Miguel Oliveira (KTM): «Maximale Attacke von A bis Z»
Miguel Oliveira: 19. Startplatz
Vor einer Woche startete Miguel Oliveira wegen des Grid Penalty vom 24. statt vom 21. Startplatz, und in Malaysia geht der vierfache MotoGP-Sieger aus dem Red Bull KTM Factory Team vom 19. Startplatz aus ins Rennen. Der Portugiese wirkte nicht gerade aufgekratzt, denn die KTM RC16 offenbarte zuletzt in Phillip Island und Sepang wieder die alten Qualifying-Schwächen über eine einzelne Runde.
«Nein, das war kein zufrieden stellender Tag. Wir haben für das FP4 ein paar Set-up-Änderungen gemacht. Das schien gut zu funktionieren, aber mit dem neuen Reifen im Qualifying-1 wurde ich mit einer seltsamen Vibration am Vorderreifen konfrontiert. Aber wir konnten den Reifen nicht mehr tauschen. Die Vibrationen tauchten hauptsächlich auf der linken Seite auf, sie waren aber auch rechts zu spüren. Das war die größte Einschränkung für mich im Q1. So gesehen war es ein enttäuschender Tag.»
Viele Fahrer klagten über die Bodenwellen in der Ideallinie in Kurve 8, die zu vielen Stürzen führten. Oliveira: «Ja, es ist sehr mühsam dort. Du weisst genau, welche Linie du wählen musst, wenn du schnell sein willst. Aber die holprigen Stellen befinden sich genau auf der Ideallinie. Manchmal kannst du ihnen einfach nicht ausweichen. Es ist nicht ideal, du musst einfach eine Spur langsamer fahren.»
Wo verlieren die KTM-Asse die Zeit auf die Konkurrenz?
«Wenn ich den anderen Fahrern gefolgt bin, habe ich gesehen, dass es nicht am Turning liegt», meinte Oliveira. «Wir haben nicht genug Grip, wir bringen nicht genug Power auf den Boden, um flott vorwärtszukommen. Das Turning ist nicht großartig, das kennen wir, aber wir verlieren die meiste Zeit beim Rausfahren aus den Kurven. Das ist keine Neuigkeit für uns. Denn wir wissen, wenn wir etwas Grip haben, können wir gut aus den Ecken rausdonnern. Wir haben nicht viel Spielraum, wir können das Spinning kaum verhindern, auch wenn wir ein bisschen mit der Gasannahme spielen.»
«Die Situation ist anders als auf Phillip Island. Dort hatte ich eine sehr gute Rennpace. Ich wusste, ich kann im Rennen einige Plätze aufholen und ein Comeback machen. Aber morgen wird es von der Körperkraft abhängen, wie stark ich nach vorne fahren kann. Ich werde vom Beginn bis zum Ende mit maximaler Attacke fahren müssen. Wir haben noch Ideen für das Warm-up, vielleicht können wir das Motorrad noch etwas verbessern.»
Rechnet Miguel mit Regen? «Ich hoffe auf Regen, ja. In diesem Jahr war ich im Regen überall besser als im Trockenen», lachte der KTM-Werkspilot. «Woran das liegt, kann ich nicht sagen. Ich war einfach in diesem Jahr in allen nassen Sessions konkurrenzfähig. Aber ich war nicht immer der Schnellste im Nassen. Ich denke, ich kann mich einfach rasch auf eine nasse Fahrbahn umstellen, ich verstehe dann rasch, wo die Limits sind. Aber wenn es hier am Sonntag regnet, kann ich nicht zu 100 Prozent sagen, dass ich schnell sein werde. Die Leute müssen verstehen, dass das Fahren im Regen kein Kinderspiel ist. Das ist kein einfacher Job.»
MotoGP-Ergebnis Q2, Sepang (22.10.):
1. Martin, Ducati, 1:57,790 min
2. Bastianini, Ducati, 1:58,246 min, + 0,456 sec
3. Marc Márquez, Honda, 1:58,454, + 0,664
4. Bezzecchi, Ducati, 1:58,490, + 0,700
5. Rins, Suzuki, 1:58,575, + 0,785
6. Marini, Ducati, 1:58,579, + 0,789
7. Morbidelli, Yamaha, 1:58,654, + 0,864
8. Viñales, Aprilia, 1:58,766, + 0,976
9. Bagnaia, Ducati, 1:58,862, + 1,072
10. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:58,935, + 1,145
11. Mir, Suzuki, 1:59,145, + 1,355
12. Quartararo, Yamaha, 1:59,215, + 1,425
Die weitere Startaufstellung:
13. Brad Binder, KTM, 1:59,053 min
14. Miller, Ducati, 1:59,064
15. Crutchlow, Yamaha, 1:59,256
16. Di Giannantonio, Ducati, 1:59,278
17. Zarco, Ducati, 1:59,690
18. Oliveira, KTM, 1:59,699
19. Gardner, KTM, 1:59,803
20. Pol Espargaró*, Honda, 1:59,363
21. Alex Márquez, Honda, 2:00,008
22. Fernández, KTM, 2:00,077
23. Nagashima, Honda, 2:00,803
24. Darryn Binder, Yamaha, 2:10,717
*= Grid-Penalty (3 Plätze zurück)