Warum Bagnaia diese Titelchance besser nutzen sollte
Fünf Nuller, einmal nur 1 Punkt – und dennoch ist Ducati-Werksfahrer Francesco «Pecco» Bagnaia drei Rennen vor Schluss voll im MotoGP-Titelkampf – wie ist das möglich?
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Die Tatsache, dass Pecco Bagnaia als Favorit in die finale Phase der Weltmeisterschaft geht, obwohl er fünf Nuller verzeichnete und einmal nur als 15. anschrieb, sticht heraus. Eine Tatsache, die den Satz in Frage stellt, den wir die gesamte Saison lang zu hören bekamen: "Jetzt ist alles sehr ausgeglichen." Es sei denn, diese Ausgeglichenheit bedeutet nicht Exzellenz, sondern findet auf einem niedrigeren Niveau statt.
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Diese Fragestellung aufzuwerfen, sorgt zwangsläufig für Aufruhr oder ruft gar Empörung hervor. Wie kann man das bewerten, anhand welcher Kriterien? Die Antwort darauf ist einfach: Mit einem Blick auf die Geschichte. Die durchschnittliche Punkteausbeute der Weltmeister:
2022 gestaltet sich die Situation drei Grand Prix vor Schluss folgendermaßen: Fabio Quartararo verzeichnete als WM-Leader bisher drei Nuller und drei Siege, seine durchschnittliche Punkteausbeute liegt bei 12,88.
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Die Zahlen zeigen, dass der erforderliche Level, um sich zum MotoGP-Weltmeister zu küren, nach der Pandemie niedriger lag. Der Unterschied liegt nicht nur in der Abwesenheit von Marc Márquez, der 2015 übrigens WM-Dritter war, nachdem er im Schnitt 13,44 Punkte pro Grand Prix eingesammelt hatte. Ein Schnitt, mit dem er 2020 den Titel gewonnen hätte und mit dem er im Moment die WM-Tabelle anführen würde.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Je niedriger der Level, desto mehr Anwärter
Anhand dieser Zahlen lässt sich erklären, dass sich mit dem Verschwinden der Exzellenz – man lese Marc Márquez – der Level der MotoGP nachließ. Und wie überall wird der Wettbewerb intensiver, wenn sich die Messlatte an der Spitze absenkt. In anderen Worten: Weniger hohes Niveau, mehr Kandidaten – was die aktuelle Situation beschreibt, in der sich die MotoGP gerade befindet. Diese Überlegung wird bei vielen Bauschmerzen verursachen, ist aber kaum zu widerlegen. Und tatsächlich ist Marc Márquez bei seinem Comeback – noch nicht wieder im Vollbesitz seiner Kräfte – auf Anhieb auf Level oder zumindest sehr nahe dran an denen, die in seiner Abwesenheit die Weltmeisterschaft dominierten. Das sahen wir alle und die anderen Fahrer wissen, dass die Karten in der MotoGP mit einem Márquez in Top-Form neu gemischt werden.
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Wie die durchschnittliche Punkteausbeute zeigt, mit der Márquez im schon erwähnten Jahr 2015 Dritter wurde, war in der Ära vor der Pandemie ein vierter Platz ein Fehltritt. Jetzt gilt Rang 4 als gutes Ergebnis. In dieser neuen Ordnung liegt die Antwort auf die Frage, die Anlass zu diesem Artikel gab und die dazu führt, dass Bagnaia trotz fünf Mal 0 und ein Mal 1 der Favorit auf die WM-Krone 2022 bleibt. Eine Chance, die er nicht ungenutzt verstreichen lassen sollte, weil davon auszugehen ist, dass sich die Messlatte mit Marc Márquez wieder verschieben wird. MotoGP-WM-Stand (nach 17 von 20 Rennen):
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