM-MotoGP-Jahre möchte er hingegen am liebsten vergessen.

In Valencia 2019 erledigte der damals 19-jährige Iker Lecuona sein Debüt in der MotoGP-Klasse. Er sprang bei Red Bull KTM Tech3 für den verletzten Miguel Oliveira ein, stürzte jedoch im Rennen. 2020 wurde er dann Stammfahrer im französischen Team. Die durch Corona stark komprimierte Saison beendete er nach 14 Rennen mit 27 Zählern auf Gesamtplatz 20.

Für 2021 nahm sich der Spanier einiges vor, doch dem KTM-Fahrer gelang es nicht, eine erhebliche Steigerung zu erzielen. Deshalb musste er am Saisonende genau wie Teamkollege Danilo Petrucci das Team verlassen. Lecuona kam im Werksteam von Honda in der Superbike-WM unter, dort zeigte er bisher ordentliche Rennen. Er liegt nach 15 von 36 Rennen auf Gesamtrang 6.

«Ich war nicht bereit», gab Lecuona bei crash.net zu. «Aber als ich die Möglichkeit bekam in der MotoGP zu fahren, habe ich sie wahrgenommen, denn man weiß nie, was in der Zukunft passieren kann. In diesem Fall hat mir KTM eine Chance gegeben, ich habe sie angenommen.»

«Ich bin mir sicher, wenn KTM mir etwas mehr Zeit gegeben hätte, hätte ich schneller lernen und mich an die Spitze heran kämpfen können. 2021 bin ich mehrmals innerhalb der Top-10 unterwegs gewesen», betonte der Spanier. «In Österreich habe ich gegen Valentino gekämpft, ich bin im Regen auf Platz 6 gelandet. Außerdem war ich zwei Runden vor dem Ende in Misano Sechster.»

Dann stürzte Lecuona jedoch... Er sammelte im Vorjahr bei 18 Rennen nur 39 Punkte, in der WM reichte es nur für den 20. Gesamtrang. 

Lecuona weiter: «Es ist generell eine ganz andere Philosophie. In der MotoGP benötigt man als Fahrer Zeit, und in meinem Fall hatte ich nicht viel davon. Ich war jung, wollte schnellstmöglich an die Spitze, aber ich hätte mehr Zeit gebraucht.»

«Ich habe bei KTM sehr viele neue Teile getestet. Bei einigen Testfahrten habe ich verschiedene Teile ausprobiert, weil ich ein gutes Gefühl für Veränderungen habe. Schon eine kleine Änderung am Motorrad spüre ich, deshalb habe ich viel ausprobiert. Leider habe ich diese Teile für die Rennen immer erst sehr spät erhalten», klagte der 22-Jährige im Interview.

«Weil ich nicht Werksfahrer war, haben sie diese Dinge erst den anderen Jungs gegeben. Wenn das Werk einen Schritt gemacht hat, war ich der Letzte, der das Material erhalten hat, um wieder näher an das Werksbike zu kommen. Das war sehr frustrierend», hielt Lecuona fest.

Lecuona zog einen Vergleich zu seinem aktuellen Job in der WorldSBK. «Ich hatte bei KTM Werksunterstützung, zum Beispiel die Ingenieure in der Box, aber es ist nicht das gleiche Gefühl, das ein Werksfahrer hat. Jetzt mit Honda fühle ich mich wie ein Werksfahrer; das bringt mir eine ganz andere Einstellung zur Arbeit.»

«Die MotoGP ist auf einem anderen Level. Aber es sind auch ganz andere Bikes, es ist eine Weltmeisterschaft, also musst du kämpfen und lernen», sagt der Superbike-WM-Fahrer. «Nach dem letzten Jahr in der MotoGP, mit all den Problemen bei KTM, habe ich meine Philosophie verändert. Ich versuche die Momente zu genießen, die positiven Punkte zu bewahren. Seitdem bin ich schnell geworden.»

Lecuonas Resümee zu seinen MotoGP-Jahren fällt ernüchternd aus. «KTM hat sich meinerseits wirklich, wirklich schlecht verhalten. Zuerst mit den Moto2-Jungs Remy und Raúl, dann auch mit Danilo und mir. In diesem Moment wusste ich, dass ich nicht bei KTM bleiben möchte», erklärte Lecuona. «Sogar Raúl sagte, als er in der Moto2 fuhr, dass er in der MotoGP nicht zu KTM gehen wollte.»

Lecuona: «Diese Vorkommnisse lassen das KTM-Werk jetzt wirklich schlecht da stehen, aber das ist mir egal. So ist das Leben, ich bin nun in der Superbike-WM mit dem Honda-Werksteam unterwegs. Ich denke, ich habe den besten Weg gewählt.»

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