Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Misano auf ServusTV: «Keine Geschenke von Quartararo»

Von Mario Furli
Im MotoGP-Paddock von Misano ist alles bereit

Im MotoGP-Paddock von Misano ist alles bereit

ServusTV überträgt den Großen Preis von San Marino am Samstag und Sonntag live. Experte Gustl Auinger analysiert vor Misano die Situation im MotoGP-Titelkampf.

Nach den Siegen in Assen und Silverstone komplettierte Pecco Bagnaia in Spielberg seinen Hattrick und rückt bis auf 44 Punkte an WM-Leader Fabio Quartararo heran. Inzwischen hält der Italiener bei fünf Saisonsiegen, zwei mehr als sein Yamaha-Rivale. ServusTV-Experte Gustl Auinger: «Während das Motorrad in der ersten Saisonhälfte nicht ganz die Erwartungen erfüllt hat, ist jetzt dieses Ziel von Ducati, unbedingt die Weltmeisterschaft holen zu wollen, spürbar.»

An der adriatischen Riviera wird es aber schlagartig schräger, was auf dem Papier Yamaha mehr hilft als Ducati. Auinger: «Allerdings hat Pecco in Misano schon gewonnen, Fabio nicht. Vielleicht macht diese Tatsache den Weltmeister nervös.»

Kommt Bagnaias Angriff zu spät?

Doch gehen Bagnaia bei noch sieben verbleibenden WM-Stationen nicht langsam die Rennen aus? «Was mathematisch machbar ist, ist nicht unmöglich. Wenn aber Quartararo am auf Ducati maßgeschneiderten Red Bull Ring Platz 2 belegt, wirst du natürlich stutzig», meint Auinger und weist darauf hin, dass in Österreich bei Rennstart vier Bikes aus Borgo Panigale vor dem Titelverteidiger standen und eines hinter ihm. «Geschenke gibt es von Fabio definitiv keine.»

Und auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli darf sich der Weltmeister im Dienste des japanischen Werks am kommenden Wochenende über eine langsame, kurvenreiche Strecke mit harten Bremspunkten freuen. «Inzwischen wissen wir aber, dass Ducati auf Yamaha-Strecken gut performen kann und umgekehrt.»

Quartararo kann taktieren

Andererseits, fügt Gustl Auinger hinzu, sei es für Quartararo beruhigend zu wissen, nicht um jeden Preis gewinnen zu müssen. «Er erinnert sich gut daran, was in Assen passiert ist und wie schnell sich die ganze Situation ändern kann. In Spielberg haben ihm dann die paar Quadratmeter der neuen Schikane gereicht, um die entscheidende Zeit für Platz zwei herauszuholen. In Misano gibt es viele Quadratmeter, die der Yamaha liegen.»

Bagnaia werde in Misano Adriatico jedenfalls einen Traumstart benötigen, um den Rhythmus des Rennens bestimmen zu können, ist der ServusTV-Experte überzeugt. «Diesen dann zu brechen, wäre für Quartararo schwierig – vor allem, weil er auch noch mit Miller, Zarco, Martin und anderen Ducatis rechnen muss.»

Aleix Espargaró unter dem Radar

Konstantester Fahrer der Saison bleibt Aleix Espargaró, der in allen Rennen ein einstelliges Ergebnis einfuhr und mit 32 Zählern Rückstand erster Verfolger des Spitzenreiters ist. Auinger: «Aleix fährt in der ganzen Geschichte ein bisschen unter dem Radar. Diese Ruhe von außen kann sehr gut sein.» Dabei habe der Wahlandorraner mit dem schmerzhaften Silverstone-Highsider wohl auch auf dem Red Bull Ring Nachwehen gespürt und so wichtige Punkte eingebüßt.

Nichtsdestotrotz war Aprilia als absoluter Underdog in die Saison gestartet. «Mit der Rolle des Mitfavoriten müssen jetzt alle zurechtkommen. Nicht nur der Fahrer, sondern das gesamte Team», warnt der ServusTV-Experte. Irgendwann werde sich die Frage stellen, ob man dafür stabil und stark genug sei. «Wenn sich zwei streiten, freut sich in der MotoGP üblicherweise der Dritte. Es wäre ein Märchen, wenn Aleix diese Ausgangslage für sich nutzen könnte.»

Worauf es im Schlussspurt ankommen wird? «Jedem Fahrer ist bewusst, wie rasierklingenscharf man sich am Limit bewegen muss. Einerseits sensibel arbeiten, um den kleinen Spielraum so weit wie möglich auszuschöpfen, andererseits aber nicht darüber hinausgehen.» Just dieses Limit zu finden, werde gegen Saisonende immer schwieriger. «Ducati darf nicht über das Ziel hinausschießen, dafür ist der Rückstand zu groß.»

Sprintrennen spalten die Meinungen

Die Ankündigung, ab kommender Saison an jedem Wochenende Sprintrennen abzuhalten, verdrängte den Titelkampf zuletzt etwas in den Hintergrund. «Ob es notwendig ist, will ich nicht beurteilen. Für die Zuschauer ist es eine gute Sache», meint der ServusTV-Experte. «Für die Fahrer wird es hingegen noch anstrengender, für das Material extrem fordernd.»

Freilich könnten die Fahrer über die halbe Distanz ohne Rücksicht auf Reifenverschleiß und Spritverbrauch das Maximum aus ihren Maschinen herausquetschen. «Man hätte aber wie in der Formel 1 versuchsweise mit zwei, drei Sprints beginnen können.» Die Wochenenden seien schließlich ohnehin schon auslaugend. «Die Vorqualifikationen am Freitag und Samstag, in denen du in die Top-10 kommen solltest, um eine Chance zu haben, sind richtig heftig. Was ist da bitte noch frei an diesen Free Practices?»

Dovi sagt Ciao

Rund um die Rennaction würdigt ServusTV Andrea Dovizioso bei seinem Abschiedsrennen mit einem Rückblick auf seine Karriere-Highlights. Ein weiterer Beitrag befasst sich mit Valentino Rossis Vierradeinsatz bei der GT World Challenge auf seiner Heimstrecke in Misano. Zudem gibt es ein großes Transfer-Update mit allen Vertragsunterzeichnungen der letzten Tage.

Eve Scheer und Stefan Nebel melden sich aus der Boxengasse des Misano World Circuit Marco Simoncelli, Kommentar und Analysen aus Italien liefern Christian Brugger und Alex Hofmann.

«Gran Premio Gryfyn di San Marino e della Riviera di Rimini» bei ServusTV:

Samstag (3. September):
12:25 Uhr: Qualifying Moto3 LIVE
13:30 Uhr: 4. freies Training MotoGP LIVE
14:10 Uhr: Qualifying MotoGP LIVE
15:10 Uhr: Qualifying Moto2 LIVE
15:50 Uhr: Analyse Qualifying

Sonntag (4. September):
10:20 Uhr: Beginn der Live-Übertragung
11:00 Uhr: Rennen Moto3 LIVE
12:20 Uhr: Rennen Moto2 LIVE
14:00 Uhr: Rennen MotoGP LIVE
14:45 Uhr: Analyse MotoGP

SPEEDWEEK.com hat das komplette TV- und Streaming-Programm für das Wochenende zusammengetragen.

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