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Alberto Puig: «Marc Márquez ist ganz klar besonders»

Von Nora Lantschner
Das 100. MotoGP-Podium von Marc Márquez feierte die Repsol-Honda-Truppe auf Phillip Island ausgelassen. Teammanager Alberto Puig schwärmte anschließend von Marcs «wahrem Speed» und seiner «echten DNA».

In seinem 152. MotoGP-Rennen sicherte sich Marc Márquez am Sonntag auf Phillip Island mit Rang 2 seinen 100. Podestplatz in der Königsklasse. Das bedeutet, dass er ganze 65,8 Prozent der bestrittenen Rennen unter den Top-3 beendet hat. Mehr «premier class»-Podestplätze haben nur Valentino Rossi (199), Jorge Lorenzo (114) und Dani Pedrosa (112) vorzuweisen.

Was das Erreichen dieses Meilensteins besonders wertvoll macht: Es handelt sich um das erste Podium des achtfachen Weltmeisters der laufenden Saison, in der er wegen der insgesamt vierten OP am lädierten rechten Oberarm gute drei Monate pausiert hatte. Fast ein Jahr hatte der Repsol-Honda-Star nach seinem Sieg beim Emilia Romagna-GP am 24. Oktober 2021 warten müssen, bis ihm zum 100. Mal der Sprung auf ein MotoGP-Podest gelang.

Gleichzeitig beendete der 29-jährige Spanier damit für seinen Arbeitgeber eine siebenmonatige Durststrecke, denn seit dem dritten Platz von Pol Espargaró beim Saisonauftakt in Katar im März war in den 16 folgenden Grand Prix nie ein Honda-Pilot auf dem Podest gestanden.

«Das Wichtigste war, dass wir Marc wieder mit seinem wahren Speed gesehen haben, er konnte seine echte DNA zeigen. Das heißt, um den Sieg zu kämpfen», hielt Alberto Puig in seinem «Track Report» nach dem Australien-GP fest. «Aus Sicht des Repsol Honda Teams und von HRC freut es uns sehr für ihn und natürlich sind wir froh, wieder an der Spitze dabei zu sein. Der Fokus aber liegt auf ihm, weil wir wissen, wie sehr er gelitten hat. Wir haben großen Respekt und große Bewunderung für die Anstrengungen, die er unternommen hat, um wieder zu seiner Form zu finden und auf diesem Level zu performen.»

«Aus all diesen Gründen werden wir weiterhin für die Zukunft arbeiten, um das bestmögliche Motorrad hinzustellen und den Titel zu Honda zurückzuholen. Das ist unsere Verpflichtung als Unternehmen, das im Rennsport ein Leader ist», ergänzte der Repsol-Honda-Teammanager.

Zum Rennverlauf sagte der Spanier: «Das Rennen war nicht so schnell wie erwartet, aber als Zuschauer war es mit Sicherheit schön anzusehen. Es war ein Rennen, in dem wir Marcs Spirit und Möglichkeiten auf einer sehr anspruchsvollen Strecke wie Phillip Island gesehen haben. Uns hat nur ein bisschen Speed gefehlt, deshalb müssen wir klar zur Kenntnis nehmen, was wir gesehen haben. Es ist klar, dass wir reagieren müssen.»

Puig kommentierte auch die ungewöhnliche Reifenwahl des 59-fachen MotoGP-Siegers, der als einziger im Feld das Wagnis mit dem weichen Hinterreifen eingegangen war. «Ein besonderer Fahrer weiß normalerweise, war er zu tun hat, und Marc wusste, was er tat, als er die Entscheidung getroffen hat. Vor dem Rennen war es keine verrückte Wahl, aber wahrscheinlich erschien es auch nicht die korrekte Entscheidung. Aus meiner Sicht war es aber keine Überraschung. Der Fahrer weiß, welcher Reifen der beste ist, und ein besonderer Fahrer weiß es noch viel mehr. Das Repsol Honda Team ist sehr glücklich, dass Marc verstanden hat, was er zu tun hatte.»

Nach spannenden Runden trennten Marc Márquez auf dem Zielstrich gerade einmal 0,186 Sekunden von Suzuki-Ass Alex Rins. Damit ist der größte Motorrad-Hersteller der Welt zwei Rennen vor Schluss das einzige von sechs Werken, dem in diesem Jahr noch kein MotoGP-Sieg gelungen ist.

Was erwartet Puig vom nächsten Kräftemessen in Sepang? «Malaysia wird kein einfacher Grand Prix: Sehr fordernd für den Motor bei ganz anderen Verhältnissen als in Australien. Wenn du aber einen Fahrer wie Marc hast, der zu seiner Form zurückfindet und ganz klar ein besonderer Fahrer ist, kannst du ihn nie außer Acht lassen. Es wird nicht einfach, aber wir werden sehen, was passiert.»

Puigs Fazit: «Der wichtigste Aspekt ist, dass sich seine Verfassung verbessert und Honda ihm die Werkzeuge in die Hand geben muss, die er braucht, um zu tun, wozu er fähig ist.»

MotoGP-Ergebnis, Phillip Island (16.10.):

1. Rins, Suzuki, 27 Rdn in 40:50,654 min
2. Marc Márquez, Honda, + 0,186 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 0,224
4. Bezzecchi, Ducati, + 0,534
5. Bastianini, Ducati, + 0,557
6. Marini, Ducati, + 0,688
7. Martin, Ducati, + 0,884
8. Zarco, Ducati, + 3,141
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 4,548
10. Brad Binder, KTM, + 5,949
11. Pol Espargaró, Honda, + 11,048
12. Oliveira, KTM, + 13,606
13. Crutchlow, Yamaha, + 13,890
14. Darryn Binder, Yamaha, + 14,526
15. Gardner, KTM, + 19,470
16. Raúl Fernández, KTM, + 20,645
17. Viñales, Aprilia, + 22,167
18. Mir, Suzuki, + 23,489
19. Nagashima, Honda, + 39,618
20. Di Giannantonio, Ducati, + 39,633
– Morbidelli, Yamaha, 6 Runden zurück
– Quartararo, Yamaha, 17 Runden zurück
– Miller, Ducati, 19 Runden zurück
– Alex Márquez, Honda, 19 Runden zurück

MotoGP-WM-Stand (nach 18 von 20 Rennen):

1. Bagnaia 233 Punkte. 2. Quartararo 219. 3. Aleix Espargaró 206. 4. Bastianini 191. 5. Miller 179. 6. Brad Binder 160. 7. Zarco 159. 8. Rins 137. 9. Martin 136. 10. Oliveira 135. 11. Viñales 122. 12. Marini 111. 13. Marc Márquez 104. 14. Bezzecchi 93. 15. Mir 77. 16. Pol Espargaró 54. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 46. 19. Morbidelli 31. 20. Di Giannantonio 23. 21. Dovizioso 15. 22. Darryn Binder 12. 23. Gardner 10. 24. Raúl Fernández 9. 25. Crutchlow 6. 26. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 407 Punkte (Titelgewinner). 2. Aprilia 242. 3. Yamaha 227. 4. KTM 212. 5. Suzuki 163. 6. Honda 144.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team 412 Punkte. 2. Aprilia Racing 328. 3. Red Bull KTM Factory 295. 4. Prima Pramac Racing 295. 5. Monster Energy Yamaha 250. 6. Gresini Racing 214. 7. Suzuki Ecstar 214. 8. Mooney VR46 Racing 204. 9. Repsol Honda 160. 10. LCR Honda 96. 11. WithU Yamaha RNF 33. 12. Tech3 KTM Factory 19.

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