Gino Borsoi (Pramac): «Erster Tag wie ein Shakedown»
Für Gino Borsoi startete mit dem MotoGP-Test in Valencia ein neuer Abschnitt in seiner Karriere: Der ehemalige 125-ccm-Pilot ist nun als Teammanager von Pramac Ducati tätig.
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Nach 17 Jahren, total 84 GP-Siegen und sechs WM-Titeln beim spanischen Aspar Team stellt sich Gino Borsoi einer neuen Herausforderung in der Königsklasse MotoGP: Der bisherige Aspar-Sportdirektor übernahm beim Valencia-Test den Posten des Teammanagers bei Prima Pramac Racing.
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Zur Erinnerung: Nachdem Francesco Guidotti im letzten Winter zu Red Bull KTM gewechselt war, trat für 2022 als Übergangslösung Claudio Calabresi dessen Nachfolge im Pramac-Ducati-Kundenteam an. Mit Borsoi fand Team Principal Paolo Campinoti nun einen neuen Teammanager, auf den er große Stücke hält: "Gino muss man gar nicht vorstellen – die Erfahrung und die Ergebnisse, die er in vielen Jahren im MotoGP-Fahrerlager gesammelt hat, sprechen für sich. Wir sind überzeugt, dass er im Hinblick auf die kommenden Saisons, in denen wir einen weiteren Schritt machen wollen, einen Mehrwert für unser Team darstellen kann."
Borsoi selbst erklärte im Interview mit SPEEDWEEK.com: "Die Rolle als Pramac-Teammanager ist für mich nicht nur ein großer Schritt, sondern auch ein neuer Abschnitt in meinem Leben. Auch wenn 2023 eine weitere Saison in der Motorrad-WM sein wird, wird sie doch anders als zuvor sein."
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"Das Programm ist natürlich ein anderes, aber es geht immer noch um ein Motorrad mit zwei Rädern und einem Motor", ergänzte der 48-jährige Italiener schmunzelnd.
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Der Aufwand, mit dem der Posten in einem MotoGP-Team verbunden ist, schreckt Borsoi nicht ab. Denn das Aspar Team war neben der Moto3 und Moto2 auch in der MotoE sowie im JuniorGP und im European Talent Cup tätig.
"Tatsächlich war das Team von Jorge Martínez mit 65 Leuten größer als Pramac – und mit insgesamt elf Fahrern, was jeden Tag elf Probleme bedeutet", lachte Gino. "Während meiner Zeit bei Aspar bin ich, wenn ich Zeit hatte, auch zur JuniorGP gefahren. Also war ich fast jedes Wochenende damit beschäftigt, mich mit Managern, Fahrern oder Mechanikern zu unterhalten. Es wird jetzt auf jeden Fall anders, aber am Ende ist es für mich kein Unterschied, weil wir immer noch Fahrer und Motorräder haben. Klar, die MotoGP ist der höchste Level und der letzte Schritt, den man erreichen kann. Wenn man mit den Leuten redet, dann meinen sie, dass die MotoGP die Königswelt ist, für mich ändert sich damit aber nicht viel", betonte der gebürtige Norditaliener aus Motta di Livenza.
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Borsoi holte dann weiter aus und gab zu, dass die Königsklasse eigentlich nicht auf seiner Agenda stand: "Ehrlich gesagt war es nicht mein Ziel, in die MotoGP zu gehen. Ich war ja schon in der Vergangenheit mit Aspar in der Klasse, das war für mich also kein persönliches Ziel. Für mich ist und war das Aspar Team wie eine Familie. Das Ziel war immer, gemeinsam Podestplätze, Siege und WM-Titel zu feiern. Der WM-Titel ist am Ende das wichtigste Ziel, unabhängig davon, ob wir in der Moto3, Moto2 oder MotoGP sind." "Klar, Erfolge und Titel sind in der MotoGP etwas viel Größeres als in der Moto2 und Moto3. Wenn du in den kleineren Klassen einen guten Fahrer und eine gute Struktur hast, kannst du dieses Ziel erreichen. In der MotoGP dagegen spielen viele Faktoren mit, die du nicht wirklich kontrollieren kannst. In den anderen Kategorien kannst du alles unter Kontrolle haben, aber hier in der MotoGP gibt es Werksteams und Werksfahrer und das Geld ist eine wichtige Sache, die sich auf das Ergebnis auswirkt." "Ich bin aber glücklich mit meiner neuen Rolle bei Pramac. Sie haben zwei wirklich gute Fahrer und sind auf einem hohen Level. Und wir haben die Unterstützung von Ducati, mit der wir mit Sicherheit gute Ergebnisse erreichen können. In der nächsten Saison sind wir das einzige Ducati-Kundenteam mit den Desmosedici GP23. Das bedeutet, dass wir für Ducati sehr wichtig sind, und das ist für mich das Wichtigste", betonte Borsoi. Nach dem Saisonfinale in Valencia, bei dem GASGAS-Aspar-Star Izan Guevara Borsoi noch einen Moto3-Sieg zum Abschied bescherte, blieb dem neuen Pramac-Teammanager nur ein Tag, um sich für den Valencia-Test auf seine neue Aufgabe einzustellen.
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"In weniger als 20 Stunden von einem Team ins nächste zu wechseln, ist kompliziert zu managen. Ich muss die Leute in der Box und die Struktur erst kennenlernen und verstehen. Der Testtag in Valencia war für mich also ein bisschen wie ein Shakedown, wie für die neuen Bikes – an denen beide Fahrer von Anfang an etwas Gutes gefunden haben. Ich kann sagen, dass Jorge Martin mit dem Update deutlich glücklicher war als Zarco, aber das war erst der erste Test. Für mich war es ein Test, um einfach alles zu verstehen, damit ich dann für die nächste Saison bereit bin."
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