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Gigi Dall’Igna (Ducati): «Besonderer Dank an Zarco»

Von Nora Lantschner
Die Schlussphase des MotoGP-Rennens in Buriram schlug hohe Wellen, weil Johann Zarco keine Attacke auf seinen Markenkollegen und Ducati-Titelhoffnung Pecco Bagnaia startete. Gigi Dall’Igna nahm es zufrieden zur Kenntnis.

Mit Platz 3 hinter Red Bull-KTM-Ass Miguel Oliveira und seinem Teamkollegen Jack Miller verkürzte Francesco «Pecco» Bagnaia seinen Rückstand in der WM-Tabelle auf zwei Punkte. In Borgo Panigale träumt man vom zweiten Fahrer-Titel nach Casey Stoner im Jahr 2007, während Beobachter und MotoGP-Fans eifrig über das Thema Stall- und Markenorder diskutieren. Repsol-Honda-Star Marc Márquez sprach mit Blick auf den Titelkampf von einem «Ducati-Cup».

Ducati-Rennchef Gigi Dall’Igna gab auf seinem LinkedIn-Account seine Sichtweise auf die Vorstellung seiner Piloten in Thailand ab. «Die Ergebnisse [des vergangenen Sonntags] sind gleichbedeutend mit einem Sieg, und das sage ich nicht nur, um die übliche Floskel zu bedienen», begann er. «Es war in der Tat ein hartes Rennen. Die Wetterverhältnisse haben es noch komplizierter gemacht und für einen unglaublichen Druck gesorgt – in einem Rennen, dessen Bedeutung für die Weltmeisterschaft ohnehin von Vornherein gewiss war.»

«Ausgezeichnete Arbeit hat unseren Fahrern kombiniert mit großartigem Teamgeist ermöglicht, dieses ‚kleine‘ Extra zu geben, das den Unterschied gemacht hat», ging der Ducati-Mastermind zur Einzelkritik über. «Jack hat sein ganzes Herz und sein großartiges Talent ins Rennen geworfen, er hat das Beste aus den nassen Bedingungen gemacht und ein super Rennen gezeigt, das ihn – nach dem Erfolg in Japan – verdientermaßen zurück an die Spitze des diesjährigen Saisonfinales bringt».

«Pecco hat auf einfach meisterhafte Weise eine Herausforderung bewältigt, die sich in der WM als entscheidend erweisen könnte – ein aus psychologischer Sicht heikler Test nach seinem Fehler in Japan. Als der echte Champion, der er ist, ist es ihm gelungen, alles unter Kontrolle zu halten und gleichzeitig extrem schnell zu fahren, wie nie zuvor unter solch anspruchsvollen Bedingungen, gegen Gegner, die ihn in jeder Runde eines scheinbar endlosen Rennens herausgefordert haben. Absolut eindrucksvoll. Das gibt uns einen großen Motivationsschub und einen mentalen Boost: Das haben wir gebraucht – und wir haben es jetzt gebraucht», bekräftigte der Italiener.

«Und dann freue ich mich für alle Ducati-Fahrer, von Bezzecchis erster, großartiger Pole-Position bis zu einem unerschöpflichen Zarco, dem Protagonisten einer Schlussphase, die eines Podiumsplatzes würdig war. An Johann geht ein besonderer Dank dafür, dass er nicht versucht hat, Pecco in der finalen Phase des Rennens zu überholen – ein Überholversuch, der angesichts der Bedingungen auf der Strecke besonders riskant gewesen wäre, weshalb er auf einen Podestplatz verzichtet hat, der in Reichweite hätte sein können», ist sich Gigi bewusst.

Dall’Ignas abschließendes Fazit zum Regenrennen von Buriram, in dem WM-Leader Fabio Quartararo als 17. ohne Punkte blieb: «Es war eine Gelegenheit, die wir uns nicht entgehen lassen durften, und wir haben sie ergriffen. Jetzt wird der Ausgang der Weltmeisterschaft vor allem von uns abhängen. Wir müssen weiterhin so arbeiten, wie wir es bisher getan haben, und versuchen, den Speed zu finden, der erforderlich ist, um die verbleibenden drei Rennen zu gewinnen. Der Traum lebt... Forza Ducati!»

MotoGP-Ergebnis, Buriram (2.10.):

1. Oliveira, KTM, 25 Rdn in 41:44,503 min
2. Miller, Ducati, + 0,730 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 1,968
4. Zarco, Ducati, + 2,490
5. Marc Márquez, Honda, + 2,958
6. Bastianini, Ducati, + 13,257
7. Viñales, Aprilia, + 14,566
8. Alex Márquez, Honda, + 14,861
9. Martin, Ducati, + 15,365
10. Brad Binder, KTM, + 18,097
11. Aleix Espargaró, Aprilia, + 19,041
12. Rins, Suzuki, + 19,659
13. Morbidelli*, Yamaha, + 22,439
14. Pol Espargaró, Honda, + 23,646
15. Raúl Fernández, KTM, + 30,483
16. Bezzecchi, Ducati, + 33,466
17. Quartararo, Yamaha, + 34,072
18. Di Giannantonio, Ducati, + 36,203
19. Crutchlow, Yamaha, + 36,532
20. Petrucci, Suzuki, + 42,508
21. Darryn Binder, Yamaha, + 49,992
22. Nagashima, Honda, + 51,346
23. Marini, Ducati, 2 Runden zurück
– Remy Gardner, KTM, 14 Runden zurück

*= 3-Sekunden-Penalty (wegen «track limits»)

MotoGP-WM-Stand (nach 17 von 20 Rennen):

1.Quartararo 219 Punkte. 2. Bagnaia 217. 3. Aleix Espargaró 199. 4. Bastianini 180. 5. Miller 179. 6. Brad Binder 154. 7. Zarco 151. 8. Oliveira 131. 9. Martin 127. 10. Viñales 122. 11. Rins 112. 12. Marini 101. 13. Marc Márquez 84. 14. Bezzecchi 80. 15. Mir 77. 16. Alex Márquez 50. 17. Pol Espargaró 49. 18. Nakagami 46. 19. Morbidelli 31. 20. Di Giannantonio 23. 21. Dovizioso 15. 22. Darryn Binder 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 9. 25. Crutchlow 3. 26. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 391 Punkte (Titelgewinner). 2. Aprilia 235. 3. Yamaha 224. 4. KTM 206. 5. Suzuki 138. 6. Honda 124.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team 396 Punkte. 2. Aprilia Racing 321. 3. Red Bull KTM Factory 285. 4. Prima Pramac Racing 278. 5. Monster Energy Yamaha 250. 6. Gresini Racing 203. 7. Suzuki Ecstar 189. 8. Mooney VR46 Racing 181. 9. Repsol Honda 135. 10. LCR Honda 96. 11. WithU Yamaha RNF 28. 12. Tech3 KTM Factory 18.

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