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Aleix Espargaró am Boden: «Es war ein Traum von mir»

Von Tim Althof
Aleix Espargaró sah in Valencia nicht die Zielflagge

Aleix Espargaró sah in Valencia nicht die Zielflagge

Ein schwerer Tag für das in diesem Jahr erfolgsverwöhnte Aprilia-Werksteam in Valencia. Aleix Espargaró und Maverick Viñales schieden beide mit technischen Problemen aus. WM-Platz 3 für Aleix war damit Geschichte.

Aleix Espargaró hätte nur vor Ducati-Fahrer Enea Bastianini ins Ziel kommen müssen, dann wäre ein historisch starker dritter Platz für Aprilia und den Spanier herausgekommen. Doch der ältere Bruder von Pol Espargaró kam gar nicht richtig ins Rennen, als seine RS-GP bereits Probleme machte. In Runde 4 beendete er das Valencia-Rennen und die MotoGP-Saison vorzeitig in der Box.

Was war passiert? «Ein Motorproblem. Ich weiß nicht, was genau, aber bereits nach dem Start stotterte das Motorrad. In den ersten drei Runden setzte sich das fort, in jeder Beschleunigungsphase stoppte die Maschine. Dadurch musste ich leider in der Garage aufgeben», ärgerte sich Espargaró. Aus Teamkreisen war zu erfahren, dass er Probleme mit der Benzinzufuhr gegeben haben soll.

«Mich interessiert nicht wirklich, was da passiert ist. Der Motor stoppte, das ist nicht das erste Mal. Leider war heute der schlechteste Tag dafür, denn ich hätte deutlich mehr Speed als Enea gehabt, um Platz 3 in der Meisterschaft zu sichern», betonte der enttäuschte Aprilia-Werksfahrer. «Es war ein Traum von mir. Welches Teil am Ende versagte? Mir egal.»

Dann resümierte er die erfolgreiche Saison, denn immerhin gewannen Espargaró und Aprilia zusammen erstmals ein MotoGP-Rennen. «Ich bin stolz darauf, was wir in diesem Jahr erreicht haben. Im letzten Jahr hat damit niemand gerechnet, dass ich aufs Podium fahre, aber ich habe es getan. Niemand hat daran geglaubt, dass ich dieses Jahr Siege oder Pole-Positions hole. Aber ich habe viele Podestplätze geholt und lange um den Titel gekämpft. Ich bin sehr stolz, weil ich auch keine Fehler gemacht habe», sagte der 33-Jährige im Interview. «Das ist extrem schwierig in 20 Rennen. Manchmal kannst du einfach nicht mehr machen.»

Im nächsten Jahr hat Aprilia im RNF-Team zwei weitere Bikes in der MotoGP-Klasse am Start. Macht ihn das zuversichtlich? «Es geht nicht darum, mehr Bikes am Start zu haben. Wir müssen uns zusammen verbessern. Eine der Stärken von Ducati ist es, mit dem Kundenteam zusammenzuarbeiten und somit die Werksmaschinen zu stärken», erklärte der Spanier.

Aleix stellte klar: «Sie haben die Saison mit vielen Problemen begonnen, aber durch die starke Kooperation haben sie sich stark verbessert. Dadurch haben sie auch den Titel gewonnen.»

Suzuki gewann beim Abschiedsrennen. Aleix selbst hatte den Wiedereinstieg der Marke 2015 als Fahrer mitgestaltet. Wie sieht er den Erfolg von Alex Rins beim Finale in Valencia? «Ich freue mich sehr darüber. Wenn ich heute Zweiter gewesen wäre, hätte ich sicher versucht zu gewinnen, aber ich bin begeistert von Alex‘ Sieg», fasste er sich ein Herz. «Abgesehen davon, dass Alex mein Freund ist, freut es mich, dass diese menschliche Truppe diesen letzten Sieg bekommen hat. Es ist so schade, dass sie aufhören, aber das gehört in dieser Welt dazu. Sie haben zumindest einen schönen Tag, an den sie sich erinnern können.»

MotoGP-Ergebnis, Valencia (6.11.):

1. Rins, Suzuki, 27 Rdn in 41:22,250 min
2. Brad Binder, KTM, + 0,396 sec
3. Martin, Ducati, + 1,059
4. Quartararo, Yamaha, + 1,911
5. Oliveira, KTM, + 7,122
6. Mir, Suzuki, + 7,735
7. Marini, Ducati, + 8,524
8. Bastianini, Ducati, + 12,038
9. Bagnaia, Ducati, + 14,441
10. Morbidelli, Yamaha, + 14,676
11. Bezzecchi, Ducati, + 17,655
12. Raúl Fernández, KTM, + 24,870
13. Gardner, KTM, + 26,546
14. Nakagami, Honda, + 26,610
15. Di Giannantonio, Ducati, + 31,819
16. Crutchlow, Yamaha, + 1:28,870 min
17. Alex Márquez, Honda, + 1 Runde
– Miller, Ducati, + 5 Runden
– Zarco, Ducati, + 12 Runden
– Viñales, Aprilia, + 12 Runden
– Marc Márquez, Honda, + 18 Runden
– Pol Espargaró, Honda, + 23 Runden
– Darryn Binder, Yamaha, + 23 Runden
– Aleix Espargaró, Aprilia, + 24 Runden

MotoGP-WM-Endstand (nach 20 Rennen):

1.Bagnaia 265. 2. Quartararo 248 Punkte. 3. Bastianini 219. 4. Aleix Espargaró 212. 5. Miller 189. 6. Brad Binder 188. 7. Rins 173. 8. Zarco 166. 9. Martin 152. 10. Oliveira 149. 11. Viñales 122. 12. Marini 120. 13. Marc Márquez 113. 14. Bezzecchi 111. 15. Mir 87. 16. Pol Espargaró 56. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 48. 19. Morbidelli 42. 20. Di Giannantonio 24. 21. Dovizioso 15. 22. Raúl Fernández 14. 23. Remy Gardner 13. 24. Darryn Binder 12. 25. Crutchlow 10. 26. Bradl 2.
 
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 448 Punkte. 2. Yamaha 256. 3. Aprilia 248. 4. KTM 240. 5. Suzuki 199. 6. Honda 155.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team 454 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory 337. 3. Aprilia Racing 334. 4. Prima Pramac Racing 318. 5. Monster Energy Yamaha 290. 6. Suzuki Ecstar 260. 7. Gresini Racing 243. 8. Mooney VR46 Racing 231. 9. Repsol Honda 171. 10. LCR Honda 98. 11. WithU Yamaha RNF 37. 12. Tech3 KTM Factory 27.

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