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Massimo Rivola: «Aleix hätte WM-Rang 3 verdient»

Von Nora Lantschner
Massimo Rivola

Massimo Rivola

Aleix Espargaró verlor in Valencia wegen eines technischen Problems noch den dritten WM-Rang, auch Maverick Viñales fiel aus. Aprilia-Rennchef Massimo Rivola zieht nach dem bitteren MotoGP-Saisonfinale Bilanz.

Aprilia legte eine beachtliche Entwicklung hin und mauserte sich besonders in der ersten Hälfte der Saison 2022 vom Underdog zum Mitfavoriten. Aleix Espargaró bescherte dem Werk aus Noale beim Argentinien-GP den ersten MotoGP-Sieg und führte sogar die Fahrer-WM kurzzeitig an. In der Team-Wertung ging Aprilia Racing auf Platz 1 in die Sommerpause, am Sonntag verloren die Italiener in Valencia allerdings noch Platz 2 an Red Bull KTM Factory Racing.

Insgesamt sammelten Aleix Espargaró und Maverick Viñales in diesem Jahr neun Podestplätze. Nach der mühsamen Asien-Tour und dem bitteren Doppelausfall beim Saisonfinale überwog bei Massimo Rivola aber die Enttäuschung: «Es ist wirklich übel, die Saison auf diese Weise zu beenden. Dass wir jetzt traurig, wütend und betrübt sind, nach einer Saison, die ehrlich gesagt über den Erwartungen lag, ist einfach nicht die richtige Art und Weise, um die Saison abzuschließen», bedauerte er.

Über die technischen Ursachen für die Ausfälle herrscht bei Aprilia noch keine Klarheit. «Bei Aleix gab es ein Problem mit der Benzinzufuhr, den Grund dafür kann ich aber noch nicht benennen. Maverick hat gesagt, dass er in jeder Kurve fast gestürzt wäre, aber wir wissen noch nicht, was an der Front so merkwürdig war. Im Warm-up war noch alles in Ordnung, im Qualifying ist es gut gelaufen», grübelte der Italiener.

«Das Gute ist, dass die Performance hier in Valencia wieder vorhanden war – im Gegensatz zu den vorangegangenen vier Rennen. Es ist aber sehr enttäuschend, gerade für Aleix, der alle Rennen zu Ende gebracht hatte und dann ausgerechnet beim Finale ein DNF verzeichnet… Den dritten WM-Rang hätte er absolut verdient gehabt, aber wegen uns nicht erreicht», räumte der Aprilia Racing-CEO ein.

«Man sagt ja, dass man einem Kind zuerst das Gehen beibringt und dann das Laufen. Wir haben in diesem Jahr angefangen, mit den Großen zu gehen. Um jetzt auch zu rennen, müssen wir einen weiteren Sprung machen und an unserer Arbeitsweise alles ein bisschen verbessern», so Rivola.

Haben die Techniker aus Noale inzwischen zumindest eine Erklärung für den Einbruch in den Asien-GP? «Ja und nein», antwortete Rivola. «Wir haben einige Dinge ausprobiert, der Test am Dienstag wird auch noch wichtig, weil wir einige Vergleichstests machen werden, um die alten und neuen Teile zu verstehen. Am Dienstag werden wir also mehr herausfinden. Ich muss aber sagen, dass die Tatsache, dass wir hier in Valencia die Performance wiedergefunden haben, ein gutes Zeichen war. Ich glaube, dass es für beide Fahrer ein gutes Rennen hätte sein können. Wir waren nicht super stark wie in Argentinien, Silverstone oder Assen, wir waren aber nicht so schlecht dabei wie in den letzten Rennen. Es ist keine Strecke, die auf unser Motorrad zugeschnitten ist, wir waren aber recht zuversichtlich. Wir hatten auf jeden Fall einen anderen Sonntag erwartet.»

Dass es bei der Aprilia-Vorgeschichte beachtlich sei, über einen vierten Rang in der Fahrer-WM enttäuscht zu sein, war für Rivola ein schwacher Trost. «Ja, aber es fällt im Moment recht schwer, das Glas halb voll zu sehen», seufzte er. «Wenn die Saison andersrum verlaufen wäre, dann wären wir jetzt mega motiviert. So ist es ziemlich schwierig zu verdauen. Es ist aber eine Gelegenheit, um all das zu überprüfen, was in diesem Jahr und vor allem in den letzten Rennen nicht funktioniert hat, damit wir uns im nächsten Jahr stärker präsentieren. Dann erwartet uns eine große Aufgabe mit vier Motorrädern, was uns aber auch die Chance gibt, mehr zu entwickeln.»

«Für unsere Zukunft bleibe ich mit Sicherheit optimistisch», betonte der Aprilia-Rennchef. «Wenn sie uns vor dieser Saison gesagt hätten, dass wir diese Endergebnisse erzielt hätten, hätten wir es alle unterschrieben. Sich jetzt mit dem begnügen zu müssen, ist aber weniger zufriedenstellend.»

MotoGP-Ergebnis, Valencia (6.11.):

1. Rins, Suzuki, 27 Rdn in 41:22,250 min
2. Brad Binder, KTM, + 0,396 sec
3. Martin, Ducati, + 1,059
4. Quartararo, Yamaha, + 1,911
5. Oliveira, KTM, + 7,122
6. Mir, Suzuki, + 7,735
7. Marini, Ducati, + 8,524
8. Bastianini, Ducati, + 12,038
9. Bagnaia, Ducati, + 14,441
10. Morbidelli, Yamaha, + 14,676
11. Bezzecchi, Ducati, + 17,655
12. Raúl Fernández, KTM, + 24,870
13. Gardner, KTM, + 26,546
14. Nakagami, Honda, + 26,610
15. Di Giannantonio, Ducati, + 31,819
16. Crutchlow, Yamaha, + 1:28,870 min
17. Alex Márquez, Honda, + 1 Runde
– Miller, Ducati, + 5 Runden
– Zarco, Ducati, + 12 Runden
– Viñales, Aprilia, + 12 Runden
– Marc Márquez, Honda, + 18 Runden
– Pol Espargaró, Honda, + 23 Runden
– Darryn Binder, Yamaha, + 23 Runden
– Aleix Espargaró, Aprilia, + 24 Runden

MotoGP-WM-Endstand (nach 20 Rennen):

1.Bagnaia 265. 2. Quartararo 248 Punkte. 3. Bastianini 219. 4. Aleix Espargaró 212. 5. Miller 189. 6. Brad Binder 188. 7. Rins 173. 8. Zarco 166. 9. Martin 152. 10. Oliveira 149. 11. Viñales 122. 12. Marini 120. 13. Marc Márquez 113. 14. Bezzecchi 111. 15. Mir 87. 16. Pol Espargaró 56. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 48. 19. Morbidelli 42. 20. Di Giannantonio 24. 21. Dovizioso 15. 22. Raúl Fernández 14. 23. Remy Gardner 13. 24. Darryn Binder 12. 25. Crutchlow 10. 26. Bradl 2.
 
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 448 Punkte. 2. Yamaha 256. 3. Aprilia 248. 4. KTM 240. 5. Suzuki 199. 6. Honda 155.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team 454 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory 337. 3. Aprilia Racing 334. 4. Prima Pramac Racing 318. 5. Monster Energy Yamaha 290. 6. Suzuki Ecstar 260. 7. Gresini Racing 243. 8. Mooney VR46 Racing 231. 9. Repsol Honda 171. 10. LCR Honda 98. 11. WithU Yamaha RNF 37. 12. Tech3 KTM Factory 27.

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