KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Brad Binder (KTM/10.): «Wie ein Bettlaken überm Kopf»

Von Günther Wiesinger
Red Bull-KTM-Werkspilot Brad Binder fiel durch den Rammstoss von Aleix Espargaró auf Platz 15 zurück. Der Motegi-GP-Zweite schildert, wie er im Blindflug noch auf Platz 10 stürmte.

Brad Binder brachte sich vor dem Thailand-GP durch Platz 12 im Qualifying 2 in eine schwierige Ausgangslage. Doch der Südafrikaner wurde zu allem Überdruss in der zweiten Runde noch vom übermotivierten Aeix Espargaró von der Strecke bugsiert, wobei der halbe linke Frontflügel an der Aprilia des Spaniers brach. Der Red Bull-KTM vollendete nach diesem Zwischenfall die zweite Runde bei prekären Verhältnissen nur an der 15. Position. Nach der Startrunde lag er noch aussichtsreich an zehnter Stelle, Oliveira an siebter.

«Ich habe mich heute wirklich auf das Regenrennen gefreut», stellte der Red Bull-KTM-Werkspilot fest, der 35 der letzten 36 MotoGP-WM-Rennen seit dem Saisonstart 2021 in den Punkterängen beendet hat. «Ich haben einen mittelmässigen Start fabriziert, mein Launch von der Startlinie war nicht gerade großartig. Immerhin konnte ich in der ersten Runde ein paar Plätze wettmachen. Doch in der zweiten Runden hat mich nach der Gegengeraden in der Kurve 3 jemand von innen gerempelt. Ich musste in die Auslaufzone rausfahren, um einen Sturz zu vermeiden. Und als ich wieder in die Fahrbahn eingebogen bin, war ich im Feld so weit hinten, dass ich in der Gischt absolut nichts gesehen habe, ich war im Blindflug unterwegs. Als ich über die Geraden runtergeprescht bin, kam ich mir vor, als habe jemand ein Bettlaken über meinen Kopf gezogen, Die Gischt der anderen Motorräder hat mir völlig die Sucht vernebelt.»

«Ich konnte auf den Geraden nicht Vollgas fahren, ich bin nur runtergerollt, weil ich meine Bremspunkte nicht identifizieren konnte. Ja, kein umwerfender Tag, zum Glück haben wir bis zum Finish noch ein paar Positionen wettgemacht und für den zehnten Platz sechs Punkte einkassiert», seufzte der Moto3-Weltmeister von 2016. «Das ist frustrierend, denn ich weiß, ich hätte heute besser abschneiden können. Aber das lässt sich nicht mehr ändern. Jetzt geht‘s nach Phillip Island. Dort werden wir uns schadlos halten.»

MotoGP-Ergebnis, Buriram (2.10.):

1. Oliveira, KTM, 25 Rdn in 41:44,503 min
2. Miller, Ducati, + 0,730 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 1,968
4. Zarco, Ducati, + 2,490
5. Marc Márquez, Honda, + 2,958
6. Bastianini, Ducati, + 13,257
7. Viñales, Aprilia, + 14,566
8. Alex Márquez, Honda, + 14,861
9. Martin, Ducati, + 15,365
10. Brad Binder, KTM, + 18,097
11. Aleix Espargaró, Aprilia, + 19,041
12. Rins, Suzuki, + 19,659
13. Morbidelli*, Yamaha, + 22,439
14. Pol Espargaró, Honda, + 23,646
15. Raúl Fernández, KTM, + 30,483
16. Bezzecchi, Ducati, + 33,466
17. Quartararo, Yamaha, + 34,072
18. Di Giannantonio, Ducati, + 36,203
19. Crutchlow, Yamaha, + 36,532
20. Petrucci, Suzuki, + 42,508
21. Darryn Binder, Yamaha, + 49,992
22. Nagashima, Honda, + 51,346
23. Marini, Ducati, 2 Runden zurück
– Remy Gardner, KTM, 14 Runden zurück

*= 3-Sekunden-Penalty (wegen «track limits»)

MotoGP-WM-Stand (nach 17 von 20 Rennen):

1. Quartararo 219 Punkte. 2. Bagnaia 217. 3. Aleix Espargaró 199. 4. Bastianini 180. 5. Miller 179. 6. Brad Binder 154. 7. Zarco 151. 8. Oliveira 131. 9. Martin 127. 10. Viñales 122. 11. Rins 112. 12. Marini 101. 13. Marc Márquez 84. 14. Bezzecchi 80. 15. Mir 77. 16. Alex Márquez 50. 17. Pol Espargaró 49. 18. Nakagami 46. 19. Morbidelli 31. 20. Di Giannantonio 23. 21. Dovizioso 15. 22. Darryn Binder 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 9. 25. Crutchlow 3. 26. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 391 Punkte (Titelgewinner). 2. Aprilia 235. 3. Yamaha 224. 4. KTM 206. 5. Suzuki 138. 6. Honda 124.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo Team 396 Punkte. 2. Aprilia Racing 321. 3. Red Bull KTM Factory 285. 4. Prima Pramac Racing 278. 5. Monster Energy Yamaha 250. 6. Gresini Racing 203. 7. Suzuki Ecstar 189. 8. Mooney VR46 Racing 181. 9. Repsol Honda 135. 10. LCR Honda 96. 11. WithU Yamaha RNF 28. 12. Tech3 KTM Factory 18.


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