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Jack Miller: «Der Fahrstil ändert sich im Rennen»

Von Günther Wiesinger
Jack Miller, der in den nächsten zwei Jahren bei Red Bull KTM fährt, pflichtet Pecco Bagnaia bei. «Der Ausstralier erklärt im Detail, warum man in Rennen den Fahrstil mehrmals anpassen muss.

In Assen erklärte Ducati-Lenovo-Werkspilot Pecco Bagnaia, er würde seinen Fahrstil während eines Rennens drei oder viermal ändern und an die Verhältnisse anpassen, besonders an den Griplevel der Reifen. Der Assen-Sieger vertraut zu Beginn des Rennens vermehrt auf den Hinterreifen und konzentriert sich nachher auf den Vorderreifen, sobald der Treibstoffvorrat zur Neige geht.

Macht das jeder MotoGP-Fahrer? «Das macht man ganz sicher, zumindest in einem bestimmten Ausmaß», bestätigte sein Ducati-Teamkollege Jack Miller. «Der Grip ist in den MotoGP-Rennen in den ersten Runden nicht großartig, die Piste ist dann ziemlich ‚green’, wie wir sagen. Der Belag ist dann fast wie frisch poliert. Aber sobald der Tank leerer und leichter wird und der Grip besser, kannst du mehr pushen. Aber natürlich willst du den Hinterreifen nicht zu stark belasten. Deshalb musst du deine Fahrweise im Rennen definitiv anpassen, weil sich ja auch die Balance des Motorrads während der Renndistanz verändert.»

Wie alle Gegner und Experten ist Jack Miller erstaunt über die Fortschritte, die Aprilia in der Saison 2022 gegenüber dem Vorjahr gemacht hat. Die RS-GP-22 war mit Aleix Espargaró in diesem Jahr auf allen Pisten konkurrenzfähig, deshalb liegt er nur 21 Punkte hinter WM-Spitzenreiter Fabio Quartararo.

«Die Aprilia scheint immer dann am besten zu funktionieren, wenn kein Grip herrscht», stellte JackAss fest. «Außerdem scheinen sie wenig Reifenverschleiß zu haben. Sie können das Hinterrad durchdrehen lassen, ohne dass der Hinterreifen dadurch stark leidet. Das ist mein Eindruck als Beobachter von außen. Man sieht ja manchmal auf den TV-Bildern, wie ausgezeichnet die Aprilia beschleunigt und wie gut die Fahrer Grip finden.»

Der WM-Siebte weiß nach siebeneinhalb MotoGP-Jahren genau, wie wichtig der Reifenverschleiß in der MotoGP-Klasse ist. «Deshalb ist ja das FP4 immer so wichtig, weil du dort mit gebrauchten Rennreifen die Rennpace 30 Minuten lang am besten testen kannst.

«Aber auch alle anderen freien Trainings sind wichtig, du musst dort so viel wie möglich mit gebrauchten Reifen fahren. Du musst so viele Runden wie möglich mit ihnen fahren, bis du verstehst, wo und wie du sie am besten schonen kannst, durch welche Fahrweise, damit du in der zweiten Rennhälfte das Tempo nicht zu stark drosseln musst. Du musst dich bemühen, den ‚drop’ des Reifens zu reduzieren. Zumindest musst du ihn so lange wie möglich nach hinten verschieben.»

MotoGP-Fahrer-WM nach 11 von 20 Grand Prix:

1. Quartararo 172 Punkte. 2. Aleix Espargaró 151. 3. Zarco 114. 4. Bagnaia 106. 5. Bastianini 105. 6. Brad Binder 93. 7. Miller 91. 8. Mir 77. 9. Rins 75. 10. Oliveira 71. 11. Martin 70. 12. Viñales 62. 13. Marc Márquez 60. 14. Bezzecchi 55. 15. Marini 52. 16. Nakagami 42. 17. Pol Espargaró 40. 18. Alex Márquez 27. 19. Morbidelli 25. 20. Di Giannantonio 18. 21. Darryn Binder 10. 22. Dovizioso 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 5.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 246 Punkte. 2. Yamaha 172. 3. Aprilia 155. 4. KTM 121. 5. Suzuki 101. 6. Honda 85.

Team-WM:

1. Aprilia Racing 213 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 197. 3. Ducati Lenovo Team 197. 4. Prima Pramac Racing 184. 5. Red Bull KTM Factory 164. 6. Suzuki Ecstar 152. 7. Gresini Racing 123. 8. Mooney VR46 Racing 107. 9 Repsol Honda 100. 10. LCR Honda 69. 11. WithU Yamaha RNF 20. 12. Tech3 KTM Factory 14.

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