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Phillip Island: Wildwechsel, Parkplatzsorgen & Sonne

Von Günther Wiesinger
Phillip Island gilt für viele Fahrer und Teammitglieder als Lieblingsevent des Jahres. An das Wetter, das im Oktober oft alle vier Jahreszeiten an einem Tag widerspiegelt, hat man sich gewöhnt.

Bei sonnigem Wetter und Temperaturen bis zu 15 Grad strömten am Samstagfrüh Tausende Zuschauer an den Phillip Island Circuit. Da aber die Campingplätze im Bereich der Rennstrecke wegen des angekündigten Starkregens schon drei Wochen vor dem Event zum Sperrgebiet erklärt worden waren und am Donnerstag auch noch alle völlig versumpften Wiesenparkplätze für die Autos der Zuschauer und Teammitglieder abgesperrt werden mussten, werden jetzt die meisten Besucher mit Shuttle-Bussen an die Strecke gekarrt. Sie stand schon um 7 Uhr Früh am Samstag im 15 km entfernten Ortschaft Cowes in Kolonnen zur Abfahrt bereits. Außerdem sind sie in diesem Jahr wegen der Notlage erstmals kostenlos benutzbar.

Teammitglieder und Medienberichterstatter parken ihre Fahrzeuge mit dem P1-Kleber im Infield des Rennstrecken-Areals irgendwo entlang einer Schotterstraße, teilweise 1 bis 2 km vom Paddock entfernt. Diese Situation hat aber durchaus ihre zoologischen Reize, denn als ich gestern am Abend bei Einbruch der Dämmerung um 19.30 Uhr zu meinem gemieteten Toyota Corolla kam, saß ein Wollaby 15 Meter neben meinem Auto, ungefähr 10 Meter von der Ideallinie der Piste entfernt, dann kam eine Feldhase angehoppelt.

Ob es dasselbe Wollaby war, das das FP1 der MotoGP am Freitag neben der Strecke beobachtete hatte, ist schwer zu sagen.

Als ich unseren Mitarbeiter Friedemann Kirn am Abend ins Ramada Inn brachte, liefen uns dort im Areal der Ferienanlage Dutzende Kaninchen über den Weg. Und wer ein Barbecue macht und sich dann um 22 Uhr wegen des kühlen Wetters ins gemietete Cottage zurückzieht, kann jederzeit ein possierliches Possum beobachten, das sich die restlichen Fleischstücke vom Grill stibitzt.

Im Infield des Phillip Island Circuits trachtete auch heute noch, zwei Tage nach dem 48-h-Dauerregen, jeder Fahrer danach, zumindest die Antriebsräder seines Fahrzeugs auf festem Untergrund zu parken. Und Tausende Motorradbesitzer suchten sich einen festen Untergrund für ihre Motorradständer.

Dabei ist die Ferieninsel Phillip Island, auf der die Bewohner vor einigen Jahren noch ständig über Wassermangel klagten, Autowaschen und Blumengießen war oft untersagt, bei den Regenmengen pro Quadratmeter noch glimpflich davon gekommen. Denn im eineinhalb Autostunden entfernten Melbourne trat im Nordwestend er Stadt der Maribyrnong River über seine Ufer, manche Häuser wurden bis zu drei Meter überflutet, diese Region liegt ganz in der Nähe des International Airports, der jedoch unbeschadet geblieben ist. Tausende Menschen und Tiere, darunter 200 Pferde, mussten evakuiert werden.

Übrigens: Bei der nassen Streckenbegehung am Donnerstag wurde der WM-Zweite Pecco Bagnaia vom sechsfachen Phillip-Island-MotoGP-Sieger Casey Stoner begleitet. Sein australischer Landsmann Jack Miller musste ohne Ratschläge des zweifachen MotoGP-Weltmeisters ins Training gehen. 

Und im ersten Samstag-Training der Moto3-Klasse (FP3) watschelte sogar eine lebensmüde Gans über die Rennstrecke, sie blieb aber ungeschoren.


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