Brad Binder (KTM): Freude und Sorgen vor Motegi-GP
Der WM-Siebte Brad Binder ist gespannt auf die Rennen in Übersee, denn die nächsten drei Pisten hat er mit der MotoGP-KTM noch nie erkundet. Aber Motegi macht ihm Sorgen.
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Brad Binder liegt nach dem starken vierten Platz von Aragón in der WM-Tabelle nur noch sechs Punkte hinter seinem nächstjährigen Red Bull-KTM-Teamkollegen Jack Miller und fünf Punkte hinter seinem Vorgänger Johann Zarco an siebter Position. In Motegi, Buriram, Phillip Island ist der Moto3-Weltmeister von 2016 und Moto2-Vizeweltmeister von 2019 noch nie mit der MotoGP-KTM RC16 gefahren, denn wegen der Pandemie fanden die Rennen in Asien und Australien zwei Jahre lang nicht statt. Nur in Sepang hat er 2020 und 2022 im Februar mit der 1000-ccm-V4-KTM getestet.
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Binder, der alle seine 17 GP-Siege auf KTM errungen hat, hat also schon 47 MotoGP-Rennen absolviert, bevor er jetzt erstmals auf einem Schauplatz in Japan auftritt. "Es ist etwas seltsam, dass ich in meiner dritten MotoGP-Saison jetzt zu drei neuen Pisten hintereinander komme", schmunzelte der 27-jährige Südafrikaner. "Aber das sollte ziemlich cool werden. Ich freue mich auf alle Übersee-Rennen, denn wir finden hier ungewöhnliche Strecken vor. Wenn ich sie erstmals mit der RC16 befahre, wird die Aufgabe noch interessanter. Ich freue mich, in Japan zurück zu sein. Hoffentlich können wir am Sonntag mit einem guten Ergebnis abreisen." Durch die heftigen Bremszonen und die drei Erste-Gang-Kurven erreichen die Karbonbremsen in Motegi bis 1000 Grad. "Für die Bremsen ist Motegi sehr anspruchsvoll", bestätigt Honda-Testfahrer Stefan Bradl. "Eventuell sogar ein bisserl schlimmer als Spielberg."
Wird die KTM gut zum Motegi Twin Ring passen? Brad Binder: "In dieser Saison hatten wir mehr Probleme, wenn wir das Bike abbremsen und aus langsamen Kurven rausbeschleunigen mussten. Es könnte also hier einige Stellen geben, die für uns etwas knifflig werden. Wir waren 2022 eher dann konkurrenzfähig, wenn die Kurven runder und die Pisten flüssiger waren. Es wird also Bereiche auf dieser Strecke geben, die uns liegen, andere werden etwas herausfordernder sein."
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"In Aragón hat das Layout gut zu unserem Motorrad gepasst, dort musste man nicht oft hart abbremsen", berichtete Binder. "Es ging darum, den Speed in die Kurven mitzunehmen und flüssig zu fahren. Solche Bereiche kommen uns in diesem Jahr entgegen; in der Vergangenheit waren das unsere Schwachstellen. Wir müssen uns also in den langsamen Kurven verbessern. Bisher haben wir das Problem, dass der Vorderreifen in der Bremszone schon früh zu blockieren beginnt. Dadurch können wir nicht so rasch abbremsen wie die andern. Außerdem können wir in die Haarnadelkurven nicht schnell genug einbiegen. Wir sind zu lange in Schräglage, dadurch fehlt uns auf den folgenden Geraden etwas Speed."
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Binder entschied sich beim Aragón-GP für den weichen Reifen. "Da es in der früh in Aragón zu kühl war, hatten wir keine Möglichkeit, den harten Reifen zu nehmen. Als wir den harten Reifen reingesteckt haben, hat er sich viel komfortabler angefühlt. Außerdem habe ich erstmals seit langer Zeit einen Vorteil beim 'edge grip' des weichen Vorderreifens festgestellt. Das war wirklich gut. Denn normalweise haben wir damit nur Probleme. In Aragón habe ich den Vorteil des Soft-Compounds richtig gespürt."
In Japan fehlt den Fahrern das FP1 am Freitagvormittag, weil wegen der erwarteten Frachtprobleme erst am Nachmittag trainiert wird. Es wird also am Samstagfrüh statt des FP3 das FP2 stattfinden, das dann über den Einzug ins Q2 entscheidet. "Ich denke, die Freitag-Session wird gut sein, denn sie dauert 75 statt 45 Minuten. Das ist mehr als genug. Ob du zweimal 45 Minuten trainierst oder einmal 75 Minuten, macht keinen riesigen Unterschied. Dadurch wird sich nicht viel ändern. Klar, bei zwei getrennten Sessions hast du eine Pause dazwischen, in der du überlegen kannst, was du verbessern oder ändern willst. Aber dafür kannst du in 75 Minuten mehr Exits mit längeren Runs machen. Generell freue ich mich auf diesen Freitag. Hoffentlich gelingt uns ein wirklich starker Tag."
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