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Brad Binder (KTM/16.): «Sind langsam, aber beständig»

Von Günther Wiesinger
Brad Binder: Was gelingt ihm am Sonntag?

Brad Binder: Was gelingt ihm am Sonntag?

Brad Binder, Vierter in Aragón und Zweiter in Motegi, kam in Australien über den 16. Startplatz nicht hinaus. Aber er will im Rennen viele Fahrer überholen.

Nach drei Teilnahmen am Qualifying-2 hintereinander blieb Brad Binder heute beim Phillip-Island-GP wie sein Red Bull-KTM-Teamkollege Miguel Oliveira im FP3 stecken und kam dann auch im Qualifying-1 nicht unter die Top-2. Das ernüchternde Ergebnis für KTM: 16. Startplatz für Brad Binder. 21. Miguel Oliveira.

«Heute hatten wir weniger Mühe als gestern am Freitag», seufzte der Südafrikaner. «Aber das Ergebnis ist sehr ähnlich ausgefallen. Es ist ein bisschen mühselig hier für uns. Ich bin hierher gekommen und habe von unserem Motorrad erwartet, dass es sehr, sehr konkurrenzfähig sein wird. Aber leider haben wir bisher ein viel härteres Wochenende als erwartet. Aber meine Jungs haben einige Änderungen gemacht, und im Qualifying hat sich mein Bike besser angefühlt als in all den Sessions vorher. Im PF4 haben wir zwei unterschiedliche Dinge probiert, und wenn mir die Crew für den Sonntag aus beiden eine gute Kombination bauen kann, werden wir im Rennen stark sein. Mein Rennrhythmus ist okay, aber nicht schnell genug. Immerhin konnte ich im FP4 konstante Zeiten fahren. Das ist eine Verbesserung gegenüber gestern, denn da waren wir langsam und unbeständig. Jetzt sind wir langsam und beständig…»

«Hoffentlich kann uns diese Konstanz im Rennen helfen, das Feld von hinten aufzurollen. Hier gibt es einige Überholmöglichkeiten. Und ich muss mit derselben Einstellung wie immer ins Rennen gehen: Ich nehme mir vor, so schnell wie möglich an so vielen Piloten wie möglich vorbeizufahren. Man muss aber aufpassen, weil hier der Reifenverschleiß ziemlich hoch ist. Wenn du die Reifen zu früh verheizt, hast du ein schlimmes Rennende. Aber das gilt für alle. Aber ich bin zuversichtlich, dass ich im Rennen eine viel, viel bessere Performance abliefern kann als in allen Sessions bisher.»

Brad Binder muss am Nachmittag noch mit der Mannschaft über die Reifenwahl beratschlagen. «Wir müssen die Erkenntnisse aus dem FP4 analysieren. Ich mag den harten Vorderreifen. Er gibt mir mehr Vertrauen, aber wir könnten noch drei Stufen härter vertragen. Der Hinterreifen ist noch ein Fragezeichen.»

Wo kann man auf Phillip Island überholen?

Binder: «Beim Reinfahren in Turn 4. Was? Das ist jetzt der ‚Miller Corner?‘ Das habe ich gar nicht mitbekommen. Dann kann man über den Hügel überholen, oder unten bei ‚Lukei Heights‘, das ist auch eine gute Stelle. Das Gute an dieser Rennstrecke ist, du kannst deine Linien ein bisschen ändern. Du musst nur versuchen, nahe an den Vordermann ranzukommen, dann kannst du irgendwo probieren vorbeizukommen. Mit dem MotoGP-Bike ist es schwieriger als mit der Moto2, denn du kämpfst mit mehr Instabilität.»

Der 27-jährige KTM-Star und zweifache MotoGP-Sieger weiß genau, wo er die Zeit verliert. «Wir nehmen nicht genug Speed in die Kurven mit», hat Binder festgestellt. «Die anderen Kollegen halten eine höhere Geschwindigkeit in den Kurven, auch bei den Richtungswechseln, wo wir nur rollen können. Es gibt hier auch keine Stelle, an der wir beim Bremsen richtig attackieren können. Wir können die Zeit, die wir im flüssigen Streckenabschnitt verlieren, einfach nicht aufholen. Aber mein Team hat das Gefühl für diese Sektoren schon verbessert. Wenn uns noch ein weiterer Schritt fürs Rennen gelingt, können wir die Gegner herausfordern.» 

Bisher gab es in den MotoGP-Sessions noch keinen einzigen Sturz. «Ich hoffe, das bleibt so», meinte Binder. «Ich war ein paarmal nahe dran... Doch wir haben sehr weiche Vorderreifen hier, die geben dir das Gefühl, dass du am Limit bist, bevor es in Wirklichkeit so weit ist, das Motorrad bewegt sich stark. Dadurch bekommst du sehr viel Feedback. Ich glaube, bevor dir vorne der Reifen wegrutscht, kommt die Bewegung in den Reifen. Das könnte der Grund sein.»

MotoGP-Ergebnis Q2, Phillip Island (15.10.):

1. Martin, Ducati, 1:27,767 min
2. Marc Márquez, Honda, 1:27,780 min, + 0,013 sec
3. Bagnaia, Ducati, 1:27,953, + 0,186
4. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:27,957, + 0,190
5. Quartararo, Yamaha, 1:27,973, + 0,206
6. Zarco, Ducati, 1:28,007, + 0,240
7. Marini, Ducati, 1:28,029, + 0,262
8. Miller, Ducati, 1:28,116, + 0,349
9. Bezzecchi, Ducati, 1:28,185, + 0,418
10. Rins, Suzuki, 1:28,541, + 0,774
11. Alex Márquez, Honda, 1:28,733, + 0,966
12. Viñales, Aprilia, 1:28,765, + 0,998

Die weitere Startaufstellung:
13. Pol Espargaró, Honda, 1:28,392 min
14. Mir, Suzuki, 1:28,492
15. Bastianini, Ducati, 1:28,647
16. Brad Binder, KTM, 1:28,652
17. Crutchlow, Yamaha, 1:28,677
18. Darryn Binder, Yamaha, 1:28,760
19. Gardner, KTM, 1:28,820
20. Di Giannantonio, Ducati, 1:28,830
21. Raúl Fernández, KTM, 1:28,966
22. Morbidelli, Yamaha, 1:29,146
23. Nagashima, Honda, 1:29,624
24. Oliveira*, KTM, 1:28,859

*= Grid-Penalty (irregulärer Practice-Start und Langsamfahren auf der Linie)

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