Silverstone: Long-Lap und Statistik gegen Quartararo

Von Mario Furli
Fabio Quartararo, Silverstone-Sieger 2021

Fabio Quartararo, Silverstone-Sieger 2021

WM-Leader Fabio Quartararo startet mit Penalty in das erste Rennen nach der MotoGP-Sommerpause. In Silverstone war der Yamaha-Star im Vorjahr siegreich, was aber in gewisser Sicht auch gegen ihn spricht.

Auch wenn die viel diskutierte Kollision zwischen den Titelrivalen Fabio Quartararo und Aleix Espargaró mittlerweile mehr als fünf Wochen zurückliegt, spielt das missglückte Manöver von Assen auch für Silverstone eine wichtige Rolle, weil dem Weltmeister ein Long-Lap-Penalty aufgebrummt wurde. Denn aus der Sicht des FIM MotoGP Stewards Panels war der Überholversuch «überambitioniert».

Quartararo sei in keiner Position gewesen, um das Überholmanöver erfolgreich zu Ende zu bringen. In der Folge stürzte der Yamaha-Werksfahrer und berührte Aleix Espargaró, der ausweichen musste und dessen Rennen deshalb «stark beeinträchtig» wurde. Mit dieser Begründung brummten die Regelhüter «El Diablo» die Strafe auf, die sowohl vom Franzosen als auch Yamaha öffentlich kritisiert wurde. Fakt ist aber, dass diese Art von Penalty laut Regelwerk nicht anfechtbar ist.

Während sich die Konkurrenz nun gute Chancen ausrechnet, den Rückstand auf den französischen WM-Leader gleich zum Start in die zweite Saisonhälfte weiter zu verkürzen (mit dem Nuller von Assen schrumpfte sein Vorsprung auf 21 Punkte), gibt es für Quartararo trotz des bevorstehenden Umwegs in Kurve 14 des Silverstone Circuit Hoffnung.

Jüngstes Beispiel: Jack Miller musste auf dem Sachsenring einen Long-Lap-Penalty verbüßen, weil er im FP4 unter gelber Flagge gestürzt war. Trotzdem landete der Ducati-Werksfahrer hinter Quartararo und Zarco noch auf Rang 3. Zarco selbst war der Sprung auf das Podium 2019 in Brünn ebenfalls trotz einer Long-Lap gelungen.

Allerdings spricht eine andere Statistik gegen Quartararo, der in Silverstone im Vorjahr gewann. Seit 2013 gab es in Großbritannien im MotoGP-Rennen nämlich immer wieder einen anderen Sieger:

2013: Jorge Lorenzo (Yamaha)
2014: Marc Márquez (Honda)
2015: Valentino Rossi (Yamaha)
2016: Maverick Viñales (Suzuki)
2017: Andrea Dovizioso (Ducati)
2018: kein Rennen wegen Regen
2019: Alex Rins (Suzuki)
2020: Corona-bedingt kein Rennen
2021: Fabio Quartararo (Yamaha)

Mit dem WM-Zweiten Aleix Espargaró, Assen-Sieger Pecco Bagnaia, dem dreifachen Saisonsieger Enea Bastianini und Co. gibt es am kommenden Wochenende gleich mehrere Kandidaten, die ab 14 Uhr (MESZ) 20 Runden lang alles daran setzen werden, diese Serie auszubauen.

MotoGP-Fahrer-WM nach 11 von 20 Grand Prix:

1. Quartararo 172 Punkte. 2. Aleix Espargaró 151. 3. Zarco 114. 4. Bagnaia 106. 5. Bastianini 105. 6. Brad Binder 93. 7. Miller 91. 8. Mir 77. 9. Rins 75. 10. Oliveira 71. 11. Martin 70. 12. Viñales 62. 13. Marc Márquez 60. 14. Bezzecchi 55. 15. Marini 52. 16. Nakagami 42. 17. Pol Espargaró 40. 18. Alex Márquez 27. 19. Morbidelli 25. 20. Di Giannantonio 18. 21. Darryn Binder 10. 22. Dovizioso 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 5.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 246 Punkte. 2. Yamaha 172. 3. Aprilia 155. 4. KTM 121. 5. Suzuki 101. 6. Honda 85.

Team-WM:

1. Aprilia Racing 213 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 197. 3. Ducati Lenovo Team 197. 4. Prima Pramac Racing 184. 5. Red Bull KTM Factory 164. 6. Suzuki Ecstar 152. 7. Gresini Racing 123. 8. Mooney VR46 Racing 107. 9 Repsol Honda 100. 10. LCR Honda 69. 11. WithU Yamaha RNF 20. 12. Tech3 KTM Factory 14.

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