Marc Márquez (Honda/2.): «Zu 100 Prozent zufrieden»

Von Günther Wiesinger
Harte Fights: Rins (42) gegen Márquez (93), dahinter Martin und Marini

Harte Fights: Rins (42) gegen Márquez (93), dahinter Martin und Marini

Marc Márquez hat erstmals seit ziemlich genau einem Jahr wieder einen Podestplatz erobert. Der Honda-Star wollte zwar gewinnen, räumte aber ein: «Das Rennen war kurzweilig; wir sind auf einem guten Weg.»

Marc Márquez, der letztes Jahr noch drei GP-Siege (Sachsenring, Texas, Misano-2) gefeiert hat, schaffte dank seiner unbeschreiblichen Risikobereitschaft und seiner Einsatzfreudigkeit beim Australien-GP den ersten Podestplatz in dieser Saison. Es war gleichzeitig der erste für die Japaner seit dem dritten Platz beim Katar-GP auf dem Losail Circuit im März – und dieser Event liegt 17 Rennen zurück!

Der Repsol-Honda-Star zeigte von der ersten Kurve weg eine fantastische Performance, es war gleichzeitig ein Weckruf für die Gegner bei Ducati, Aprilia, Yamaha und KTM, denn wenn Honda die RC213V noch etwas schlagkräftiger macht, wird der Spanier 2023 wieder um den Titel fighten. Dass außer Marc mit dieser Kiste momentan niemand zurechtkommt, war auf Phillip Island deutlich zu sehen. Die Honda wackelte in jeder Kurve und sogar auf den Geraden, doch der Superstar ließ sich davon nicht beeindrucken.

«Ja, unglaublich, wie instabil das Bike von Marc ist», wunderte sich auch Jack Miller, der einen Teil des Rennens im Fernsehen in der Box bewundern musste.

«Das war ein großartiges Rennen, ich habe viel Freude daran gehabt», versicherte der 59-fache MotoGP-Sieger, der heute seinen 100. Podestplatz in der MotoGP-Klasse errungen hat. «Es war ein kurzweiliges Rennen, es hat sich sogar kurz angefühlt – trotz der 27 Runden. Es ist lange her, dass ich bis zum Finish in der Spitzengruppe mitgekämpft habe. Klar, in Thailand war ich knapp dran, aber das war im Regen.»

«Heute war ich vom Beginn an vorne dabei. Ich habe mich bemüht, den Soft-Hinterreifen über die Distanz zu bringen. In einer Phase des Rennens habe ich viele Positionen verloren, aber es ist mir gelungen, wieder nach vorne zu stoßen», ergänzte der sechsfache MotoGP-Weltmeister. «Für mich war das Überholen extrem schwierig, denn unser wunder Punkt sind die Geraden. Auch das Abbremsen auf den Geraden vor der Kurve hat mich vor Probleme gestellt. Aber wir sind trotzdem aufs Podest gekommen. Ich habe eine Stelle gesucht, wo ich die Gegner schnappen konnte, das ist dann in Turn 2 gelungen. Ich konnte dort schnell und gut einlenken.»

Natürlich setzte Marc alle Hebel in Bewegung, er packte seine ganze Trickkiste aus, um sich in der letzten Runde noch das Punktemaximum zu sichern.

«Ich wollte Rins überholen, aber hat sich geschickt verteidigt. Und man darf ja nicht vergessen, woher ich komme… Deshalb bin ich heute mit Platz 2 zu 100 Prozent zufrieden. Denn es gab in unserer Box ein Jahr lang keine wundervollen Neuigkeiten. Jetzt wendet sich alles zum Besseren. Ich habe schon gestern erklärt, dass wir auf einem guten Weg sind. Die Atmosphäre bessert sich, die Situation sieht besser aus. Das ist positiv», frohlockte der 29-Jährige. 

Übrigens: Bruder Alex bekam für die Kollision mit Jack Miller für den Sepang-GP einen Long-Lap-Penalty aufgebrummt.

MotoGP-Ergebnis, Phillip Island (16.10.):

1. Rins, Suzuki, 27 Rdn in 40:50,654 min
2. Marc Márquez, Honda, + 0,186 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 0,224
4. Bezzecchi, Ducati, + 0,534
5. Bastianini, Ducati, + 0,557
6. Marini, Ducati, + 0,688
7. Martin, Ducati, + 0,884
8. Zarco, Ducati, + 3,141
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 4,548
10. Brad Binder, KTM, + 5,949
11. Pol Espargaró, Honda, + 11,048
12. Oliveira, KTM, + 13,606
13. Crutchlow, Yamaha, + 13,890
14. Darryn Binder, Yamaha, + 14,526
15. Gardner, KTM, + 19,470
16. Raúl Fernández, KTM, + 20,645
17. Viñales, Aprilia, + 22,167
18. Mir, Suzuki, + 23,489
19. Nagashima, Honda, + 39,618
20. Di Giannantonio, Ducati, + 39,633
– Morbidelli, Yamaha, 6 Runden zurück
– Quartararo, Yamaha, 17 Runden zurück
– Miller, Ducati, 19 Runden zurück
– Alex Márquez, Honda, 19 Runden zurück

MotoGP-WM-Stand (nach 18 von 20 Rennen):

1. Bagnaia 233 Punkte. 2. Quartararo 219. 3. Aleix Espargaró 206. 4. Bastianini 191. 5. Miller 179. 6. Brad Binder 160. 7. Zarco 159. 8. Rins 137. 9. Martin 136. 10. Oliveira 135. 11. Viñales 122. 12. Marini 111. 13. Marc Márquez 104. 14. Bezzecchi 93. 15. Mir 77. 16. Pol Espargaró 54. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 46. 19. Morbidelli 31. 20. Di Giannantonio 23. 21. Dovizioso 15. 22. Darryn Binder 12. 23. Gardner 10. 24. Raúl Fernández 9. 25. Crutchlow 6. 26. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 407 Punkte (Titelgewinner). 2. Aprilia 242. 3. Yamaha 227. 4. KTM 212. 5. Suzuki 163. 6. Honda 144.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo Team 412 Punkte. 2. Aprilia Racing 328. 3. Red Bull KTM Factory 295. 4. Prima Pramac Racing 295. 5. Monster Energy Yamaha 250. 6. Gresini Racing 214. 7. Suzuki Ecstar 214. 8. Mooney VR46 Racing 204. 9. Repsol Honda 160. 10. LCR Honda 96. 11. WithU Yamaha RNF 33. 12. Tech3 KTM Factory 19.

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