Ducati: Boxenverbot für Bastianini-Manager Pernat?
In der vergangenen MotoGP-Saison gab es mehrmals hitzige Diskussionen zwischen dem Ducati-Corse-Manager Gigi Dall'Igna und Carlo Pernat, dem Manager des WM-Dritten Enea Bastianini, der bei Gresini Racing in unnachahmlicher Manier vier GP-Siege erkämpfte (mit der letztjährigen GP21) und den WM-Favoriten Pecco Bagnaia mehrmals in Bedrängnis brachte. Zum Beispiel in Le Mans, wo Bagnaia beim Fight gegen «Bestia» stürzte, in Aragón, wo er Bagnaia auf Platz 2 verdrängte und ihm vier Punkte wegnahm, und in Misano und Sepang, wo er sich dem neuen Weltmeister erst nach einem erbarmungslos geführten Fight geschlagen gab.
Nach dem Malaysia-GP, wo «Bestia» das Ducati-Corse-Management mit seinen ungestümen Angriffen auf den WM-Leader zur Verzweiflung trieb, ehe er sich mit Platz 2 zufrieden gab, forderte Pernat von Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti die Bezahlung des WM-Bonus für den dritten Platz, auch wenn Bastianini nach den Niederlagen gegen Pecco (Misano und Sepang) auf Platz 4 sitzenbleiben würde.
Man konnte sich bereits beim San Marino-GP ausmalen, dass sich das Verhältnis zwischen dem Schlitzohr Pernat (er managte dort auch Ducati-Werkspilot Andrea Iannone) und Ducati erhebllich verdüstert hat.
Wegen seiner beispiellosen Hartnäckigkeit (und Geschäftstüchtigkeit) trieben die Ducati-Mechaniker mit dem ehemaligen Aprilia-Rennmanager, der Valentino Rossi mit 14 Jahren schon einen Drei-Jahres-Vertrag für die 125er-Klasse gab (EM und WM), beim Dienstag-Test einen kleinen Scherz.
Normal klebt beim Eingang zur Ducati Lenovo-Box ein Schild mit der Aufschrift «No Entry – Authorized personnel only».
Darunter gibt es ein paar durchgestrichene Abbildungen von Dingen, die in die Box nicht mitgenommen werden dürfen – zum Beispiel Fotoapparate oder Mobiltelefone.
Gestern klebten die Mechaniker noch ein durchgestrichenes Foto des streitlustigen 74-jährigen Italieners unter das Schild, der diesen Scherz natürlich belustigt und mit Humor ertrug.
In den sozialen Medien wurde das Thema natürlich ausgeschlachtet – und ein «Sorry Carlo» drunter geschrieben.