Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Stefan Bradl (Honda/21.): Kann er endlich punkten?

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl im FP1 in Misano

Stefan Bradl im FP1 in Misano

Stefan Bradl ärgert sich, weil er 2022 bei acht Rennen noch keinen Punkt eingeheimst hat. Aber im FP1 in Misano kam wieder kein Honda-Kollege in die Top-Ten.

Stefan Bradl (32) landete im ersten freien Training zum Misano-GP am Freitag an 21. Position. Der Bayer verlor 1,542 Sekunden auf die Bestzeit von Fabio Quartararo. Der beste Honda-Pilot war Pol Espargaró auf Platz 11. Die Misere des japanischen Herstellers geht also auch in Italien weiter.

Da war es natürlich auch nicht hilfreich, dass Stefan Bradl wegen seiner vielen Einsätze als Marc Márquez-Ersatz in diesem Jahr nie in Misano testen konnte, obwohl HRC die GP-Pisten Jerez und Misano als europäische Teststrecken ausgewählt hat.

Ein Blick auf die Rundenzeiten spricht Bände: Stefan Bradl schaffte 2021 hier im FP1 eine Zeit von 1:33,0 min. Heute fuhr er 1:33,8 min. Pol Espargaró fuhr 1:33,1 min, er war also eine Zehntelsekunde langsamer als Bradl mit der Wildcard im September 2021 in Misano.

Es ist also keine Übertreibung, sondern eine nüchterne Feststellung, wenn wir festhalten: Die Honda-Ingenieure haben die 2022-Version der RC213V nach hinten entwickelt.

Zum Vergleich: Maverick Viñales war bei seiner FP1-Besteit vor einem Jahr in 1:32,666 min geringfügig schneller als im heutigen ersten Training (1:32,706 min). Fabio Quartararo lag beim San Marino-GP 2021 nach FP1 in 1:33,024 min auf Platz 7, heute fuhr er in 1:32,313 min FP1-Bestzeit. Der Yamaha-Star war also ca. sieben Zehntel schneller.

«Man geht ja trotzdem jedes Wochenende mit einer positiven Einstellung auf die Aufgabe heran», stellte Bradl nach dem FP1 heute fest. «Du bemühst dich, aber es kommt gleich wieder eine Ernüchterung. Es ist zäh. Aber wir probieren weiter. Wenn du mich fragst, was am Wochenende lost ist: Punkte sind eigentlich unter normalen Umständen außer Reichweite. Aber probieren tun wir es trotzdem. Und vielleicht werden wir ja am Sonntag durch wechselhaftes Wetter irgendwie begünstigt.»

Dann rettete sich der Honda-Testfahrer in Galgenhumor: «Das Ziel muss sein, Watanabe weiter im Griff zu haben.»

Honda hat hier beim zweiten Misano-Event mit Marc Márquez den bisher letzten MotoGP-Sieg errungen, auch Pol Espargaró brauste damals aufs Podest – Platz 2.

Aber heute ist offenbar auch Misano keine Strecke mehr für Honda. «gestern habe ich noch gedacht, wir könnten hier besser abschneiden als zuletzt auf dem Red Bull-Ring», stellte Bradl fest. «Denn in Österreich haben wir stärker gelitten als normal. Jetzt müssen wir abwarten, ob wir uns an den nächsten zwei Tagen steigern können. Ich habe keine hohen Erwartungen. Es wird sich zeigen, was wir noch erreichen können. Ich würde gerne die ersten Punkte einsammeln, denn das wird eines der letzten Rennen sein, die ich für Marc bestreite. Früher oder später wird er wieder selber an den Start gehen.»

Bei Honda ist längst durchgesickert, dass Marc Márquez am Dienstag und Mittwoch hier wieder selber auf der Repsol-Honda testen wird.

Stefan Bradl wird auch hier sein und sich als Mitglied des Honda Test Teams für allfällige Aufgaben bereithalten.

«Dass ich bisher keine Punkte habe, macht mir etwas Sorgen. Deshalb werde ich am Sonntag besonders ins Zeug legen», kündigte der Moto2-Weltmeister von 2011 an.»

MotoGP-Ergebnis FP1, Misano (2. September):

1. Quartararo, Yamaha, 1:32,313 min
2. Miller, Ducati, + 0,224 sec
3. Pirro, Ducati, + 0,380
4. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,385
5. Viñales, Aprilia, + 0,393
6. Bagnaia, Ducati, + 0,439
7. Bastianini, Ducati, + 0,525
8. Rins, Suzuki, + 0,545
9. Marini, Ducati, + 0,668
10. Zarco, Ducati, + 0,686
11. Pol Espargaró, Honda, + 0,792
12. Brad Binder, KTM, + 0,894
13. Bezzecchi, Ducati, + 0,905
14. Alex Márquez, Honda, + 0,940
15. Nakagami, Honda, + 1,001
16. Dovizioso, Yamaha, + 1,122
17. Morbidelli, Yamaha, + 1,249
18. Oliveira, KTM + 1,323
19. Raúl Fernández, KTM, + 1,374
20. Martin, Ducati, + 1,517
21. Bradl, Honda, + 1,542
22. Di Giannantonio, Ducati, + 1,584
23. Gardner, KTM + 1,852
24. Darryn Binder, Yamaha, + 2,523
25. Watanabe, Suzuki, + 4,981

 


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