Jack Miller (Sturz): Warum sollte ich Alex böse sein?

Von Günther Wiesinger
Trafen sich beim Media Debrief und waren friedlich: Jack Miller und Alex Márquez

Trafen sich beim Media Debrief und waren friedlich: Jack Miller und Alex Márquez

«Natürlich wollte ich beim ersten Heim-GP seit drei Jahren gut abschneiden. Aber Alex Márquez ist genau so niedergeschmettert wie ich», seufzte Jack Miller nach dem Crash in Australien.

Jack Miller (27) bestritt auf Phillip Island sein erstes und letztes MotoGP-Rennen als Ducati-Werksfahrer, denn in den letzten zwei Jahren fand kein Australien-GP statt – und nächstes Jahr wird er mit einer Red Bull-KTM auf die 4,448 km lange Rennstrecke (5 Rechtskurven, 7 Linkskurven) zurückkehren. Doch aus dem erhofften Sieg oder Podestplatz wurde nicht, denn Alex Márquez räumte den Australier – ausgerechnet im Turn 4 – durch ein recht optimistisches Bremsmanöver (er wollte sich Luca Marini schnappen) schwingvoll ab. Alex bekam dafür einen Long-Lap-Penalty, den er beim Malaysia-GP analysieren muss.

«Ich habe schönere Sonntage erlebt, aber auch schlimmere, das ist sicher», seufzte Jack Miller nach dem Rennen bei seinem Treffen mit der überschaubaren Journalistenschar. «Das Rennen ist nicht so verlaufen, wie ich es geplant habe, das kann ich euch versichern. Denn ich habe mich mega gefühlt, ich habe einen anständigen Start hingelegt. Ich habe mich nach vorne gepflügt. Ich bin dann mehrmals fast neben Pecco gewesen, doch ich habe gesehen, dass er in Führung gehen wollte. Das war okay für mich, ich habe das Mapping geändert, hinter ihm Wache gehalten und geduldig abgewartet, was das Rennen für mich bereithält.»

Miller weiter: «Ich habe gemerkt, dass die Jungs vorne wie Jorge Martin in den Kurven 3 und 12 ziemlich gepusht haben. Ich dachte, ich lasse sie mal da vorne rumtanzen. ich wusste, solche Manöver gehen hier nicht ewig gut, denn der Reifenverschleiß ist hoch. Was ich in den Kurven 3 und 12 verloren habe, konnte ich in den Kurven 4 und 10 meist wieder wettmachen. Beim Übergang von Kurve 9 zu 10 habe ich mich wirklich stark gefühlt. Als dann Bezzecchi bei mir vorbeikam, wollte ich ihn in Turn 10 wieder attackieren. Aber so weit bin ich nicht gekommen, denn in Turn 4 bin ich torpediert worden. Es war in der Kurvenmitte, wo man Gerade die Bremse loslässt und das Gas aufdreht. Plötzlich ist ein Vorderrad mitten auf meinem Rücken gelandet. Ich war machtlos, denn in der einen Sekunde habe ich Bezzecchis Bike von hinten gesehen, in der nächsten Sekunde habe ich Sternchen gesehen. Ich fühlte mich ziemlich gerädert. Aber es geht mir inzwischen wieder gut. Ich habe nur ein paar Prellungen…»

War Jack anfangs sauer auf Alex Márquez? «Was bringt das? Wir sind alle da draußen, um unser Bestes zu gehen. Ich habe gesehen, dass er Marini überholen wollte und dabei ein bisschen zu übermütig ans Werk gegangen ist. Aber wir haben uns ausgesprochen, er hat sich mehrmals entschuldigt. Wir haben alle schon Fehler gemacht. Alex ist genauso niedergeschmettert wie ich, weil wir keine Punkte gesammelt haben. Aber natürlich hätte. ich mir beim ersten Heim-GP seit drei Jahren ein anderes Ergebnis gewünscht.»

MotoGP-Ergebnis, Phillip Island (16.10.):

1. Rins, Suzuki, 27 Rdn in 40:50,654 min
2. Marc Márquez, Honda, + 0,186 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 0,224
4. Bezzecchi, Ducati, + 0,534
5. Bastianini, Ducati, + 0,557
6. Marini, Ducati, + 0,688
7. Martin, Ducati, + 0,884
8. Zarco, Ducati, + 3,141
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 4,548
10. Brad Binder, KTM, + 5,949
11. Pol Espargaró, Honda, + 11,048
12. Oliveira, KTM, + 13,606
13. Crutchlow, Yamaha, + 13,890
14. Darryn Binder, Yamaha, + 14,526
15. Gardner, KTM, + 19,470
16. Raúl Fernández, KTM, + 20,645
17. Viñales, Aprilia, + 22,167
18. Mir, Suzuki, + 23,489
19. Nagashima, Honda, + 39,618
20. Di Giannantonio, Ducati, + 39,633
– Morbidelli, Yamaha, 6 Runden zurück
– Quartararo, Yamaha, 17 Runden zurück
– Miller, Ducati, 19 Runden zurück
– Alex Márquez, Honda, 19 Runden zurück

MotoGP-WM-Stand (nach 18 von 20 Rennen):
1. Bagnaia 233 Punkte. 2. Quartararo 219. 3. Aleix Espargaró 206. 4. Bastianini 191. 5. Miller 179. 6. Brad Binder 160. 7. Zarco 159. 8. Rins 137. 9. Martin 136. 10. Oliveira 135. 11. Viñales 122. 12. Marini 111. 13. Marc Márquez 104. 14. Bezzecchi 93. 15. Mir 77. 16. Pol Espargaró 54. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 46. 19. Morbidelli 31. 20. Di Giannantonio 23. 21. Dovizioso 15. 22. Darryn Binder 12. 23. Gardner 10. 24. Raúl Fernández 9. 25. Crutchlow 6. 26. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 407 Punkte (Titelgewinner). 2. Aprilia 242. 3. Yamaha 227. 4. KTM 212. 5. Suzuki 163. 6. Honda 144.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team 412 Punkte. 2. Aprilia Racing 328. 3. Red Bull KTM Factory 295. 4. Prima Pramac Racing 295. 5. Monster Energy Yamaha 250. 6. Gresini Racing 214. 7. Suzuki Ecstar 214. 8. Mooney VR46 Racing 204. 9. Repsol Honda 160. 10. LCR Honda 96. 11. WithU Yamaha RNF 33. 12. Tech3 KTM Factory 19.


Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Nachbehandlung mit dem Doktor: Japan

Dr. Helmut Marko
Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Diesmal: Suzuka, ein fast perfektes Rennen, und warum wir keinen Stress haben.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Fr.. 19.04., 13:55, Sky Cinema Classics SD
    Steve McQueen: The Lost Movie
  • Fr.. 19.04., 14:05, Motorvision TV
    Gearing Up
  • Fr.. 19.04., 15:00, Eurosport 2
    Motorradsport: 24-Stunden-Rennen Bol d'Or
  • Fr.. 19.04., 15:05, Motorvision TV
    Extreme E: Electric Odyssey
  • Fr.. 19.04., 16:15, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr.. 19.04., 16:45, Motorvision TV
    Rally
  • Fr.. 19.04., 17:00, ORF 1
    SOKO Kitzbühel
  • Fr.. 19.04., 17:10, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr.. 19.04., 17:40, Motorvision TV
    Classic Races
  • Fr.. 19.04., 18:05, Motorvision TV
    Classic Ride
» zum TV-Programm
5